Spieletest für das Spiel: FRISCHFLEISCH
Hersteller: 2F-Spiele 
Preis: 50 DM
empf.Alter: 18- 
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 1999 
noch erhältlich: Ja
Autor: Friedemann Friese
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Frisch Fleisch-Foto

Ausstattung: 6 Spielpläne, 42 Figuren, 36 Pappfiguren, 42 Kampfchips, 84 X-Plättchen, 84 Nahrungseinheiten
Aufmachung: Die Spielpläne können aneinander gelegt werden und zeigen eine Wüstenlandschaft, die in unregelmäßige Felderkombinationen und Hindernisse eingeteilt ist. Einige Spielbretter haben außerdem eine Oase aufgedruckt. Die Figuren bestehen aus Holzscheiben in Spielerfarben, die mit Aufklebern versehen sind. Neben einem Affen sieht man die sechs Gesichter der dazugehörigen Pappfiguren. Auf den Pappfiguren findet man neben einer netten Grafik noch einen Fleischwert und eine Siegpunktzahl. Die Pappfiguren jeder Gruppe lassen sich außerdem in der Größe unterscheiden.
Bei den Kampfchips handelt es sich um kleine Holzquader. Die X-Plättchen werden in jeder Runde verdeckt auf die freien Felder gelegt. Sie zeigen entweder Nahrungseinheiten, Schätze oder eine Wegstrecke. Die Nahrungsplättchen hingegen haben nur eine makabere Grafik und sollen als Anzeiger für den Sättigungsgrad der eigenen Figuren dienen. Das Spiel wurde grafisch recht ordentlich produziert, wenn auch die Pappfiguren und die Spielpläne etwas dünn geraten sind.
Ziel: Zu Spielbeginn werden so viele Spielpläne ausgelegt, wie Mitspieler teilnehmen. Dabei muß die Hälfte der Spielpläne eine Oase enthalten. Jeder Spieler erhält einen Satz Spielsteine und legt die dazugehörigen Pappfiguren offen vor sich aus. Dann bekommt jeder Spieler noch sieben Kampfchips und 5 Nahrungseinheiten zugeteilt. Die Nahrungseinheiten werden beliebig auf die Pappfiguren verteilt, wobei eine Figur nie mehr Nahrung essen kann, als sie benötigt (kleine Figuren brauchen ein Plättchen, mittelgroße zwei Plättchen und große Figuren drei Plättchen, um satt zu sein).
Nach einem bestimmten Verfahren werden nun die im Spiel benötigten X-Plättchen ausgewählt. Drei Gruppen zu jeweils drei X-Plättchen mit Schätzen werden beiseite gelegt, während man den Rest gut mischt.
Abwechselnd legen die Spieler reihum ihre Spielfiguren verdeckt auf die Spielbretter. Dabei darf keine Figur in einer Oase oder auf einem Felsen stehen. Die restlichen leeren Felder werden dann mit den verdeckt gemischten X-Plättchen aufgefüllt.
Es gilt, möglichst viele und wertvolle Figuren über die vier Spielrunden zu retten. Jede Spielrunde geht über drei Phasen.
In der ersten Phase bewegen sich die Spielfiguren über das Spielbrett und suchen nach Nahrung. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, kann er eine Aktion mit einer noch verdeckt liegenden eigenen Figur ausführen. So ist es möglich, seinen Platz mit einem anderen Spielstein (d.h. einem verdeckt liegenden X-Plättchen oder einer verdeckten anderen bzw. eigenen Figur) zu tauschen. Alternativ kann man seinen Platz auch mit einer eigenen offenen Figur tauschen oder einfach nur eine eigene Figur aufdecken, ohne sie zu bewegen.
Bei einem Tausch müssen die beteiligten Spielsteine und Figuren benachbart sein, bzw. sich über Wegplättchen erreichen können. Bei einem Tausch von Spielfiguren müssen anschließend alle beteiligten Figuren aufgedeckt werden.
Hat man mit einem X-Plättchen getauscht, wird dieses umgedreht. Handelt es sich um einen Weg, hat der Spieler einen weiteren Zug mit einer seiner verdeckten Figuren. Bei einem Schatz oder Nahrung muß anschließend auch die Spielfigur aufgedeckt werden. Hat man keine Spielfigur mehr verdeckt vor sich liegen, muß man pausieren, bis alle Spieler diese Phase beendet haben.
Zu Beginn der zweiten Phase erhält jeder Spieler, der an einer Oase mindestens eine Spielfigur (nicht den Affen!) stehen hat, zwei Nahrungschips, die er auf seine Figuren verteilen muß. In seinem Spielzug kann ein Spieler nun immer entweder ein Nahrungsplättchen von einem Feld benachbart zu einer seiner Figuren (nicht den Affen!) nehmen und dafür entsprechend der Zahl Nahrungseinheiten auf seine Pappfiguren legen, oder er kämpft mit einer anderen benachbarten Spielfigur.
Kämpfen können nur Figuren, die noch nicht satt sind, d.h. entsprechend ihrer Größe Nahrungsplättchen auf der Pappfigur liegen haben. Es ist dem Spieler freigestellt, auch gegen andere eigene Spielfigur zu kämpfen. Das Äffchen kann man jedoch niemals angreifen.
Beide Figuren haben entsprechend der Größe einen bestimmten Kampfwert. Dazu nehmen die beteiligten Kontrahenten verdeckt eine beliebige Zahl ihrer Kampfchips in die Hand und decken sie gleichzeitig auf. Die Anzahl an eingesetzten Kampfchips addiert man zum Kampfwert der Figuren, wobei die Figur mit dem höchsten Gesamtwert gewinnt. Bei einem Gleichstand gewinnt der Angreifer.
Die eingesetzten Kampfchips kommen neben den Spielplan und bilden dort einen Pool. Die Figur des Verlierers wird verspeist, sein Papp-Abbild wird umgedreht. Die dort eventuell plazierten Nahrungschips können jedoch behalten und umverteilt werden. Außerdem erhält der Verlierer zwei Kampfchips aus dem Pool zurück. Der Sieger erhält so viele Nahrungschips, wie die unterlegene Figur als Fleischwert aufweisen kann.
Ein Spieler kann einen Angriff abwehren, wenn seine Figuren bereits satt sind und er über zusätzliche Nahrungseinheiten verfügt, die die Gruppe des Angreifers vollständig sättigen können. Durch das Verschenken der überzähligen Nahrung wird der Angriff dann abgewehrt.
Kann ein Spieler weder einen anderen Spieler angreifen, noch ein Nahrungsplättchen aufnehmen, muß die eigene Figur geopfert werden und der Besitzer erhält die entsprechenden Nahrungschips. Zusätzlich verliert er noch zwei Kampfchips in den Pool.
Sind alle Spielfiguren satt, endet auch diese Phase.
In der dritten Phase kommt es zur neuen Rundenvorbereitung. Es werden alle offenen Wegplättchen mit drei Schatzplättchen und den verbliebenen X-Plättchen der vorhergehenden Runde gemischt. Alle freien Felder werden nun wieder mit jeweils einem X-Plättchen verdeckt belegt. Anschließend hat jeder Spieler eine Minute Zeit, sich die Figuren und ihre Positionen einzuprägen, bevor man diese wieder umdreht. Pro Spielfigur erhält ein Spieler einen Punkt. Die Nahrung der Pappkameraden wird wieder in den Vorrat gegeben. Nur, wer noch einen unverbrauchten Vorrat an Essen besitzt, darf diesen nun wieder auf seine Figuren verteilen. Der Spieler mit der wenigsten Nahrung wird zum neuen Startspieler, wobei der alte Startspieler von dieser Regel ausgenommen ist.
Spielende: Nach der vierten Runde ist das Spiel beendet. Jetzt erhält jeder Spieler die Siegpunkte, die auf den Pappkarten seiner noch lebenden Figuren stehen. Danach ermittelt man den Gesamtsieger.
Kommentar: „Frisch Fleisch" hat einen interessanten Spielmechanismus, der auf einem etwas makaberen Thema aufsetzt. Das Spiel ist allerdings primär für 4-5 Spieler geeignet, ansonsten wird es etwas fade.
Fazit: Kein Knaller, aber trotzdem ein passables Spiel von 2F-Spiele.
Wertung: Wir geben diesem Spiel von Friedemann Friese 4 Punkte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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