Spieletest für das Spiel: FUNGI
Hersteller: Pegasus                   
Preis: 12 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2014      
noch erhältlich: Ja
Autor: Brent Povis
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Januar 2015
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Fungi-Pressefoto

Ausstattung: 86 Waldkarten, 8 Nachtkarten, 18 Stöcke, 1 Schuhkarte, 6 Übersichten
Aufmachung: Auf den Waldkarten findet man zehn unterschiedliche Pilzsorten, sowie einige Sonderkarten, die Butter, Cidre, Pfannen, Körbe oder den Mond zeigen. Die Nachtkarten zeigen acht der Pilzsorten jeweils doppelt, da es sich hier um besonders große Vorkommen handelt.
Die Stockkarten liegen in der zentralen Auslage und werden gebraucht, um in der Kartenreihe weiter hinten liegende Pilze einsammeln zu können. Die Schuhkarte liegt immer neben den ersten Karten der ausliegenden Reihe und definiert dadurch die Karten, die man regulär aufnehmen darf.
Auf den Übersichten stehen die Spielregeln in Kurzform und es gibt eine Übersicht über die Häufigkeiten der einzelnen Kartenarten.
Ziel: Die Spieler sammeln Pilze und versuchen sie zu schmackhaften und punkteträchtigen Gerichten zusammenzustellen.
Am Anfang sortiert man zwei Pfannen aus den Waldkarten heraus, bevor man den Rest mischt und als Nachziehstapel bereit legt. Acht Karten bilden eine offene Reihe neben diesem Stapel, wobei die beiden Karten ganz außen noch mit der Schuhkarte leicht belegt werden. Die Nachtkarten bilden einen separaten Stapel, ebenso die Stöcke.
Jeder erhält eine Übersichtskarte und eine Pfanne, die beide vor dem Spieler abgelegt werden. Drei Karten gibt es außerdem noch auf die Hand, wobei bestimmte Karten direkt in die eigene Auslage wandern oder abgeworfen werden.
Ist man am Zug, muß man eine von fünf Aktionsmöglichkeiten wählen.
Häufig wählt man dazu das Sammeln aus dem Wald. Handelt es sich um einen Pilz, wird dieser auf die Hand genommen. Allerdings muß man ein Handkartenlimit beachten. Wenn bei der genommenen Karte die Schuhkarte ausliegt, darf die Karte kostenfrei aufgenommen werden, während weiter hinten liegende Karten Stöcke kosten.
Nimmt man einen Korb, kommt dieser direkt in die eigene Auslage und das Handkartenlimit erhöht sich. Bei einer Mondkarte zieht man eine Nachtkarte vom gemischten Stapel. Der Mond kommt danach beiseite.
Ein Fliegenpilz kommt sofort in die Auslage und reduziert das Handkartenlimit vorübergehend.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, alle Karten des Verwesungsstapels zu nehmen. Sie werden je nach Kartenart aufgenommen oder in die Auslage gelegt.
Hat man drei oder mehr Pilze der gleichen Sorte auf der Hand, kann man mit ihnen ein Gericht zaubern. Die Pilze werden auf eine ausliegende Pfanne oder mit einer Pfanne zusammen abgelegt. Später darf man keine weiteren Pilze hinzufügen. Ab vier Pilzen einer Art kann man Butter, ab fünf Karten Cidre dazu tun, um am Ende weitere Siegpunkte einzustreichen.
Möglichkeit Vier ist der Verkauf von zwei oder mehr Pilzen der gleichen Art. Die Karten kommen auf den Ablagestapel und man erhält einige Stock-Karten dafür aus dem allgemeinen Vorrat.
Die letzte Alternative ist das Auslegen einer Pfanne.
Nachdem die gewählte Aktion durchgeführt wurde, wird die vorderste Karte der Reihe auf einen sogenannten Verwesungsstapel gelegt. Dieser Stapel darf maximal vier Karten umfassen und wird bei einer fünften Karte geleert und wandert dann auf den Ablagestapel. Die Auslage wird anschließend stets zu der Schuhkarte hin verschoben und aufgefüllt.
Spielende: Wurde die letzte Karte aus der Auslage genommen, endet die Partie. Die Werte der Gerichte werden addiert und es gewinnt, wer mehr Punkte angesammelt hat.
Kommentar: Das 2-Personen-Spiel fällt vor allem durch seine hübsche Optik auf. Die einzelnen Landschaften mit den Pilzen darin sehen sehr schön aus und zeigen, wie viel Mühe sich der Grafiker damit gemacht hat. Leider ist der Pilz selbst oft nur sehr klein dargestellt und in seinem charakteristischen Merkmalen nur schwer zu erkennen. Dazu kommt dann noch der permanente Aufwand beim Auffüllen der Reihe und dem Verschieben von Karten. Der Verlag hat sich dafür eine Variante bei der Auslage ausgedacht, die das Ganze etwas reduziert.
Die Pilznamen sind nur im Lateinischen auf die Karten gedruckt worden, was eine Zuordnung nach Gruppen unnötig erschwert. Da die Karten sowieso gefächert in der Hand gehalten werden, hätte man diese Informationen auch am Rand der Karte unterbringen können. Dort findet man jedoch nur die Punktzahl beim Zubereiten bzw. die Anzahl an Stöcken, die es beim Verkauf der Karte gibt.
Das Spiel selbst ist relativ zügig zu spielen. Stöcke sind begehrt, kosten aber in den meisten Fällen auch Siegpunkte. Durch sie kann man aber andererseits die wertvolleren Pilze aus der Auslage nehmen. Wenn es dann noch gelingt, sie mit Butter und Cidre zu verfeinern, hat man quasi schon gewonnen. Daher sollte man bei den wertvolleren und seltenen Pilzen immer mitrechnen, wie viele der Mitspieler wohl schon auf der Hand hat. Schön ist der Mechanismus mit den Waldkarten und dem Verwesungsstapel. Dieser ist oft verlockend, kann aber wegen dem Handkartenlimit und Fliegenpilzen auch unerreichbar werden. Im Kern handelt es sich bei „Fungi“ jedoch um ein einfaches und normales Sammelspiel, bei dem die einzige Interaktion zwischen den Spielern darin besteht, eine begehrte Karte aus der Reihe zu stehlen, bevor sie der Mitspieler verwenden kann.
Fazit: Ein nettes 2-Personen-Spiel mit hübscher Optik.
Wertung: Mit soliden 4 Punkten ist „Fungi“ mit Sicherheit nicht schlecht, hätte aber gestaltungstechnisch etwas besser durchdacht werden sollen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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