Spieletest für das Spiel: FUSSBALL LIGRETTO
Hersteller: Schmidt                   
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-8
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Reiner Stockhausen
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2006
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Fussball Ligretto-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Schmidt recht herzlich!

Ausstattung: 150 Karten
Aufmachung: Die Spielkarten lassen sich in zwei Stapel einteilen. Jeder Stapel symbolisiert eine Fußballmannschaft. Auf einer Karte steht normalerweise in der Mitte der Name des aktuellen Spielers im Ballbesitz nebst Rückennummer. In den Ecken stehen die Namen von seinen Mannschaftskollegen, zu denen er passen kann und die Namen der Gegenspieler, die ihm den Ball abknöpfen können. Einige Spielkarten zeigen nur den Namen eines Spielers und ein Tor. Wird eine solche Karte ausgelegt, kommt es zu einem Torschuß.
Ziel: Beide Mannschaften versuchen, so schnell wie möglich 5 Tore zu erzielen.
Zu Beginn der Partie werden die Spieler in zwei gleichgroße Teams aufgeteilt. Bei einer ungeraden Anzahl an Spielern muß ein Team einen Spieler mehr haben. Jedes Team bekommt eine Spielfarbe und alle dazugehörigen Karten. Diese werden gemischt und möglichst gleichmäßig unter den Spielern aufgeteilt. Die Karten werden unbesehen als Stapel von den Spielern in die Hand genommen.
Auf ein Startkommando hin spielen alle gleichzeitig.
Man zieht immer die oberste Karte seines eigenen Stapels und kann diese Karte offen vor sich ablegen. Bis zu drei eigene Ablagestapel nebeneinander sind erlaubt. Auf einem Ablagestapel können sich beliebig viele Karten befinden.
Hat ein Spieler auf seinem Ablagestapel an oberster Stelle einen Torhüter liegen, darf er diesen in die Tischmitte legen und das eigentliche Fußball-Spiel beginnt. Alle Spieler können nun auf den zentralen Ablagestapel ihre Karten ablegen, aber immer nur Spieler, die auch auf der Karte gefordert sind. Die abzulegenden Karten muß man dabei immer von einem der drei eigenen Ablagestapel nehmen. Diese dürfen selbstverständlich nicht mehr durchgesehen werden und man darf immer nur die oberste Karte eines Stapels in die Mitte legen, sofern sie paßt. Wenn ein Spieler seinen Handstapel durchgearbeitet hat, nimmt er alle eigenen Karten der Ablagestapel wieder auf und bildet damit einen neuen Handstapel, von dem aus er sofort weitermacht.
Sobald ein Spieler eine Torkarte in die Mitte gelegt hat, wurde ein Tor erzielt und der Durchgang ist beendet. Die Torkarte kommt an die Seite als Zähler, während die zentral ausgespielten Karten nach Farben sortiert werden. Die Teamchefs bekommen alle Karten des Teams, mischen diese neu und verteilen sie wieder gleichmäßig. Dann folgt der nächste Durchgang.
Spielende: Sobald ein Team fünf Tore erzielt hat, ist die Partie beendet.
Kommentar: Das hektische Treiben auf dem Fußball-Platz in einem Kartenspiel nachzuspielen, ist nicht gerade einfach. Doch in der vorliegenden Form ist dem Autoren dieser Spagat durchaus gelungen.
Vor allem in großer Besetzung mit 6 oder 8 Spielern funktioniert das Spiel gut und sorgt für Hektik am Spieltisch. Beide Gruppen sind gleich groß und die Karten fliegen förmlich in die Tischmitte, wobei jedes Team versucht, seine Stürmer für den Torschuß in Stellung zu bringen.
In ungeraden Besetzungen ist eine Mannschaft personell im Vorteil. Dies wird durch eine veränderte Auslageform etwas ausgeglichen, aber vom Spielgefühl sind Teams mit gleich vielen Spielern vorzuziehen.
Wie beim Namensgeber Ligretto gewinnt das Spiel vor allem mit vielen Personen. Spielt man die Fußball-Version mit 2 oder 4 Leuten, geht es eher etwas gemächlicher zu. Der Spielspaß leidet dabei allerdings auch kaum.
Die wichtigen Torkarten, von denen jede Mannschaft nur acht Stück besitzt, sollten natürlich oben auf einem Stapel bleiben. Diese Karten blockieren aber gleichzeitig den Haufen, so daß man weniger Möglichkeiten hat, auf die Auslage zu reagieren und dann eventuell auf das „Zuspiel“ passender Karten durch die Mitspieler angewiesen ist. Besonders stimmungsvoll ist es, wenn man die Namen der gesuchten Personen laut in den Raum schreit. Zu sehr sollte man sich allerdings auch nicht darauf verlassen, denn der eine oder andere Gegenspieler verwirrt schon mal gerne, in dem er falsche Angaben in den Raum wirft.
Das Design ist funktional, aber irgendwie auch nicht besonders hübsch. Da auf den Karten in den Ecken noch kleingedruckt die Namen der nächsten anzuspielenden Personen beider Teams stehen, muß man schon genauer hinschauen, um nicht aus Versehen einen falschen Spieler auszuwählen.
Fazit: Für Fußball-Fans und Liebhaber hektischer Spiele durchaus einen Blick wert.
Wertung: Gute 4 Punkte gibt es von unseren Testern. Wir hatten Spielgruppen, die waren begeistert, andere schreckten vor dem Design und dem Thema etwas zurück.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite