Spieletest für das Spiel: GALAKTICO
Hersteller: Pfifficus Spiele          
Preis: 45 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-3
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Helge Ostertag
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2010
Kategorie: Denkspiel
Bewertungsbild Galaktico-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 24 Meteore, 48 Spielfiguren, 54 Karten, 30 Punktescheiben
Aufmachung: Der Spielplan zeigt drei Sektoren. Jeder Sektor besteht dabei aus einem 6x6 Raster. Bei den Punktescheiben handelt es sich um Holzfiguren in unterschiedlicher Größe.
Die Meteore sind kleine Steinchen mit Metalleinschlüssen. Die Spielfiguren wurden speziell für dieses Spiel angefertigt und gegossen. Jeder besitzt einen Satz mit einer Raumstation und vier Raumschiff-Typen.
Die Karten lassen sich ebenfalls in Sätze einteilen. Neben den vier Raumschiff-Klassen gibt es noch verschiedene Schilde und Waffen.
Jeder Raumschiff-Typ hat eine bestimmte Grundstärke und Zugweite. Dazu sind seine Spezialfähigkeiten in Form von Piktogrammen angegeben. Schilde halten Waffen zweier Waffengattungen ab und sind gegen die beiden anderen Waffengattungen jeweils chancenlos. Auf den Waffenkarten sind vier mögliche Schadensoptionen angegeben, die zeigen, wie stark das Waffenmodell in den jeweiligen Gattungen ist.
Ziel: Jeder Spieler versucht, 30 Siegpunkte zu erzielen, eine Raumstation zu vernichten oder die Zerstörer eines Gegners zu pulverisieren.
Am Anfang erhält jeder einen Satz Spielfiguren und einen Kartensatz. Danach legt man für jeden Raumschiff-Typ fest, welches Schild und welche beiden Waffen eingebaut werden sollen. Die Karten kommen jeweils verdeckt zur Raumschiffkarte. Nicht verwendete Karten legt man in die Schachtel zurück.
Als nächstes wird die Startaufstellung vorbereitet. Auf vorgegebene Felder kommen Meteore und die Raumstationen. Dann werden noch einige Raumschiffe auf die an die eigene Station angrenzenden Positionen gebracht.
In seinem Spielzug hat man zwei Aktionen. Bei der Bewegung entspricht die Maximalreichweite der Anzahl an Schritten, die auf der dazugehörigen Raumschiffkarte steht. Meteore und andere Raumschiffe sind Hindernisse, durch die man in der Regel nicht hindurchfliegen kann. Die Bewegung kann entlang der Kanten oder über Eck von einem Feld zum anderen erfolgen. Bestimmte Raumschiffe können Hyperraumflüge ausführen, bei denen sie schnell von einem Sektor in einen anderen gelangen.
Zieht eine Figur auf ein Feld mit fremden Raumschiff, kommt es zum Kampf. Beide Spieler zeigen nun die Schild- und Waffenkarten der beteiligten Raumschiffe und rechnen ihre Gesamtstärke zusammen. Das Raumschiff mit dem kleineren Wert verliert und die Rakete wird als Trophäe an den Gegner gegeben, der es auf die siegreiche Raumschiffkarte stellt. Bei einem Gleichstand fliegen beide Raumschiffe vom Brett und werden jeweils dem Kontrahenten überreicht.
Für das Schlagen gibt es Siegpunkte. Die Anzahl variiert dabei und richtet sich danach, wie viele Raumschiffe dieser Typ bereits selbst vernichtet hat. Je gefährlicher der Gegner also ist, desto mehr Ruhm kann geerntet werden.
Alternativ zur Bewegung kann ein neues Raumschiff gebaut werden. Es wird direkt auf das Feld der Station gestellt.
Die dritte Aktionsmöglichkeit ist das Versetzen eines Meteors um ein Feld. Im eigenen Sektor ist dies problemlos möglich, während es in fremden Sektoren nur geht, wenn das Raumschiff die Spezialfähigkeit eines Gravitationsfeldes hat.
Spielende: Erreicht ein Spieler 30 Siegpunkte, wird eine Raumstation zerstört oder werden alle Zerstörer eines Mitspielers vernichtet, ist „Galaktico“ vorbei.
Kommentar: „Galaktico“ ist ein etwas abstrakt anmutendes Spiel, welches viele taktische Möglichkeiten eröffnet.
Das fängt schon mit dem Bestücken der Raumschiffe an. Sie sind nie unverwundbar und ein Gegner besitzt immer einen Weg, gegen die Flotte des Gegenübers erfolgreich anzugehen. Da geschlagene Raumschiffe immer auf die Raumschiff-Karte des Siegers kommen, kann man nach einigen Kämpfen schnell erkennen, wer ein Duell gewinnt und braucht die umständliche Berechnung der Kampfstärke nur noch sporadisch bei neuen Konstellationen durchzuführen.
Die Möglichkeiten zum Sieg sind vielfältig. Ist ein Raumschiff-Typ besonders erfolgreich im Aufräumen, bringt er dann schnell auch ordentlich Siegpunkte, wenn er geschlagen wird. Die langsameren Zerstörer sind mächtig, schmerzen beim Verlust aber auch enorm. Die Hyperraum-Sprünge sind gut, um hinter die befestigten Linien zu gelangen. Ein Einigeln mit Meteoriten ist meist nicht von Erfolg gekrönt, weil sich dann im 3-Personen-Spiel die anderen bekämpfen und über die Siegpunkte den Gewinner unter sich ausmachen.
Auch zu zweit funktioniert „Galaktico“ ganz ordentlich. Hier gibt es bedingt durch einen leeren Sektor mehr Freiräume.
Das Material ist toll. Die selbstgemachten Raumschiffe sind außergewöhnlich und stehen gut auf dem Plan. Sie wirken, wie der Rest des Materials, überhaupt nicht billig. Die Anleitung ist gut geschrieben und hat Beispiele zur Verdeutlichung des Kampfes und der Punktevergabe. Man hätte sich allerdings noch mehr Waffen- und Schildkarten gewünscht. Mit den vorhandenen Karten ist jedoch ein ausgewogenes Spiel möglich.
Fazit: Ein tolles Spiel, besonders für 3 Personen.
Wertung: Mit guten 5 Punkten ist dieses Pfifficus-Spiel mit Abstand das bislang Beste aus dem Kleinverlag und sein Geld trotz des stolzen Preises wert.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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