Spieletest für das Spiel: GALAPAGOS
Hersteller: Amigo                     
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2013      
noch erhältlich: Ja
Autor: Björn Heismann
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2013
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Galapagos-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 37 Inselfelder, 6 Rahmenteile, 36 Schildkröten, 20 Farbwürfel, 4 Spielfiguren, 1 Sanduhr, 1 Stoffbeutel
Aufmachung: Jedes Inselfeld zeigt eine von sechs unterschiedlichen Landschaften. Außerdem gibt es noch ein Vulkanfeld, welches das Zentrum der Insel bildet. Die einzelnen Inselfelder sind durchnummeriert. Für jedes Feld gibt es ein Schildkrötchenplättchen mit dem gleichen Zahlenwert.
Durch die Rahmenteile bleiben die Inselfelder fixiert. Auf einigen Rahmen befinden sich Ablagefelder für die Farbwürfel.
Die Farbwürfel zeigen die sechs Farben, die für die unterschiedlichen Landschaften stehen. Gezogen werden kleine Holzfiguren. Die Sanduhr hat eine Laufzeit von 30 Sekunden und bringt die Spieler unter Zeitdruck beim Setzen ihrer Würfel. Der blickdichte Stoffbeutel wird gebraucht, um neue Schildkrötenplättchen nachzuziehen.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst viele und unterschiedliche Schildkrötenplättchen zu sammeln.
Vor dem Spiel baut man zunächst die Insel auf, mit dem Vulkan im Zentrum. Jeder Spieler setzt sich an ein Rahmenteil mit Ablagefeldern und nimmt sich fünf Farbwürfel. Man mischt die Schildkröten im Beutel und zieht einige davon, um sie danach auf die passenden Inselfelder zu legen. Schließlich definiert jeder mit einem Griff in den Beutel, auf welchem Feld sein Spielstein eingesetzt wird. Die hierfür gezogenen Plättchen wandern wieder in den Beutel zurück.
Eine Spielrunde gliedert sich in zwei Abschnitte. Im ersten Abschnitt werfen alle ihre Würfel gleichzeitig und versuchen sie danach auf die Ablagefelder zu legen, um ihre Bewegung mit der Spielfigur zu definieren. Ist ein Spieler damit fertig, nimmt er sich schnell die Sanduhr vom Vulkanfeld und dreht sie um. Die anderen haben nun noch 30 Sekunden, um ihre Bewegungsvorbereitungen abzuschließen.
In der Bewegungsphase werden die Figuren nun nacheinander gezogen, wobei der Spieler, der die Sanduhr genommen hat, beginnt. Um zu einem Nachbarfeld zu gelangen, muß ein Spieler einen passenden Farbwürfel besitzen. Es zählen nur die Würfel auf der eigenen Ablage und diese werden immer von links nach rechts ausgewertet. Steht eine Figur in einer Ecke der Insel, kann sie einen Inselsprung zu einer der beiden benachbarten Ecken durchführen, wenn man den passenden Würfel dazu ausliegen hat.
Ein Feld mit einer Schildkröte wird geplündert, wenn ein Spieler es betritt. Die Schildkröten werden als Vorrat beim Spieler abgelegt.
Am Ende der Runde füllt man die Insel wieder mit einigen Schildkröten auf.
Spielende: Ist der Stoffsack leer, wird nur noch um die ausliegenden Tiere gekämpft. Danach kommt es zur Auswertung, wobei jede Schildkröte einen Siegpunkt wert ist. Hat ein Spieler ein Set aus sechs unterschiedlichen Tieren, erhält er einen Bonus. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl.
Kommentar: Auf den ersten Blick erinnert das Spiel von der Optik her deutlich an den Neoklassiker „Die Siedler von Catan“ mit seiner modularen Insel, dem zentralen Sperrfeld und unterschiedlichen Landschaftsplättchen. Im Vergleich mit dem grandiosen Taktikspiel fällt das hektische Treiben bei „Galapagos“ jedoch deutlich ab.
Das liegt vor allem am relativ hohen Frustpotential. Der Spieler rechts vom Startspieler einer Runde hat selten Chancen, noch an begehrte Schildkröten-Chips zu kommen, sofern er nicht isoliert in einer Ecke sitzt und zufällig dort gerade einige Schildkröten auftauchen. Zwar kann man durch Sprünge in den Ecken relativ schnell abgegraste Bereiche wieder verlassen, doch kostet dies Zeit beim Programmieren und natürlich Würfel.
Zeit hat man in diesem Spiel eigentlich nicht. Als einzig wahre Taktik hat sich herauskristallisiert, daß man bereits beim Auslegen der Schildkröten-Chips schon eine Wegstrecke ausarbeitet, die in der Regel nur aus zwei bis drei Bewegungen besteht und diese dann nach dem Wurf möglichst schnell auf die Ablagefläche legt, um sich dann die Sanduhr zu schnappen. Hat man schlecht geworfen, kann es dagegen sogar passieren, daß man gar nicht ziehen kann und zum Zuschauen verdonnert wird.
Gezielt auf unterschiedliche Schildkröten zu gehen, lohnt sich auch kaum, denn als Bonus gibt es nur zwei Zusatzpunkte. Die kann man leichter durch Schnelligkeit beim Einsammeln von Schildkröten erzielen. Sets sind also in der Regel eher Zufallsprodukte.
Das Material ist schön und auch die Illustrationen gefallen. Die Zahlen auf den Inselplättchen hätten etwas deutlicher und größer sein können, aber man kann anhand der Farbhintergründe bei den Schildkröten erkennen, in welcher Landschaft das Tier zu Hause ist und abgelegt werden muß. Für Spieler mit Farbschwächen stellen die Würfelfarben allerdings ein kleines Problem dar.
Fazit: Ein durchwachsenes hektisches Würfelspiel.
Wertung: Mit gerade 3 Punkten ist „Galapagos“ eher schwach.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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