Spieletest für das Spiel: GALAPAGOS
Hersteller: White Goblin Games        
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Nein
Autor: Ase Berg, Henrik Berg
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2013
Kategorie: Auktionsspiel
Bewertungsbild Galapagos-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 10 Spielfiguren, 5 Kompaß-Plättchen, 104 Karten, 63 Tierplättchen, 15 Tierarten-Plättchen, 12 Bonusplättchen, 1 Startspieler-Figur, Spielgeld
Aufmachung: Der Spielplan soll einen Teil der Insel Galapagos zeigen. Im Zentrum befindet sich ein Vulkan, der die Insel in vier farbig unterschiedliche Regionen unterteilt. Jeder Region ist dabei eine Himmelsrichtung und ein Ablagefeld für die Tierarten-Plättchen zugeordnet.
Am Rand der Insel befinden sich zwei Leisten, auf denen die Spieler einmal ihre Ausstellungspunkte und zum anderen ihren Forschungsfortschritt mit Hilfe der Spielfiguren markieren.
Die Kompaßplättchen werden gebraucht, um die Gebote der Spieler zu definieren. Jedes Plättchen zeigt die vier Himmelsrichtungen und die dazugehörigen Farben an. Geboten wird mit Münzen in unterschiedlicher Stückelung.
Um Aktionen durchführen zu können, werden die Spielkarten eingesetzt. Auch sie zeigen die vier Farben der Himmelsrichtungen und dazu eine von insgesamt vier Aktionen im Spiel.
Für die Ausstellungen benötigen die Spieler möglichst viele unterschiedliche Tiere. Diese findet man auf den Tierplättchen. Insgesamt gibt es sechs unterschiedliche Tiere im Spiel.
Auf den Tierarten-Plättchen sind immer zwei unterschiedliche Tiere abgebildet.
Mit Hilfe der Bonusplättchen können weitere Ausstellungspunkte generiert werden. Dazu benötigt man bestimmte Voraussetzungen, wenn man seine Tiere wertet. Die Startspieler-Figur schließlich dient als Anzeiger, wer in einer Runde das erste Gebot abgeben muß.
Ziel: Die Spieler versuchen, über das Sammeln von Tieren und das Durchführen von Ausstellungen möglichst viele Ausstellungspunkte zu erzielen.
Zu Beginn der Partie erhält jeder einen Kompaß, etwas Geld und zwei Spielfiguren, die jeweils auf die ersten Felder der Forschungs- und der Ausstellungspunkte-Leiste kommen. Die Spielkarten werden gemischt, bevor an jeden sieben Karten verteilt werden. Von den Tierarten-Plättchen sucht man die Startplättchen heraus, mischt diese und legt jeweils eine Karte offen in jede Region des Spielplans. Die restlichen Karten kommen als verdeckter Stapel auf den Vulkan.
Von jeder Tierart wird ein Plättchen auf ihr jeweiliges Startfeld der Forschungsleiste gelegt. Schließlich legt man die Bonusplättchen in einer festen Reihenfolge verdeckt aus und dreht danach das erste Plättchen um, wodurch es aktiviert wird und genutzt werden kann.
Der aktuelle Startspieler beginnt die Spielrunde, in dem er einen Betrag bietet und an eine Kantenseite seines Kompaß anlegt. Reihum folgen die Mitspieler mit einem Gebot. Es ist gestattet, kein Geld einzusetzen.
Sobald jeder die Chance hatte, ein Gebot abzugeben, erfolgt die Auswertung. Dabei gewinnt die Region, bei der insgesamt am meisten Geld eingesetzt wurde. Von den dort beteiligten Spielern erhält derjenige, der das meiste Geld eingesetzt hat, den Startspielerstein. Bei Gleichständen gibt es Sonderregelungen.
Vom Startspieler beginnend im Uhrzeigersinn können alle in der nun folgenden Aktionsphase agieren. Ist man an der Reihe, darf man beliebig viele seiner Handkarten in der Farbe der aktuellen Region ausspielen und benutzen.
Bei einer Forschungskarte darf man seine Spielfigur auf der Forschungsleiste um bis zu vier Felder weiterbewegen. Das kostet allerdings je nach Laufleistung einiges an Geld.
Die Expeditionskarte erlaubt es, ein Tierplättchen aus dem allgemeinen Vorrat zu nehmen. Die Tiersorten werden dabei durch das Tierarten-Feld der aktuellen Himmelsrichtung definiert. Man erhält das Tier umsonst, wenn man mit seiner Spielfigur auf der Forschungsleiste am entsprechenden Tier vorbeigezogen ist. Ansonsten bezahlt man einen festen Betrag für das Einfangen.
Mit der Verkaufskarte ist es möglich, ein beliebiges eigenes Tierplättchen für einen festen Betrag zu verkaufen.
Die letzte Kartensorte sind die Ausstellungsplättchen. Dann wählt der Spieler ein oder mehrere unterschiedliche Tierplättchen aus seinem Vorrat aus und wertet diese. Für jedes eingesetzte Plättchen geht es auf der Ausstellungspunkte-Leiste zwei Positionen nach vorne. Ist zudem ein Bonusplättchen aktiv, auf das die Voraussetzungen der Ausstellung zutreffen (Anzahl an Tieren bzw. ein bestimmtes Tier in der Sammlung), gibt es noch weitere Siegpunkte. Ein einmal benutztes Bonusplättchen wandert danach sofort aus dem Spiel.
Hat ein Spieler eine bestimmte Kartenart nicht, darf er zwei gleichartige Karten, die allerdings in der gerade aktiven Farbe sein müssen, abwerfen, um dafür eine beliebige Aktion durchzuführen. Das Verkaufen von Karten in der aktiven Farbe für jeweils ein Geldstück ist ebenfalls möglich.
Am Ende der laufenden Spielrunde wird das Tierarten-Plättchen aus der aktiven Region genommen und gegen ein neues ersetzt. Die Tiere, die sich auf diesem Plättchen befanden, wandern auf der Forschungsleiste ein Feld weiter. Das nächste Bonusplättchen wird aufgedeckt und jeder bekommt neues Kapital. Danach beginnt der aktuelle Startspieler mit der nächsten Runde.
Spielende: Nach 12 Runden ist die Partie vorbei. Nun gibt es noch einige Ausstellungspunkte für die Spieler, die auf der Forschungsleiste weit fortgeschritten sind. Auch die noch vorhandenen Tierplättchen und das Geld können Ausstellungspunkte einbringen.
Kommentar: „Galapagos“ ist ein durchwachsenes Spiel. Dabei hat es durchaus einige gute Ansätze. Der Bietmechanismus ist schön und sorgt dafür, daß gerade die hinten sitzenden Spieler einen Einfluß haben, in welche Region der Insel es schlußendlich geht, denn nachbessern kann man die Gebote ja nicht. Der Startspieler hat dagegen den Vorteil, daß er zumindest als erstes die Chance hat, ein Bonusplättchen abzugreifen, sofern er eine Ausstellung macht.
Auch die wandernden Tiere auf der Forschungsleiste sind ein guter Einfall, denn so wird man immer wieder gezwungen, seine Figur voranzuziehen, um dann später das Geld einzusparen, wenn man die Tiere fängt. Gerade bei den selteneren Tieren, die schon weit auf der Leiste starten, kann sich das im späteren Spielverlauf auszahlen.
Neben den schönen spielerischen Möglichkeiten darf man allerdings das Kartenglück nicht außer Acht lassen. Gerade in diesem Spiel kann es passieren, daß ein Spieler mit nur einer oder zwei Farben auf der Hand mehrere Spielrunden lang nichts machen kann, weil niemand anderes Interesse hat, in diese Region zu ziehen. Wenn man dann beim Bieten Pech hat, steht man auf dem Schlauch und langweilt sich. Ein Abwerfen von Handkarten in nicht aktiven Farben bzw. ein Umwandeln ist nicht erlaubt. Das führte durchaus bei einigen Spielrunden zu Frust.
Die Grafiken sind, von der Schachtel einmal abgesehen, recht häßlich geworden. Die Kompaßplättchen sehen grauenhaft aus und der fehlende Kontrast bei den beiden Leisten auf dem Spielplan sorgt nicht gerade für einen guten Überblick über das Spielgeschehen. Hier wäre ein großer Nachholbedarf. Das Thema wirkt aufgesetzt und nicht besonders stimmig.
Die Spielregel ist ordentlich geschrieben und gut strukturiert. Sie gibt keinen Anlaß für Regelinterpretationen.
Fazit: Ein passables Auktions- und Aktionsspiel mit optischen Mängeln und Frustpotential.
Wertung: Mit 3 Punkten kann „Galapagos“ leider nicht überzeugen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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