Spieletest für das Spiel: GAUSS
Hersteller: Kawasaki Factory          
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Susumu Kawasaki
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: November 2009
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Gauss-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 30 Spielfiguren
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine große Wabe, die in eine Reihe von Hexfeldern eingeteilt ist. Die Randfelder sind dabei besonders markiert. Außerdem gibt es am Rand jeweils ein Sammelfeld für die Spielfiguren beider Parteien und ein Risiko-Feld.
Bei den Spielfiguren handelt es sich um große runde Holzscheiben. Das Spiel wird in einer wiederverschließbaren durchsichtigen Plastiktüte ausgeliefert.
Ziel: Man versucht, möglichst viele eigene Spielsteine zu gewinnen.
Am Anfang einigen sich die Spieler auf ihre Spielfarbe. Dann erhält jeder zehn eigene und fünf gegnerische Scheiben, die er offen vor sich ablegt. Danach ermittelt man auf beliebige Weise den Startspieler.
Der aktive Spieler muss in seinem Spielzug eine neue Spielfigur auf den Plan bringen. Die Figur darf dabei nicht auf ein Randfeld eingesetzt werden.
Nach dem Einsetzen beeinflusst der Spielstein seine Umgebung. Alle Reihen, die direkt an das Hexfeld angrenzen, in welches der Spielstein gestellt wurde, sind davon betroffen. Dabei wird nur Einfluss auf den jeweils ersten Spielstein in einer solchen Reihe genommen. Die weiter hinten liegenden Scheiben sind sicher.
Ein Spielstein in der gleichen Farbe wie der gelegte Stein wird abgestoßen und in gerader Linie vom gerade eingesetzten Spielstein weggeschoben, bis er auf ein Hindernis oder den Rand trifft. Ist das direkt angrenzende Feld nicht frei, passiert nichts. Ein Spielstein der anderen Farbe wird dagegen angezogen, wenn das Feld vor diesem Stein frei ist und bewegt sich bis neben die gerade platzierte Scheibe.
Hat man alle beeinflussten Reihen abgehandelt, wird überprüft, ob es zu einer Wertung kommt. Dies ist dann der Fall, wenn mindestens vier Spielsteine einer Farbe auf benachbarten Feldern stehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Farbe dem aktiven Spieler gehört. Eine solche Gruppe wird aufgelöst, wobei Spielsteine auf den inneren Feldern als Siegpunkte auf ihr jeweiliges Sammelfeld kommen, während die Spielsteine, die sich auf den Randfeldern befinden, ins Risiko-Feld gestellt werden.
Sobald alle Spielscheiben eingesetzt wurden, kommt es zur Auswertung. Dabei geben die Spielfiguren auf dem eigenen Sammelfeld jeweils einen Pluspunkt. Danach schaut man, wer die meisten Figuren auf den Randfeldern hat. Dieser Spieler muss zusätzlich für jeden eigenen Spielstein auf dem Risiko-Feld einen Minuspunkt einrechnen.
Spielende: Der Spieler mit dem besseren Gesamtergebnis gewinnt die Partie.
Kommentar: „Gauss“ ist ein weiteres schönes 2-Personen-Spiel aus der Kawasaki-Schmiede. Wie bereits beim Spiel von 2008 ist auch hier die Ausstattung eher spartanisch gehalten, was vor allen Dingen daran liegt, daß dieses Spiel auf der Messe in Essen verkauft wurde und die Transportkosten aus Japan für ein Spiel mit Schachtel zu teuer wären. Auf diese Weise ist es zumindest für Liebhaber möglich, das Spiel zu erwerben, ohne dabei einer strengen Limitierung oder einem zu hohen Preis ausgesetzt zu sein.
Das Spiel ist wieder einmal sehr clever und spielt mit dem Problem, daß man eigene Spielsteine zwar gerne in die Mitte bringen würde, dies aber nur dann möglich ist, wenn man einen Spielstein des Gegenübers einsetzt. Diese sind jedoch rar gesät und müssen mit Bedacht plaziert werden. Gleiches gilt natürlich für den Mitspieler genauso. Durch die Abstoßung und Anziehung entsteht ein dynamisches Hin und Her, ohne daß die Spieldauer von 20 Minuten überschritten wird. Mitentscheidend kann es sein, ob es einem am Ende gelingt, weniger Spielscheiben am Rand zu haben als der Gegner.
Fazit: Ein sehr gelungenes 2-Personen-Spiel mit Suchtpotential.
Wertung: Mit guten 5 Punkten ist „Gauss“ eine kleine Spieleperle trotz der nüchternen Aufmachung.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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