Spieletest für das Spiel: GENIAL SPEZIAL
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Reiner Knizia
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juli 2009
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Genial Spezial-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 80 Spielsteine, 24 Türme, 24 Zahlenchips, 4 Wertungstafeln, 16 Stecker
Aufmachung: Der Spielplan besteht aus einer Vielzahl von Sechseckfeldern, die so zusammengesetzt sind, daß sich zwei große nebeneinanderliegende Waben ergeben. Einige Felder sind dabei besonders gekennzeichnet, um die Positionen der Türme darzustellen oder Bonusfelder zu zeigen.
Jeder Spieler verfügt über einen Satz von Spielsteinen. Jeder Spielstein kann genau zwei Felder des Spielplanes verdecken.
Die Türme sind aus Kunststoff gefertigt. Es gibt sie in zwei unterschiedlichen Größen. Auf der Oberseite befindet sich eine Vertiefung, in die man einen Zahlenchip legen kann. Diese Chips sind beidseitig bedruckt und zeigen neben einem Wert noch eine von vier Symbolfarben.
Die Wertungstafeln zeigen für jedes Symbol eine Reihe mit 18 Feldern. Passend dazu gibt es in den gleichen Farben jeweils einige Stecker, die man in die Löcher der Reihen setzen kann.
Ziel: Man versucht, in möglichst allen Farben gleichmäßig zu punkten.
Am Anfang stellt man je nach Anzahl der Spieler entsprechend viele Türme auf die vorgesehenen Felder des Spielplans. Dann legt man auf jeden Turm einen Zahlenchip. Dabei kommt der kleinere Wert jedes Plättchens nach oben.
Die Spieler wählen ihre Farbe und bekommen alle Spielsteine und eine Zähltafel nebst Steckern. Dann einigt man sich auf den Startspieler, von dem aus es im Uhrzeigersinn weitergeht.
Der aktive Spieler legt in seinem Spielzug einen Spielstein auf zwei leere Felder. Anschließend wird überprüft, ob der Spieler dadurch eine Wertung auslöst. Spielsteine müssen dabei nicht zwingend aneinander gelegt werden.
Eine Kette wird gebildet, wenn mehrere Spielsteine einer Farbe auf angrenzenden Feldern liegen.
Siegpunkte erzielt man, wenn man mit einem Spielstein ein Bonusfeld überbaut, zwei Türme durch eine Kette miteinander verbindet oder eine Kette durch den Anschluss weiterer Türme erweitert.
Werden zwei Türme das erste Mal miteinander verbunden, erhält der Spieler in den auf den Türmen abgebildeten Farben Siegpunkte entsprechend den Werten auf den Zahlenchips. Anschließend werden die Plättchen auf den Türmen umgedreht und zeigen den höheren Wert. Sollte ein Turm bereits gewertet worden sein, wird das Plättchen bei einer erneuten Wertung nicht noch einmal umgedreht. Wird ein weiterer Turm durch die Kette angeschlossen, bekommt der Spieler aber nur noch für den neuen Turm Siegpunkte. Um zwei Türme selbst noch einmal zu werten, muss der Spieler eine neue unabhängige Kette zwischen diesen Türmen errichten.
Sonderpunkte bekommt ein Spieler, wenn es ihm gelingt, zwei große Türme miteinander zu verbinden. Er kann sich dann jeweils in jeder der vier Farben einen Bonuspunkt anrechnen lassen für die neu angeschlossenen großen Türme. Kommen weitere große Türme dazu, gibt es erneut Sonderpunkte für die neu angeschlossenen Gebäude.
Beim Überdecken eines Bonusfeldes darf sich der Spieler aussuchen, welche Spielfarbe er aufwerten will.
Spielende: Wenn jeder seine Spielsteine abgelegt hat, endet die Partie. Alle vergleichen ihre schwächste Farbe und es gewinnt derjenige, der bei diesen Werten das beste Ergebnis erzielt hat. Bei Gleichständen werden die nachfolgenden Werte untereinander verglichen.
Kommentar: Das vorliegende große abstrakte Spiel ähnelt nicht nur zufällig an das geniale „Einfach Genial“, welches schon vor einigen Jahren beim gleichen Verlag erschienen ist.
Trotzdem handelt es sich bei der Spezial-Version nicht um eine einfache Variante, sondern um ein eigentlich vollkommen anderes Spiel, bei dem nur die Optik und die Wertung am Original angelehnt sind.
Bei diesem abstrakten Legespiel geht es darum, möglichst das beste Ergebnis aus seinen Spielzügen herauszuholen. Dabei ist es oft besser, getrennte Reihen aufzubauen, weil man hier bei beiden Türmen punkten kann, während eine Kettenverlängerung nur die Punkte für den neuen Turm bringt.
Der zweite Anschluss bringt dabei mehr Siegpunkte als der erste ein, ist aber vor allem ab der Mitte des Spiels auch schwerer zu realisieren.
Während man zu zweit eher noch vor sich hinbaut und Bereiche einigermaßen sichern kann, ändert sich das Spielverhalten extrem in voller Besetzung, weil hier bis zum nächsten eigenen Zug sechs Spielplan-Felder abgedeckt werden. Gerade gegen Ende der Partie wird es vertrackt und oft kann man selbst wenig Sinnvolles machen und nur den Gegner beim Verbinden hindern. Die Punktwerte sind in einem solchen Spiel auch deutlich geringer als bei einem 2-Personen-Duell.
Die Grafiken sind zweckmäßig und orientieren sich am Original-Spiel, welches auch komplett abstrakt war. Die Türme aus Kunststoff sind Geschmackssache. Etwas fummelig wird es beim Herausnehmen der Plättchen und dem nachfolgenden Wiedereinsetzen. Aber mit etwas Übung funktioniert das nach einigen Versuchen auch.
Eine gute Idee ist die Steckerleiste, auf der die Punkte verzeichnet werden. So können die Spielstände nicht durch versehentliches Anstoßen verschoben werden.
Die Spieldauer variiert je nach Spielerzahl. Trotzdem kann es vorkommen, daß ein Spieler etwas grübelt, bevor er seinen Zug ausführt. Da es keine Glückselemente im Spiel gibt und alles offen ausliegt, kann man die voraussichtlichen nächsten Züge der Mitspieler schon berechnen.
Das Spiel richtet sich vor allem an Liebhaber abstrakter Denkspiele. Es hat allerdings nicht ganz die Leichtigkeit und den Flair des Originals. Trotzdem ist „Genial Spezial“ bei weitem kein Flop.
Fazit: Ein gutes Legespiel für Grübelfans.
Wertung: Mit guten 4 Punkten ist das neue abstrakte Spiel von Kosmos eine nähere Betrachtung wert.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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