Spieletest für das Spiel: GIPSY KING
Hersteller: Cwali
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 8-88
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2007
noch erhältlich: Nein
Autor: Corne van Moorsel
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: März 2016
Kategorie: Legespiel
Bewertungsbild Gipsy King-Pressefoto

Ausstattung: 15 Landschaftsteile, 90 Wohnwagen, 5 Zählsteine, 1 Punkteleiste
Aufmachung: Die Landschaftsteile bestehen aus mehreren sechseckigen Feldern, die Wiesen und Seen mit Fischen zeigen. Die Landschaftsteile sind durchnummeriert. Bei den Wohnwagen handelt es sich um recht große Holzspielsteine. Für jeden Spieler gibt es dabei die gleiche Anzahl an Wohnwagen. Passend dazu verfügt jede Spielfarbe über einen Zählstein, mit dem man auf der Punkteleiste zieht.
Ziel: Die Spieler versuchen, ihre Wohnwagen an möglichst günstigen Stellen auf dem Campingplatz zu platzieren, um die bestmögliche Ausbeute an Siegpunkten zu erzielen.
Zu Beginn der Partie werden die Landschaftsteile so ausgelegt, dass eine möglichst runde Spielfläche entsteht. Jeder bekommt die Wohnwagen einer Farbe und stellt seinen Zählstein auf das erste Feld der Punkteleiste. Danach werden von jedem Spieler zwei Wohnwagen genommen und neben der Punkteleiste in einer Reihe aufgestellt. Die zweite Reihe zeigt dabei spiegelverkehrt die Farben der ersten Reihe und stellt die Startreihenfolge in der Rückrunde dar.
Der Spieler, dessen Wohnwagen in der ersten Reihe ganz vorne steht, beginnt die Partie. Ist man am Zug, darf man einen seiner Wohnwagen aus dem eigenen Vorrat nehmen und auf ein freies Wiesenfeld stellen, welches angrenzend zum See mit der Ziffer 1 liegt. Danach stellt man seinen Wohnwagen der Spielreihenfolge-Leiste ans untere Ende und der nächste Spieler ist an der Reihe. Sind alle Felder um den See belegt, wird zum Spielplanteil mit dem nächsthöheren Seefeld gesprungen. Erst wenn alle Felder mit Wohnwagen belegt sind, endet der Durchgang.
Ein Spieler kann auch auf das Einsetzen eines Wohnwagens verzichten und passen. Dadurch wird die Reihenfolge in der Spieler-Leiste nicht verändert, allerdings darf ein passender Spieler beim aktuellen Seefeld nun keinen Wohnwagen mehr platzieren. Die nachfolgenden Spieler machen wie gewohnt weiter, bis alle Felder rund um den aktuellen See vergeben sind. Beim nächsthöheren See beginnt dann wieder der Spieler, der zuvor gepasst hatte.
Sobald alle Landteile mit Wohnwagen belegt sind, erfolgt die erste Wertung. Dabei werden zunächst die Seen gewertet. Der Spieler mit den meisten Wohnwagen an einem See erhält so viele Punkte, wie der größte Fischschwarm zeigt. Die anderen Schwärme gehen an diejenigen, die danach bei der Anzahl der Wohnwagen am See vorne liegen. Dann werden die Punkte für Gruppen von gleichfarbigen Wohnwagen vergeben. Je größer eine Gruppe dabei ist, desto mehr Siegpunkte gibt es.
Der zweite Durchgang funktioniert nach ähnlichem Muster. Jeder nimmt sich seine Wohnwagen von der Spielfläche und erhält zusätzlich noch den Wohnwagen der ersten Reihenfolge-Leiste. Nun wird die zweite Reihenfolge-Leiste aktiv und man belegt die Wiesenfelder in der Reihenfolge von Spielplan-Element 15 bis 1 herunter. Jeder hat insgesamt zweimal die Möglichkeit, zwei Wohnwagen zu platzieren. Diese Doppelwohnwagen werden dabei auf das gleiche Feld gestellt und zählen bei der Wertung der Seen und der Wohnwagengruppe doppelt.
Spielende: Wer nach der zweiten Wertung die Nase vorn hat, darf sich Campingplatz-König nennen.
Kommentar: „Gipsy King“ ist ein ruhiges taktisches Denkspiel, welches etwas an das van Moorsel-Spiel „Titicaca“ erinnert.
Am Anfang fällt das hochwertige Material ins Auge. Die großen Wohnwagen machen schon ordentlich etwas her und geben der typischen Cwali-Schachtel zusammen mit den Spielplan-Teilen ein ordentliches Gewicht. Die Grafik ist passabel und wurde von Czarne gezeichnet.
Das Spiel selbst ist durchweg gelungen und bietet einige Grübelmöglichkeiten. Vor allem im Spiel zu zweit oder zu dritt kann man gut taktieren und versuchen, sich die guten Positionen bei späteren Seen durch das Passen offen zu halten. Allzu oft sollte man dies aber auch nicht machen, denn dann erhalten die Mitspieler durch mehr eingesetzte Wohnwagen auch entsprechend viele Siegpunkte. In voller Besetzung gibt es dagegen oft den Spruch „Verhindere Du doch, dass er diese vielen Punkte abräumt. Ich mache in der Zwischenzeit lieber etwas Anderes“.
Die wechselnde Reihenfolge ist einerseits pfiffig, andererseits nervt das ständige Umbauen der Wohnwagen für die Spielreihenfolge doch ein wenig.
Fazit: Ein gelungenes Spiel aus Holland mit einem ungewöhnlichen Thema.
Wertung: Gute 4 Punkte machen das Spiel zu einer Kaufempfehlung, wenn man es günstig bekommen kann.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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