Spieletest für das Spiel: GNOSIS
Hersteller: Hermes-Spiele Preis: n.b. empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 2 Erscheinungsjahr: vor 1993 noch erhältlich: Nein Autor: Uwe Flitter Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: März 2006 Kategorie: 2-Personen-Spiel |
Ausstattung: 1 Spielbrett,
1 Turm, 44 Figuren, 1 neutrale Figur, 48 Plättchen
Aufmachung: Das
Spiel ist in einer Holzschachtel verpackt, deren Unterseite auch gleichzeitig
als Spielbrett dient. Der Deckel ist eine beklebte Plexiglasscheibe. Das
Spielbrett besteht aus einer großen Zahl von Feldern. Im Zentrum
können mit Hilfe von Holzsäulen zwei bedruckte Plexiglasscheiben
aufgestellt werden, wodurch ein Turm entsteht. Der innere Teil des Turmes
ist besonders markiert.
Bei den Spielfiguren handelt es sich um Holz-Zylinder,
die in vier unterschiedlichen Formen vorhanden sind. Der neutrale Spielstein
ist in einer anderen Farbe lackiert und wird vor der ersten Partie mit
einem Aufkleber versehen.
Bei den Schatzplättchen handelt es sich
um kleine Papp-Schnipsel, die neben einem ägyptischen Symbol noch
verschiedene Siegpunktzahlen besitzen.
Ziel: Die Spieler
versuchen entweder, eine komplette Gruppe von Spielsteinen des Gegners
zu eliminieren oder Schätze mit einem Gesamtwert von 22 Siegpunkten
zu sammeln.
Am Anfang baut man den Turm auf das Spielbrett
und jeder wählt eine Spielfarbe aus. Die Figuren jedes Spielers werden
gemäß einer Startaufstellung auf den verschiedenen Ebenen verteilt.
Auch die neutrale Figur kommt auf das für sie vorgesehene Feld. Abschließend
mischt man die Plättchen und legt sie verdeckt neben dem Spielbrett
ab.
Der Spieler mit den weißen Figuren beginnt.
In seinem Spielzug hat man immer zwei Aktionen und darf deshalb zwei verschiedene
eigene Figuren bewegen. Es ist nicht erlaubt, über schwarze Felder
zu ziehen. Felder mit einem schwarzen Dreieck zeigen eine Mauer, sie können
von den offenen Seiten aus betreten werden. Die Zugweite einer Spielfigur
beträgt zwischen 1 und 4 Feldern in eine Richtung.
Möchte man mit einer Spielfigur die Ebene
wechseln, gilt dies als ganzer Zug. Wenn sich auf der Zielebene eine gegnerische
Figur befindet, wird diese geschlagen.
Befindet sich eine Figur zu Beginn im markierten
Zentrum des Turmes, darf der Spieler nach dem Wechsel der Ebene noch weiterziehen.
Der Wechsel in der Ebene kostet dann keinen Bewegungspunkt. Innerhalb des
markierten Bereichs ist auch ein direkter Wechsel von Ebene 1 zu Ebene
3 möglich.
Um eine gegnerische Figur zu eliminieren zieht
man mit seinem Spielstein auf das Feld des Gegners. Die Figur kommt anschließend
aus dem Spiel. Die kleinsten Figuren besitzen die Möglichkeit, über
eigene oder fremde Figuren zu springen, sofern das Feld in gerader Richtung
dahinter unbesetzt ist. Maximal sind zwei Sprünge erlaubt, wobei ein
Richtungswechsel nach dem ersten Sprung gestattet ist. Es ist nicht möglich,
eigene Figuren zu entfernen.
Zwei kleine Figuren nebeneinander bilden eine
Mauer und schützen sich so gegenseitig. Man kann eine Mauer nur durch
Überspringen sprengen.
Die großen Figuren nennt man Ra bzw. Isis.
Sie können bis zu vier Felder weit gezogen werden. Nur sie sind in
der Lage, Schatzplättchen vom Spielplan zu nehmen. Diese Figuren können
sich nicht gegenseitig schlagen und dürfen keine Schätze transportieren.
Die neutrale Spielfigur kann auf Wunsch eines
Spielers in dessen zweiten Teilzug bewegt werden, wenn er dafür auf
die Bewegung einer zweiten eigenen Figur verzichtet. Der sogenannte "Djed"
zieht bis zu vier Felder in gerader Richtung. Der Aufkleber der Figur wird
immer so gedreht, daß man sieht, wer die Figur als letztes bewegt
hat. Nach dem Ziehen nimmt der aktive Spieler ein Schatzplättchen
und legt dieses offen auf eines der unbesetzten Felder, die direkt an die
neutrale Figur angrenzen.
Die neutrale Figur schlägt keine Spielsteine,
darf keine Schatzplättchen aufnehmen und seinen Spielzug nicht auf
einem Feld mit Schatz beenden. Die Figur kann aber über Plättchen
oder andere Figuren gezogen werden.
Ein Schatzplättchen kann von einer Spielfigur
(außer Ra/Isis) aufgenommen werden. Das Plättchen wird dann
auf die Figur gelegt und läuft mit ihr mit. Jede Figur kann nur einen
Schatz tragen. Sobald der Spieler Ra bzw. Isis neben einen Schatzträger
gebracht hat, ist der Schatz im nachfolgenden Zug eingesammelt und wird
vor dem Spieler abgelegt. Er bringt die auf dem Plättchen angegebenen
Siegpunkte. Hat ein Spieler ein Set mit Symbolen von 1-4 gesammelt, ist
dieses Set sogar 15 Siegpunkte wert. Ein Joker-Schatzplättchen kann
als beliebiges Schatzplättchen genutzt werden.
Spielende: Gelingt
es einem Spieler, 22 Siegpunkte zu sammeln oder eine Figurenart komplett
zu schlagen, ist die Partie beendet.
Kommentar: Das abstrakte
Taktikspiel fällt vor allem durch sein sehr umfangreiches Regelwerk
auf, welches nicht besonders gut gegliedert ist. Von der Optik her kann
man dagegen nicht meckern, denn die Verpackung und das Spielmaterial sind
für einen Kleinverlag schon beeindruckend. Besonders gelungen ist
hier der Aufbau des dreidimensionalen Turms zu nennen.
Das Spiel selbst ist leider nicht gut. Die Spielfiguren
stehen sehr weit auseinander und es findet eigentlich nur ein Rennen zum
Turm statt, um dort Felder zu sichern und die neutrale Figur in die eigene
Richtung zu bringen. Es wird kaum gelingen, alle Figuren einer Art beim
Gegner zu erobern, so daß recht früh klar ist, daß man
auf die Schätze setzen muß. Da man hier jedoch immer eine zweite
Figur neben Ra/Isis braucht, sind flinke Spielsteine das bevorzugte Mittel.
Schon ab dem ersten Spielzug wird meistens die neutrale Figur mitbewegt,
wodurch man den zweiten Spieler dazu zwingt, dies ebenfalls zu tun, damit
der "Djen" nicht komplett in die Hand des Gegners fällt und dieser
im Schnellverfahren die Schätze aufdeckt und einsammelt. Ein Vorgehen
und Schlagen in einer solchen Situation ist wegen der Entfernungen nicht
oder nur schwer und unter großen Verlusten möglich.
Fazit: Eine schöne,
aber nicht ausgereifte Spielidee.
Wertung: Leider
ist "Gnosis" trotz des guten Materials nur langweilig und es kam zu keiner
Zeit irgendein Spielspaß auf. Mit 2 Punkten kann man das Spiel besser
im Regal stehen lassen.
Dieser Text und die Bilder sind
urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche
Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de