Spieletest für das Spiel: GOLD AM ORINOKO
Hersteller: Haba                      
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 7-99             
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2013      
noch erhältlich: Ja
Autor: Bernhard Weber
Besonderheit: Nominiert Kinderspiel des Jahres 2013
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2013
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Gold am Orinoko-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Habermaaß recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 8 Spielfiguren, 4 Geländewagen, 18 Münzen, 5 Baumstämme, 2 Spezialwürfel
Aufmachung: Der Spielplan besteht aus mehreren Teilen und wird zu einem langen Fluss zusammengesetzt, der insgesamt aus 29x5 Feldern besteht. Am Rand einer Uferseite sind eine Reihe von Tempelfeldern.
In den Farben der Spieler gibt es jeweils zwei unterschiedlich gestaltete Figuren aus Holz, die auf einer Seite bedruckt sind. Bei den Geländewagen handelt es sich um große Papp-Plättchen, die vor den Spielern liegen und deren Spielfarbe anzeigen sollen.
Die Münzen haben Zahlenwerte zwischen 2 und 4. Sie kommen teils verdeckt und teils offen auf die Tempelfelder des Spielplans.
Die Baumstämme sind unterschiedlich lang und treiben den Fluss hinab. Auf ihnen laufen die Spielfiguren über das Gewässer, um zum Tempel zu gelangen. Die Bewegungen der Figuren und der Baumstämme wird über Spezialwürfel geregelt.
Ziel: Die Spieler versuchen, mit ihren Forschern möglichst viele wertvolle Münzen einzusammeln.
Anfangs kommen die Baumstämme auf die Felder am Flussoberlauf. Man mischt die Münzen und verteilt sie zunächst verdeckt auf die Tempelfelder. Anschließend werden einige Münzen aufgedeckt.
Jeder Spieler bekommt zwei Spielfiguren, die er auf das Flussufer gegenüber dem Tempel abstellt. Den Geländewagen legt man offen vor sich ab. Dann einigen sich die Spieler, wer anfangen darf.
Der aktive Spieler wirft beide Würfel. Mit dem Forscherwürfel darf man eine seiner Figuren bewegen. Die Figur darf dabei von einem beliebigen Flussbereich aus auf den ersten Baumstamm steigen und sich von dort aus waagerecht und senkrecht auf den Baumstämmen bewegen.
Andere Spielfiguren können übersprungen werden, das besetzte Feld zählt nicht mit. Das Tempelufer darf nur betreten werden, wenn auf dem Feld auch eine Münze liegt. Diese wird sofort aufgenommen und gesammelt. Verbliebene Bewegungspunkte verfallen, die Spielfigur kommt danach sofort wieder auf die andere Fluss-Seite.
Mit dem Holz-Würfel wird ein Baumstamm entsprechend viele Felder flussabwärts geschoben. Dabei muß man jedoch beachten, daß alle Baumstämme immer miteinander in Kontakt bleiben müssen und wenigstens ein Abschnitt direkt benachbart zu einem anderen Baumabschnitt bleibt. Ein Baumstamm kann niemals über den Fluss hinausgeschoben werden.
Spielende: Die Partie ist vorbei, wenn alle Münzen eingesammelt wurden oder niemand mehr Münzen erreichen kann. Der reichste Spieler gewinnt die Partie.
Kommentar: Wenn man das Spiel so sieht, kommen unwillkürlich Erinnerungen an das Uralt-Konsolenspiel „Frogger“ auf, in dem ein Frosch versuchte, eine vielbefahrene Straße sicher zu überqueren.
Auch bei „Gold am Orinoko“ geht es rasant zu, denn der Wettlauf zu den Münzen ist schnell und unkompliziert. Da man besetzte Felder immer ohne Würfelpunktverluste überspringen kann, versuchen die Spieler natürlich die Baumstämme so zu verschieben, daß sie auch mit kleinen Bewegungspunkten weit vorwärts kommen. Andererseits will man den Mitspielern auch möglichst wenige Gelegenheiten dazu geben. Oft bleibt deshalb die zweite Spielfigur am Ufer stehen und wird nur dann eingesetzt, wenn man mit ihr effektiv agieren kann und die erste Figur abgeschlagen irgendwo am Ende eines Baumstammes steht.
Oft lohnen sich die offen ausliegenden Münzen, vor allem mit den Werten 3 und 4. Bei den verdeckten Geldstücken dagegen muß man Glück haben, um die wertvolleren Münzen zu erhaschen.
Gerade gegen Ende der Partie arbeiten alle zusammen, damit möglichst niemand mehr die verbliebenen Taler einsammeln kann.
Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung tadellos. Bei voller Spielerzahl hat man naturgemäß den wenigsten Einfluß auf das Spielgeschehen, weil sich die Baumstämme bis zum nächsten Spielzug viel weiter bewegen und außerdem die Münzen auf der Tempelseite schneller abgegrast werden. Hier ist es noch entscheidender, die wertvollen Geldstücke einzusammeln.
Das Material ist sehr schön und der Spielplan wurde stimmungsvoll illustriert. Die Bewegung der Baumstämme den Fluß hinab kommt bei den Kindern und Erwachsenen gut an. Gute Werte beim Werfen der Würfel garantieren zwar den Sieg, was aber niemanden großartig stört.
Fazit: Ein schönes rundum gelungenes Abenteuerspiel.
Wertung: Mit 5 Punkten kann „Gold am Orinoko“ alle Spieler überzeugen und ist zu Recht auf der Nominierungsliste zum Kinderspiel des Jahres gelandet.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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