Spieletest für das Spiel: GOLDGEIER
Hersteller: Yun Games 
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 8- 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2003 
noch erhältlich: Ja
Autor: Kemal Yun
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Goldgeier-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Yun Games recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielbrett, 4 Spielfiguren, 168 Spielsteine, 40 Stäbchen
Aufmachung: Das Spielbrett ist beidseitig bedruckt und zeigt jeweils eine Mine, die aus einer Vielzahl von Schichten besteht. Jeweils zwei Reihen einer Schicht bilden einen farbigen Abschnitt. Einige Felder besitzen Ziffern, die für die Schuldenrückzahlung während der Partie von Bedeutung sind. Passend zu jedem Abschnitt gibt es Spielsteine, die vor der ersten Partie noch mit Aufklebern versehen werden müssen. Die Spielsteine sind aus Holz und bergen Goldfunde, Felsen, Granit, Wasser, Explosionen oder begehbare leere Felder.
Daneben gibt es einige Spielsteine, die für Dynamitstangen oder anderweitige Ausrüstung stehen. Am oberen Rand des Spielbretts befindet sich eine kleine Westernstadt, in der man die Ausrüstung kaufen kann und wo sich ein Hospital und die Bank mit den Tresoren der Spieler befindet.
Um in die verschiedenen Ebenen zu gelangen, brauchen die Spieler Leitern. Diese werden durch Stäbe symbolisiert. Sie sind ebenfalls aus Holz. Als Spielfiguren dienen große Pöppel.
Ziel: Jeder Spieler versucht, so viel Gold wie möglich zu besitzen, wenn die Mine geschlossen wird.
Am Anfang einigt man sich, welche der beiden Minen man erkunden will. Dann werden die Ausrüstungsgegenstände sortiert und am oberen Spielbrettrand bereitgelegt. Jeder Spieler wählt eine Spielfigur und stellt diese neben seinen Banktresor, der sich ebenfalls am oberen Rand des Spielbretts befindet. In den Tresor aller Spieler werden Schuldsteine gelegt, bevor man schließlich 10 Goldstücke aus der Bank ausbezahlt bekommt.
Nun wird die Mine vorbereitet. In den unteren Ebenen kommen auf sechs speziell markierte Felder jeweils ein Spielstein mit 6 Goldstücken. Sobald diese sechs Goldplättchen aufgenommen wurden, ist das Spiel vorbei und die Mine wird geschlossen. Die restlichen Spielsteine werden gemischt und dann unbesehen verdeckt auf die restlichen gleichfarbigen Felder gelegt. Dadurch weiß niemand, welche Schätze oder Unwegsamkeiten einen Spieler während seiner Suche erwarten.
Der aktive Spieler darf in seinem Zug vier Felder weit gehen und jeweils dazu Aktionen ausführen. Der Bereich oberhalb der Mine mit dem Store, dem Hospital und der Bank zählt als ein Bereich. Um in die Mine zu gelangen, braucht man zunächst Leitern. Diese kosten ein Goldstück pro Stäbchen. Mehr als drei Leitern kann man nicht auf einmal tragen. Dynamit wird zum Sprengen von Felsen gebraucht und ist mit 2 Goldstücken pro Stange etwas teurer. Auch hier kann ein Spieler maximal drei Ladungen mit sich führen. Im Drugstore kann man ferner noch einen Taucheranzug, ein paar Stiefel und einen Rucksack kaufen. Jeder dieser Ausrüstungsgegenstände kostet 10 Goldstücke und hilft dem Spieler während der Partie, sich besser in der Mine zurecht zu finden. Mit dem Taucheranzug kann ein Spieler über Wasserfelder gehen, die Wanderstiefel sorgen für eine höhere Bewegungsreichweite und durch den Rucksack ist ein Spieler in der Lage, bis zu fünf Leitern mitzuführen.
Um in das Erdreich vorzudringen, stellt sich der aktive Spieler, sofern er über mindestens eine Leiter verfügt, direkt oberhalb eines Spielplättchens. Dann dreht er dieses um. Zeigt dieses Plättchen ein oder mehrere Goldstücke, nimmt der Spieler diese auf und stellt seine Spielfigur auf das leere Feld.
Danach muß er eine seiner Leitern oberhalb seiner Figur plazieren. Diese Leiter kann nicht mehr versetzt werden und darf von allen Spielfiguren im Verlauf der Partie genutzt werden. Da sich der Spieler um ein Feld bewegt hat, wurde einer der Aktionspunkte verbraucht. Gleiches gilt, wenn man ein leeres Feld entdeckt hat. Gefundenes Gold wird immer vor dem Spieler abgelegt.
Hat der Spieler dagegen einen undurchdringlichen Felsen oder Wasser gefunden, dann kann er nicht tiefer ins Erdreich vorstoßen, verbraucht aber keinen Aktionspunkt. Sollte man im späteren Spielverlauf einen Taucheranzug besitzen, muß man ein Wasserfeld nach dem Aufdecken betreten.
Bei einer bestimmten Gesteinssorte besteht die Möglichkeit, gegen Abgabe eines Dynamit-Plättchens den Felsen zu sprengen und das darunterliegende Feld zu betreten. Damit ist dann eine Aktion des Spielers verbraucht. Die Sprengung ist jedoch freiwillig. In tieferen Schichten kann man auf Explosionen stoßen. Diese bringen die Figur des Spielers sofort ins Krankenhaus und alle bisher gesammelten Goldstücke, die nicht in der Bank gesichert wurden, sind aus dem Spiel.
Beim Suchen in der gleichen Ebene gelten die selben Regeln wie beim senkrechten Vordringen, allerdings braucht man hier beim Betreten des Nachbarfeldes keine Leiter ablegen, da der Stollen waagerecht gegraben wurde.
Sobald ein Spieler wieder die Oberfläche erreicht, kann er sein gefundenes Gold in der Bank deponieren und sich neue Ausrüstung besorgen. Um den Kredit vom Anfang des Spiels zurück zu zahlen, schaut man, welches freie Feld in der Mine den größten Zahlenwert besitzt. Dieser Betrag muß dann in die Schachtel gegeben werden, um die Schulden zu begleichen. Je länger die Spieler warten und je tiefer sie vordringen, desto höher fallen die Zinsen für das Zurückzahlen aus.
Spielende: Wenn alle zu Beginn der Partie offenliegenden Goldfelder abgeräumt sind, endet die Partie, nachdem jeder noch einmal am Zug war. Alle Figuren kommen automatisch wieder an die Oberfläche und zahlen ihr restliches Gold ein. Sofern ein Spieler noch einen Kredit besitzt, muß dieser nun beglichen werden. Es gewinnt danach derjenige, der den größten Goldvorrat besitzt.
Kommentar: Das Spiel ist durch das Aufdecken der Plättchen natürlich glücksbetont, aber nichts desto trotz ist „Goldgeier" eigentlich immer bis zum Schluß spannend. Während man bei den ersten Partien meistens alleine vor sich hin sucht und dann schnell feststellen muß, daß die Leitern kaum ausreichen, geht es in späteren Spielen vor allem um das Mitbenutzen der Wege, um sich so lästige Aufstiege zu ersparen.
Das Spiel macht sowohl zu zweit wie auch in voller Besetzung gleichviel Spaß. Etwas lästig wirkt nur der langwierige Aufbau der Mine zu Beginn einer Partie. Das schöne Material und die gut geschriebene Regel runden diese Neuheit von Yun Games positiv ab.
Fazit: Ein schönes Familienspiel von Yun Games.
Wertung: Mit gerade so 5 Punkten ist dieses Spiel mit Sicherheit das derzeit beste Produkt des Verlags.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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