Spieletest für das Spiel: GOLDRAUSCH
Hersteller: Nürnberger Spielkarten    
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 7-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Frank Stark
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2008
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Goldrausch-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Nürnberger Spielkarten recht herzlich!

Ausstattung: 4 Goldsucher, 8 Ausrüstungsgegenstände, 46 Flusskarten, 52 Claimpoker-Karten
Aufmachung: Für jeden Spieler gibt es eine Portrait-Karte mit einem Goldsucher. Auf den Ausrüstungskarten sind vier unterschiedliche Werkzeuge zum Auffinden von Gold im Fluß oder Schnapsflaschen abgebildet.
Alle Flusskarten sind beidseitig bedruckt. Auf beiden Seiten der Karten ist dabei ein Flussbett zu sehen. Einige Karten zeigen allerdings auf der Vorderseite einige Goldklumpen oder Goldzähne und dazu noch die Ausrüstungsgegenstände, die man zum Finden benötigt.
Für das zweite Spiel braucht man die Claimpoker-Karten. Hier findet man Ausrüstungsgegenstände mit Werten, Goldsucher, Nuggets und Goldzähne.
Ziel: Beim Spiel „Goldrausch“ erhält jeder Spieler zunächst einen Goldsucher, den er offen vor sich ablegt. Außerdem bekommt man eine Schnapsflaschen-Karte und einen der verbliebenen Ausrüstungsgegenstände, die man sich heimlich anschaut und dann links und rechts neben dem Goldsucher verdeckt auslegt. Bei weniger als vier Spielern kommen die restlichen Goldsucher an den Rand der Spielfläche. Auch sie erhalten zu Beginn einen Ausrüstungsgegenstand und eine Flasche.
Alle Flusskarten werden gemischt und als verdeckter Stapel bereitgelegt. Dann zieht man zehn Karten und legt diese verdeckt zu einem Flusslauf aus. Zum Abschluss der Vorbereitungen einigt man sich auf die Spielreihenfolge.
Der aktive Spieler deckt zunächst eine Flusskarte auf. Zeigt diese auf der Vorderseite einen leeren Flussabschnitt, ist der Spielzug des Spielers sofort zu Ende und der Nächste ist an der Reihe.
Hat man dagegen einen Abschnitt mit einem oder mehreren Goldnuggets entdeckt, kann man versuchen, sich diese unter den Nagel zu reißen. Die zur Bergung benötigten
Ausrüstungsgegenstände stehen auf der Karte. Nun zeigt man auf die verdeckten Ausrüstungsgegenstände der Goldsucher und dreht diese um.
Wurden alle passenden Werkzeuge gefunden, darf sich der Spieler die Flusskarte nehmen. Sie wird durch eine neue Flusskarte vom Reststapel ersetzt. Hat man jedoch während der Suche einen falschen Ausrüstungsgegenstand entdeckt, muss man die Bergung vorzeitig abbrechen. Das Fluss-Element bleibt aufgedeckt liegen.
Nach einem vorzeitigen Abbruch kommt es immer zu einer Tauschrunde, bei der alle offenen Karten vertauscht werden. Es beginnt dabei der aktive Spieler, die anderen folgen im Uhrzeigersinn. Hat ein Spieler eine offene Karte, muss er diese gegen eine beliebige verdeckte Karte eines Mitspielers oder eines neutralen Goldsuchers eintauschen. Die eingetauschte Karte darf sich der Spieler selbstverständlich anschauen, bevor er sie verdeckt neben seinen Goldsucher legt. Die ausgetauschte Karte kommt verdeckt an die andere Position.
Findet man Goldzähne im Fluss, braucht man zur Bergung eine gewisse Anzahl an Schnapsflaschen. Ansonsten gelten die gleichen Regeln wie beim Bergen der Nuggets.
Befindet sich eine offene Flusskarte mit Gold im Strom, kann ein Spieler auf das Aufdecken einer weiteren Karte verzichten und versuchen, die passenden Ausrüstungsgegenstände selbst zu finden. Meint ein Spieler, daß es im gesamten Flusslauf keine ertragreichen Felder mehr gibt, kann er dies in seinem Zug ansagen. Danach werden alle Fluss-Elemente umgedreht. Hat der Zweifler Recht gehabt, bekommt er eine Flusskarte eines beliebigen Mitspielers und die leeren Flusskarten wandern in die Schachtel zurück. War jedoch Gold vorhanden, werden die Flusskarten an die Mitspieler im Uhrzeigersinn verteilt.
Spielende: Wenn alles Gold von allen Flusskarten gefunden wurde, endet die Partie. Jeder zählt die Zähne und Nuggets zusammen. Die Summen werden dann unter den Spielern verglichen.
Ziel: Das zweite Spiel nennt sich „Claim Poker“. Es kann nur mit drei bis fünf Personen gespielt werden. Es geht über zwei Durchgänge.
Am Anfang des Spiels werden die Ausrüstungsgegenstände in sechs Stapel sortiert. Dann kommen nach einem gewissen Muster noch Goldsucher, Nuggets und Goldzähne in diese Stapel. Jeder Stapel wird verdeckt gemischt und bereitgelegt. Dann zieht man jeweils die obersten Karten und legt sie neben die Nachziehstapel.
Ein Spieler am Zug nimmt sich zwei der offenen Karten aus der Auslage. Eine Karte darf er behalten und offen vor sich auslegen, während die zweite Karte an einen Mitspieler verschenkt werden muss. Anschließend deckt der folgende Spieler zwei neue Karten von den Stapeln auf, die keine ausliegenden Karten mehr haben und ist seinerseits an der Reihe, um zwei beliebige Karten auszuwählen.
Die gewonnenen Karten sollten die Spieler nach Ausrüstungsgegenständen sortiert ablegen.
Eine Runde endet, wenn nur noch ein Nachziehstapel existiert. Die letzte Karte des vorletzten Stapels darf dabei als Geschenk vom entsprechenden Spieler abgelehnt werden und kommt beiseite. Danach erfolgt die Wertung.
Hat man von einer Art der Ausrüstung eine gerade Anzahl von Gegenständen, bekommt man die auf den Karten angegebene Punktzahl gutgeschrieben. Die Doppel-Ausrüstungskarten haben zwar keinen Punktwert, zählen aber für beide Arten von Ausrüstungen mit. Ein Goldsucher wird bei der Wertung an eine Reihe von Ausrüstungsgegenständen gelegt und erhöht oder verringert sowohl den Bestand, wie auch den Wert der Reihe. Nuggets und Goldzähne werden wie Ausrüstungsgegenstände gewertet.
Spielende: Nach zwei Durchgängen gewinnt der Spieler mit dem besten Gesamtergebnis.
Kommentar: „Goldrausch“ ist ein sehr trickreiches Spiel, bei dem höchste Konzentration gefordert ist. Fast permanent wechseln die Ausrüstungsgegenstände ihren Besitzer und müssen immer im Auge behalten werden. Dazu sollte man sich dann auch noch die Schnapsflaschen und die bereits aufgedeckten Flusskarten ins Gedächtnis rufen. Das ist nicht immer einfach und sorgt für lustige Begebenheiten, wenn man felsenfest davon überzeugt ist, daß sich ein bestimmter Gegenstand an genau dieser Stelle befindet und dies dann nicht der Fall ist.
Je mehr Personen beteiligt sind, desto spannender wird das Spiel. Zwar funktioniert die Goldsuche auch zu zweit, weil ja immer alle Goldsucher und Ausrüstungsgegenstände mit von der Partie sind, aber irgendwie ist das Spiel dann zu ruhig.
Die Grafiken sind niedlich gemacht und das Spiel passt wunderbar in die Metalldose, die als Aufbewahrungsort dient.
Das zweite Spiel ist nicht ganz so anspruchsvoll und lässt sich locker und leicht spielen. Durch das Verschenken von Karten kann man Mitspieler gut ärgern. Da immer alle Karten offen ausliegen, ist gerade gegen Ende eines Durchgangs ein genaues Betrachten der Auslagen von Vorteil. Je mehr Personen hier mitspielen, desto einfacher ist es, seine Sammlungen einigermaßen zu schützen. Besonders begehrt sind natürlich die Goldsucher-Karten, da man mit ihnen auch ungerade Mengen noch positiv beeinflussen kann.
Fazit: Ein sehr anspruchsvolles Memospiel und ein leichtes Ärgerspiel zu einem attraktiven Preis.
Wertung: Mit guten 5 Punkten ist diese kleine Metallbox in jedem Fall eine Kaufempfehlung.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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