Spieletest für das Spiel: GRABSCH
Hersteller: Oxygame 
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 7- 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 1997 
noch erhältlich: Nein
Autor: Thomas Säckl
Besonderheit: 
Kategorie: Aktionsspiel
Bewertungsbild Grabsch-Foto

Ausstattung: 1 Würfel, 1 Grabschlatte, 4 Spielfiguren, 4 Zylinder, 20 farbige Stäbchen, 48 naturfarbene Stäbchen, 80 Punktesteine, 3 Distanzstäbe
Aufmachung: Der Würfel ist ein normaler Sechsseiter. Als Grabschlatte dient der Holzdeckel der länglichen Spieleschachtel. Auf der Unterseite ist eine Skala mit 1-10 Punkten zu sehen.Die Spielfiguren sind wie das restliche Material aus Holz. Es handelt sich um dicke Pöppel. In den passenden Farben gibt es dazu jeweils einen zylinderförmigen Spielstein und fünf Holzstäbe. Daneben sind weitere naturfarbene Holzstäbe vorhanden, mit denen man das Spielfeld aufbaut.
Die Punktesteine gilt es zu sammeln. Es handelt sich hierbei um kleine Scheiben aus Holz. Die Distanzstäbe sind unterschiedlich lang und ebenfalls in einer neutralen Farbe gehalten.
Ziel: Man versucht, nach einer Umrundung des Spielbretts möglichst viele Punktesteine zu besitzen.
Am Anfang wird mit den farbigen und naturfarbenen Stäbchen ein Rundkurs aufgebaut. Die farbigen Stäbe folgen dabei immer nach vier naturfarbenen Stäben. Zwischen den Stäben bleibt immer etwas Freiraum, damit die Spielsteine dort abgestellt werden können. Dann sucht sich jeder eine Spielfarbe aus und nimmt sich den passenden Zylinder und Spielstein. Beide werden auf eines der beiden Felder abgestellt, die sich direkt neben einem gleichfarbigen Stäbchen befinden. Jeweils 20 Punktesteine kommen in den eigenen Vorrat.
Nun wird die Grundreaktion jedes Spielers ermittelt. Ein beliebiger Spieler hält die Latte oberhalb des Wertes 10 fest, ein Mitspieler plaziert seinen Daumen und Zeigefinger knapp unterhalb der Latte. Sobald die Latte dann losgelassen wurde, muß der Spieler diese mit seinen beiden Fingern festhalten. Der Zahlenwert, der nun durch die Finger verdeckt wird, ist die aktuelle Reaktion des Spielers. Die erforderliche Zahl an Punktescheiben wird dann neben den eigenen Zylinder auf dem
Spielfeld abgelegt. Schließlich einigt man sich auf die Spielreihenfolge.
Der aktive Spieler würfelt einmal und zieht entsprechend viele Felder im Uhrzeigersinn. Sollte die Bewegung auf einem bereits besetzten Feld enden, darf nicht gezogen werden. Es ist jedoch erlaubt, andere Spielsteine zu überspringen.
Hält die Spielfigur neben einem der beiden Reaktionsfelder eines Spielers (dargestellt durch den farbigen Stab), kommt es zum Reaktionsspiel. Der Besitzer des Feldes nimmt sich die Latte und hält sie hoch. Der aktive Spieler muß nun seine Finger an der Latte plazieren. Befinden sich keine Punktescheiben auf dem Feld, dann setzt der Spieler seine Finger unterhalb der Latte an. Sollten bereits Scheiben auf dem Feld liegen, muß der Spieler dagegen seine Finger in Höhe der entsprechenden Ziffer ansetzen.
Nachdem die Latte losgelassen und gefangen wurde, vergleicht man den erzielten Wert mit der Grundreaktion des Feldeigentümers.
War der aktive Spieler schneller, d.h. sein Wert liegt unterhalb der Grundreaktion, dann bekommt man vom Feldeigentümer die Differenz an Scheiben und verteilt diese dann beliebig auf eigene Reaktionsfelder. War man dagegen langsamer, dann bekommt der Feldeigentümer die Differenz und plaziert diese auf seinen Feldern. Bei einem Gleichstand geschieht nichts.
Da es immer zwei hintereinanderliegende Reaktionsfelder gibt, muß man beim unmittelbaren Betreten des zweiten Aktionsfeldes nicht noch einmal nach der Latte grabschen. Dieses Feld wird dann wie ein normales Feld behandelt. Muß man Scheiben bezahlen, hat aber keine mehr im Vorrat, müssen diese von eigenen Reaktionsfeldern genommen werden. Muß man dabei selbst auf Steine aus seiner Grundreaktion beim Zylinder zurückgreifen, scheidet der Spieler vorzeitig aus.
Spielende: Sobald ein Spielstein nach einer Umrundung wieder bei seinem Zylinder angekommen ist, endet das Spiel nach Beendigung des Zuges. Bei der Wertung zählen alle eigenen Scheiben und die Scheiben auf den eigenen Reaktionsfeldern. Nur der Sieger darf außerdem die Scheiben seiner Grundreaktion dazurechnen. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
Kommentar: In einer Variante kommen die Distanzstäbchen zum Einsatz. Sie geben an, wie weit der Spieler seinen Daumen und Zeigefinger von der Latte entfernt halten muß. Die Latte wird blind vom aktiven Spieler gezogen.
Das kleine Spiel kann durchaus seinen Reiz entfalten, denn es ist nicht gerade einfach, die Latte reaktionsschnell zu fangen. Gerade in der Variante mit dem größeren Abstand der Finger wird das nicht einfach. Das Spielmaterial ist wie die Schachtel komplett aus Holz und recht ansprechend. Wirklich störend ist allerdings der Aufbau des Rundkurses, da dieser viel Zeit beansprucht. Ein Spielbrett wäre sicherlich einfacher gewesen, bei dem man dann nur noch die farbigen Felder hätte einbauen müssen. Zu zweit ist „Grabsch" recht langweilig, aber eine Partie zu viert kann ansprechend sein, zumal die Spielidee mit dem Greifen der Latte bislang in Spielen nicht vorkam.
Fazit: Ein nettes Spiel für Zwischendurch mit langer Aufbauphase.
Wertung: Das Spiel von Oxygame erhält von uns solide 3 Punkte. Dies liegt vor allem am störenden Aufbau. Wen dies nicht stört, kann ruhig mal eine Partie wagen, denn das eigentliche Spiel ist nicht so schlecht.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de





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