Spieletest für das Spiel: GRAND
PRIX F1
Hersteller: Meteor Preis: 35 Euro empf.Alter: 7-/9- Anzahl Spieler: 3-8 Erscheinungsjahr: 2002 noch erhältlich: Ja Autor: Werner Böhme Besonderheit: Kategorie: Würfelspiel / Taktisches Denkspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Meteor recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
8 Rennwagen, 24 Chips, 154 Spielkarten, 2 Wetterkarten, Zahlenkärtchen,
2 Würfel
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt eine imaginäre Rennstrecke, die aus einer Vielzahl
von Feldern besteht. Jedes Feld bietet Platz für einen Rennwagen.
Die gesamte Rennstrecke bietet zwei parallele Spuren, eine Boxengasse und
einige Wege durch das Kiesbett. Bestimmte Felder sind besonders markiert,
da bei ihnen spieltechnische Besonderheiten auftreten. In der Mitte des
Rundkurses befindet sich die Boxengasse mit kleinen Feldern für die
Anzahl an Warterunden, das Wetter und die Rundenzahl, die jeder Wagen absolviert
hat.
Die Rennwagen sind wie die Chips aus Kunststoff
modelliert. Sie sehen recht nett aus.
Bei den Spielkarten gibt es Zahlenkarten mit
Werten zwischen 1-6 und die Zahl 10. Sie stellen das „Benzin" des Spiels
dar und geben das Tempo eines Fahrzeuges vor. Die Wetterkarten zeigen an,
ob es regnerisch ist oder die Sonne scheint.
Bei den Zahlenkärtchen handelt es sich um
Papp-Plättchen, die die Anzahl der gefahrenen Runden, die Aussetzer
beim Boxenstop und die Reifenwahl signalisieren sollen. Sie werden in der
Box abgelegt und sind jederzeit für alle sichtbar.
Ziel: Es gilt, bei
einer vorher vereinbarten Anzahl an Runden möglichst als Sieger hervorzutreten.
Im Strategiespiel ab 9 Jahren werden die Würfel
nicht benötigt. Jeder Spieler erhält, je nach Spielerzahl, ein
oder zwei Fahrzeuge. Dazu gibt es pro Wagen zwei Chips in der Wagenfarbe,
ein Wetterplättchen, die Aussetzen-Kärtchen und die Zahlenkärtchen
für die zu fahrenden Runden. Außerdem erhält man eine vorgegebene
Anzahl an Spielkarten auf die Hand.
Die Karten mit der Ziffer 1 kommen als Stapel
neben das Spielbrett. Als unterste Karte legt man die Regenwolke ab, die
einen Wetterumschwung darstellt. Dann ermittelt man durch Ziehen von Karten
die Startreihenfolge und die Spieler suchen sich nacheinander ihre Boxen
aus, die mit einem Chip gekennzeichnet werden. Die Plättchen zum Anzeigen
der noch zu fahrenden Rennrunden werden schließlich in der richtigen
Reihenfolge als Stapel in die Box gelegt und die Fahrt kann beginnen.
Zunächst spielt man eine seiner Handkarten
aus und setzt seinen Wagen entsprechend der Zahl auf der Karte. Man ist
verpflichtet, den jeweils kürzesten Weg zu fahren. Auch wenn ein Spieler
durch Blockaden nicht fahren kann, muß er eine Geschwindigkeitskarte
opfern.
Bei Bonusfeldern gibt es zwischen zwei und drei
neue Karten des Einer-Stapels auf die Hand. Die Einer-Karten können
auf Wunsch auch sofort gegen eine höherwertige Karte eingetauscht
werden. Bei Straffeldern muß man zusätzliche Benzinkarten in
den allgemeinen Vorrat legen. Hat man die geforderte Anzahl an Benzin nicht
passend, muß man höherwertige Karten opfern.
Wenn der Wagen genau vor einem Pfad des Kiesbettes
stoppt, muß der Spieler in der folgenden Runde durch das Kiesbett
fahren. Dort dürfen nur Tempokarten mit dem Wert 1-6 ausgespielt werden
und man darf das Kiesbett nicht in einem Zug durchfahren.
Bestimmte Teile der Rennstrecke sind so konzipiert,
daß dort ein Überholen nicht möglich ist. Ein Fahrzeug
muß dahinter stehen bleiben bzw. ins Kiesbett ausweichen, sofern
es eine Ausweichmöglichkeit gibt.
Bei der Fahrt in die Box herrscht ein Tempolimit
mit einer Maximalgeschwindigkeit von 6 Feldern. Höherwertige Karten
können zwar gespielt werden, aber die überzähligen Punkte
verfallen. Ist man in der Box angekommen, kann man mehrere Runden pausieren,
um nachzutanken. Entsprechend der Vorgabe wird der Aussetzer-Marker in
die Box gesetzt. In jedem folgenden Spielzug wird der Marker gegen das
nächsthöhere Plättchen ausgetauscht. Nach dem Tanken erhält
der Spieler dafür gemäß einer Tabelle bestimmte neue Karten
auf die Hand.
Sobald der Stapel mit den Einer-Karten aufgebraucht
ist und die Karte mit der Wolke erscheint, beginnt es auf der Strecke zu
regnen. Von nun an gilt für Fahrer mit Trockenreifen, daß jeder
10er Karte zur 6 und jede 6er Karte zu einer 4 wird. Wenn man in die Box
gefahren ist, darf man sich Regenreifen aufziehen lassen. Dies wird mit
dem entsprechenden Wetterplättchen in der Box angezeigt. Für
einen Wagen mit Regenreifen gibt es keine Benachteiligungen in der Geschwindigkeit
bei nasser Strecke. Ein Wagen mit Regenreifen auf trockener Strecke hat
die gleichen Beschränkungen in der Geschwindigkeit zu erleiden.
Wenn man in seinem Zug keine Karte mehr ausspielen
kann, scheidet das Fahrzeug aus der Partie wegen Spritmangel aus.
Spielende: Wer nach
der vorher vereinbarten Anzahl an Runden als erstes durch das Ziel fährt,
gewinnt die Partie. Spielt man mehrere Spiele hintereinander, gibt es für
die Plazierungen Punkte.
Kommentar: In der
Würfelvariante können schon kleinere Kinder mitspielen. Hier
wird der Wagen mit der Summe von zwei Würfeln bewegt. Auf einem grünen
Feld darf man noch einmal würfeln, während man auf den negativen
roten Feldern aussetzen muß. Nur wenn man direkt vor einem Kiesbett
stehen bleibt, muß dieses durchfahren werden. Dazu kann man nur einen
Würfel benutzen. Dies gilt auch in der Boxengasse.
Nach einem Boxenstop bekommt ein Spieler zwei
Chips in seiner Farbe. Man kann einen Chip einsetzen, um seinen Wurf zu
verdoppeln. Das Einsetzen geschieht allerdings vor dem Würfeln.
Der kleine Verlag „Meteor" hat mit dem Autorennspiel
zwar keinen Meilenstein produziert, doch ist das Spiel recht ordentlich.
Die Mechanismen im Spiel funktionieren sehr gut und auch wenn die Regeln
zunächst trocken und langweilig erscheinen, kommt durchaus Rennfeeling
auf.
Das Material ist in Ordnung, obwohl man den Spielplan
nicht unbedingt als hübsch bezeichnen kann. Er ist zweckmäßig
gestaltet und bietet alle Informationen während einer Partie. Die
ausgeklügelte Strecke macht es nicht leicht, einen idealen Weg zu
finden.
Mit wenigen Personen macht „Grand Prix F1" nicht
so viel Spaß, denn es ist einfach zu wenig los auf der Strecke. Zwar
soll man mit drei oder vier Spielern mit zwei Fahrzeugen agieren, doch
da man für beide Wagen einen Stapel Karten in der Hand hält,
wird meistens ein Fahrzeug bevorzugt und das andere scheidet früher
oder später aus bzw. ist total abgeschlagen. In voller Besetzung dagegen
ist eine Partie fesselnd.
Die Spielanleitung ist ausführlich und läßt
eigentlich keine Fragen offen, allerdings ist die Gliederung gewöhnungsbedürftig.
Der Spielleiter sollte daher die Regeln schon kennen, bevor er das Spiel
seinen Kontrahenten beibringt.
Fazit: Ein nettes
Rennspiel mit leichten Anlehnungen an „Ave Caesar", aber insgesamt anspruchsvoller.
Wertung: Mit 4 Punkten
ist die Neuheit aus dem Herbst 2002 ein gutes Rennspiel.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de