Spieletest für das Spiel: GREEDY KINGDOMS
Hersteller: One Draw                  
Preis: 12 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Hayato Kisaragi
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2010
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Greedy Kingdoms-Pressefoto

Ausstattung: 24 Charakterkarten, 16 Erweiterungskarten, 48 Ressourcen
Aufmachung: Jeder Spieler verfügt über acht identische Charaktere, die mit Zahlenwerten numeriert sind. Jeder Charakter zeigt oben auf der Karte eventuelle Kosten, die beim Ausspielen anfallen und unten den Ertrag, den die Figur erwirtschaftet, wenn sie erfolgreich tätig ist. Zu jedem Charakter gibt es außerdem einen speziellen Arbeiter, den man im Verlauf der Partie erwerben kann und der den normalen Arbeiter dann ersetzt. Dieser bringt bessere Erlöse und kostet meistens auch weniger.
Bei den Erweiterungskarten gibt es neutrale Bürger und einige Gebäude. Hier findet man auch die zum Sieg benötigten Paläste. Die Karten kosten einige Rohstoffe, bringen dafür einmalig oder dauerhaft neue Ressourcen.
Bei den Ressourcen handelt es sich um Papp-Chips in vier Farben. Sie sind dick und symbolisieren Ehre, Gold, Nahrung und Land.
Ziel: Jeder Spieler versucht, durch geschicktes Spielen von Karten zwei Paläste zu bauen.
Zu Beginn der Partie erhält jeder acht verschiedene Grundcharaktere. Die besonderen Personenkarten werden gemischt und als Stapel neben der Spielfläche bei den Ressourcen-Chips aufbewahrt. Man sortiert die Paläste aus den Erweiterungskarten heraus und legt sie offen in die Mitte der Spielfläche. Die restlichen Karten werden gemischt, bevor man vier weitere Karten offen nebeneinander legt.
Vor dem eigentlichen Spiel einigen sich die Spieler auf den Startspieler. Der Mitspieler beginnt und sucht sich eine Ressource aus, danach der Startspieler, bevor der Mitspieler noch eine zweite Ressource erhält. Die Ressourcen müssen dabei immer unterschiedlich sein und „Ehre“ kann nicht aufgenommen werden.
Der aktive Spieler beginnt seinen Zug damit, daß er überprüft, ob er irgendwelche Karten bei sich ausliegen hat, die ihm zu Beginn seines Zuges Rohstoffe einbringen. Diese werden dann offen vor dem Spieler ausgelegt. Dann wird nachgeschaut, ob noch vier Erweiterungskarten offen auf dem Tisch liegen. Gegebenenfalls wird hier aufgefüllt. Schließlich darf der Spieler eine Ressource (außer Ehre) nach Wahl aus dem allgemeinen Vorrat nehmen.
Danach darf der Spieler entweder eine Entwicklungskarte kaufen, wenn er die passenden Rohstoffe abgibt oder eine neue Charakterkarte nachziehen. Es ist auch erlaubt, in dieser Phase zu passen.
Kauft man eine Charakterkarte, wird die normale Karte mit der gleichen Ziffer dafür offen beiseite gelegt und ist aus dem Spiel.
Als nächstes erfolgt ein Kampf mit dem Mitspieler. Beide wählen dazu geheim drei ihrer Charaktere aus und legen sie verdeckt vor sich ab. Die Karten werden gleichzeitig aufgedeckt.
Hat der passive Spieler Karten mit dem gleichen Charakter ausgelegt wie der aktive Spieler, dann kann der aktive Spieler diese Personen nicht in seinem Spielzug nutzen. Fallen jedoch Kosten an, müssen diese trotzdem vom aktiven Spieler bezahlt werden. Die abgewehrten Karten nimmt der Spieler wieder an sich.
Danach darf der aktive Spieler alle Karten, die nicht abgewehrt wurden, in beliebiger Reihenfolge benutzen. Sollte eine Karte etwas kosten, muß der Spieler diese Kosten zunächst bezahlen. Kann er dies nicht vollständig, bezahlt er, was er kann, aber die Person arbeitet dann nicht für diesen Spieler.
Durch das Arbeiten der Charaktere erhält man in der Regel neue Rohstoffe oder wandelt diese in andere um.
Als nächstes werden alle restlichen Charaktere von den Spielern wieder auf die Hand genommen. Nun darf der aktive Spieler erneut eine Erweiterungskarte oder eine Charakterkarte kaufen, bevor die Rollen getauscht werden.
Spielende: Hat ein Spieler seinen zweiten Palast errichtet, endet das Spiel.
Kommentar: „Greedy Kingdoms“ ist ein recht einfaches Sammelspiel, bei dem es um das kluge Bauen geht. Dabei sollte man immer versuchen, sich in die Gedanken des Gegenspielers hineinzuversetzen, um ihm als passiver Spieler möglichst viel zu schaden und selbst ordentlich Rohstoffe zu horten. Die Rohstoffe „Ehre“ sind dabei besonders begehrt, weil man nur mit Ihnen einen Palast errichten kann.
Die Schlüssel zum Erfolg sind dabei mit Sicherheit die speziellen Charaktere. Sie erlauben bessere Tauschmöglichkeiten und sind daher begehrt. Aber auch Ausbauten, die jede Runde etwas einbringen, sollte man nicht unterschätzen. Gerade zu Beginn des Spiels kann man sich dadurch Rohstoff-Vorteile sichern und bleibt flexibel.
Eine Partie ist mit 15 Minuten recht schnell gespielt, weil es nur wenig Ausbau-Charaktere und Erweiterungskarten gibt. Die geringe Kartenvariabilität sorgt dann aber auch dafür, daß sich Partien ähnlich monoton spielen. Hier wäre mehr Abwechslung sicherlich wünschenswert gewesen.
Die Grafiken sind gut und im Manga-Stil gehalten, ohne zu kitschig zu wirken. Die deutsche Anleitung, die als Kopie beiliegt, ist gut gegliedert und geschrieben. Sie läßt keine Fragen offen. Aber auch die englischen Kartentexte sind klar zu deuten. Einzig die Ressourcen-Symbole hätte man farblich größer und deutlicher hervorheben können.
Fazit: Ein ordentliches 2-Personen-Spiel, was bislang aber noch keinen besonderen Tiefgang hat.
Wertung: Mit 3 Punkten hat „Greedy Kingdoms“ durchaus Potential, ist aber in dieser Form noch zu starr im Spielmechanismus. Die Firma hat für Oktober 2010 jedoch schon eine Erweiterung angekündigt, um mehr Abwechslung in das Spielsystem zu bringen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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