Spieletest für das Spiel: GUILDHALL 2 – NEUE RÄNKESPIELE
Hersteller: Pegasus                   
Preis: 13 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2014      
noch erhältlich: Ja
Autor: Hope S. Hwang
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: November 2014
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Guildhall 2 Neue Raenkespiele-Pressefoto

Ausstattung: 120 Berufskarten, 30 Prestigekarten, 30 Siegpunktkarten
Aufmachung: Die Berufskarten zeigen sechs Berufsgruppen. In jeder Berufsgruppe gibt es dabei fünf verschiedene Farben. In der unteren Hälfte jeder Karte stehen die Vorteile, die ein Spieler bekommt, wenn eine gewisse Anzahl Karten dieses Berufes bei ihm ausliegen.
Die Prestigekarten bringen unterschiedlich viele Siegpunkte am Ende des Spiels. Auch hier gibt es eine Aktion, die beim Erwerb der Karte durchgeführt wird. Am oberen Ende dieser Karten steht, wie viele Sets man benötigt, um die Karte nehmen zu können.
Die normalen Siegpunkt-Karten bringen einfach nur Siegpunkte ohne Vorteile.
Ziel: Die Spieler versuchen, über das Auslegen von Berufskarten und das Bilden von Sets möglichst schnell 20 Siegpunkte zu sammeln.
Die Berufskarten werden gut gemischt und als Stapel in die Tischmitte gelegt. Auch die Prestigekarten mischt man und legt dann fünf Karten offen in die Mitte der Spielfläche. Der Rest kommt als Nachziehstapel daneben. Die Siegpunktkarten sortiert man nach Werten und legt sie ebenfalls bereit.
Vor dem Spiel zieht jeder neun Berufskarten vom Stapel. Dann entscheidet sich jeder reihum, ob er Karten aus seiner Hand abwerfen und gegen neue Karten vom Nachziehstapel ersetzen will. Wenn dies getan wurde, kann jeder noch drei Karten aus der Hand in seine persönliche Auslage legen. Dabei müssen gleiche Berufe versetzt untereinander gelegt werden und innerhalb eines Berufes dürfen keine zwei Karten die gleiche Farbe aufweisen.
Der Spieler am Zug hat zwei Aktionen zur Verfügung, die er einsetzen muß. Bei jeder Aktion darf man aus drei Möglichkeiten wählen.
Man kann eine Berufskarte aus der Hand in seinen Aktionsbereich ausspielen. Die Karte darf dabei nicht schon im eigenen Sammelbereich mit der gleichen Farbe ausliegen. In einem Spielzug darf man außerdem keine zwei gleichen Berufsgruppen im Aktionsbereich ausliegen haben.
Auf der ausgespielten Karte befinden sich einige Aktionen. Nach dem Auslegen im Aktionsbereich überprüft der Spieler, wie viele Berufskarten der gleichen Art er bereits in seiner persönlichen Auslage liegen hat. Der Spieler kann nun eine Aktion dieser Berufsgruppe bis zu diesem Wert benutzen.
Die zweite Aktionsmöglichkeit besteht im Abwerfen von beliebig vielen Handkarten, bevor man seine Kartenhand wieder auf sechs Karten ergänzt.
Die letzte Alternative ist das Kaufen einer Prestige-Karte. Dazu muß der Spieler eine oder mehrere komplette Zunftstapel besitzen und abwerfen. Die Sonderfähigkeit der Aktionskarte kommt sofort zum Tragen.
Am Ende des Zuges legt der Spieler die Karten aus seinem Aktionsbereich in die persönliche Auslage. Sie werden dabei nach Berufsgruppen sortiert abgelegt. Pro Berufsgruppe ist nur eine Kartenreihe erlaubt. Hat ein Spieler alle fünf Karten mit verschiedenen Farben in einer Berufsgruppe, werden diese zu einem Stapel zusammengefaßt und verdeckt beim Spieler abgelegt. Ein solcher Stapel kann später gegen eine Prestigekarte eingetauscht werden. Aus fertigen Stapeln können keine Karten mehr entnommen werden. Mehr als drei dieser Stapel sind nicht gestattet.
Spielende: Wenn ein Spieler durch Kauf von Prestige-Karten und über Fähigkeiten seiner Personen insgesamt 20 Siegpunkte erzielt hat, gewinnt er die Partie.
Kommentar: Das Spiel ist regeltechnisch identisch zum Vorgänger „Guildhall“ und läßt sich von den Berufsgruppen her beliebig mit diesem Spiel kombinieren.
„Guildhall 2“ ist ebenfalls ein feines Ärgerspiel, welches sein größtes Potenzial zu zweit entfacht. Hier kann man sich herrlich bei der Auslage des Gegners bedienen und Karten mit ihm tauschen. Das hilft vor allem dann, wenn man selbst bei bestimmten Berufen eine zweite gleichartige Karte auf der Hand hält, die man ansonsten irgendwann abwerfen müßte.
Die vielen Funktionen auf den Karten lassen einen anfangs zwar etwas ratlos zurück, aber spätestens nach der ersten Partie weiß man in etwa, wann welche Berufsgruppen stark sind und wie man gegen große Ansammlungen davon am besten vorgehen kann.
Das Austauschen von Stapeln gegen Prestigepunkte will gut überlegt sein, weil die eingetauschten Karten danach auf den Ablagestapel wandern. Viele Aktionen gehen allerdings in diesen Kartenstapel und sorgen dann dafür, daß der Auslöser eine weit größere Auswahl an Karten bekommt, die er aufnehmen kann. Dadurch kann im Extremfall ein Kauf solcher Prestigekarten dafür sorgen, daß auch der Gegner einen Stapel vervollständigt.
Zu viert ist man dem Kartenglück deutlich stärker ausgeliefert. Auch kann man hier das Ziel vermehrter Angriffe werden, was die mühsam aufgebaute eigene Auslage schrumpfen läßt. Das ist nicht jedermanns Sache und kann zu Frust führen. In dieser Besetzung ist das Spiel daher am schwächsten.
Die Optik ist ganz passabel, obwohl die Schachtel selbst etwas komisch wirkt. An der Anleitung gibt es nichts zu bemängeln. Einzig eine Zusammenfassung der Bonusaktionen jeder Berufsgruppe auf einem separaten Blatt wäre schön gewesen.
Fazit: Ein gelungenes Ärgerspiel, was vor allem zu zweit sehr gut funktioniert.
Wertung: Mit gerade 5 Punkten räumt das Spiel bei uns gut ab. Es ist eine gute Ergänzung für alle, die bereits das erste Spiel mochten.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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