Spieletest für das Spiel: DER HERR DER RINGE – DIE ZWEI TÜRME
Hersteller: Kosmos 
Preis: 24 Euro
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2002 
noch erhältlich: Ja
Autor: J.R.R. Hering
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Herr der Ringe Die 2 Tuerme-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 2 Türme, 1 Ent-Figur, 4 Spielfiguren, 150 Orkplättchen, 32 Heldenkarten, 14 Ereigniskarten, 9 Orkkarten
Aufmachung: Der Spielplan besteht aus 16x8 Feldern. In zwei gegenüberliegenden Ecken befinden sich die Plätze für die Türme, während an einem Rand eine Laufleiste für die Ent-Figur aufgedruckt ist. Einige Bereiche auf dem Spielplan sind besonders gekennzeichnet. Sie spielen auf bestimmten Ereigniskarten eine Rolle.
Bei den Türmen und der Ent-Figur handelt es sich um Papp-Gebilde, die in Standfüßen stecken. Die Spielfiguren sind aus Holz und sehen aus wie kleine Pöppel.
Die Orkplättchen zeigen auf der Rückseite eines von acht verschiedenen Motiven. Die Vorderseite ist mit einem Punktwert zwischen 1-3 versehen. Einige Plättchen haben außerdem noch den Schriftzug „Ent".
Auf den Heldenkarten finden wir Fotos der Hauptcharaktere im Film. Sie besitzen eine bestimmte Bewegungsreichweite und ein Bewegungsmuster. Die Ereigniskarten lassen sich in drei Gruppen einteilen, die nach einem bestimmten Muster als Stapel im Verlauf der Partie gezogen werden.
Auf den Orkkarten schließlich ist meistens einer der beiden Türme zu sehen. Die Karte gibt an, in welcher Reihe vom Rand aus neue Orks in das Land strömen und wie viele Plättchen man auslegen muß.
Das Material ist ansprechend, das Thema gut umgesetzt.
Ziel: Die Spieler versuchen gemeinsam einen Zusammenschluß der Orks zu verhindern, die beide Türme verbinden wollen.
Am Anfang werden die Türme auf ihre Ausgangsfelder gestellt und die Ent-Figur kommt auf das erste Feld der Laufleiste. Ein Spieler mischt die Orkplättchen und legt sie in mehreren Stapeln mit der Portraitseite nach oben neben den Spielplan. Um beide Türme wird ein Ring mit insgesamt fünf Orks gelegt. Jeder wählt eine Spielfigur und stellt sie ins Zentrum des Spielbretts. Sollte man zu zweit spielen, darf jeder mit zwei Figuren agieren.
Die Heldenkarten werden gemischt. Dann erhält jeder drei Karten auf die Hand. Auch die Orkkarten und die Ereigniskarten mischt man in getrennten Stapeln. Bei den Ereigniskarten muß man darauf achten, daß die Ereigniskarten der dritten Stufe unten und die Karten der ersten Stufe oben im Stapel liegen.
Ein beliebiger Spieler beginnt die Partie. Als erstes muß man in seinem Zug eine Orkkarte aufdecken. Auf ihr steht, von welcher Seite in welcher Reihe neue Orks auf das Spielbrett strömen. Der Spieler nimmt sich die entsprechende Anzahl an Plättchen und legt sie unbesehen von außen beginnend in die vorgegebene Reihe auf freie Felder. Wenn sich Figuren in einer Reihe befinden, gilt das Feld als besetzt. Wenn alle Ork-Karten aufgebraucht sind, werden sie neu gemischt.
Anschließend darf der aktive Spieler eine Heldenkarte spielen und seine Spielfigur bewegen. Die Heldenkarte gibt die Bewegungsreichweite an. Die Reichweite wird jedoch eingeschränkt, wenn sich zu Beginn des Zuges der zu bewegenden Figur Orks waagerecht und senkrecht angrenzen. Jeder angrenzende Ork behindert die Spielfigur und reduziert die zur Verfügung stehenden Bewegungspunkte.
Die ausgewählte Spielfigur kann dann über die Spielfelder gezogen werden. Jedes freie Feld kostet einen Bewegungspunkt, jedes mit einem Plättchen besetzte Feld kostet zwei Bewegungspunkte. Es ist erlaubt, über fremde Figuren zu ziehen. Sobald man auf ein Feld mit einem Ork kommt, wird das entsprechende Plättchen entfernt und zunächst unbesehen vor dem Spieler plaziert.
Man muß mit seiner Figur mindestens einen Schritt machen, kann aber Bewegungspunkte verfallen lassen. Auf jedem Feld darf am Zugende nur eine Spielfigur stehen. Die Bewegungsrichtung einer Figur ist durch die ausgespielte Karte fest vorgegeben. Ein Spieler muß in gerader Linie ziehen und darf maximal einmal abbiegen.
Die Bewegungskarte mit Gandalf zeigt ein Pferde-Symbol. Der Spieler kann hier auf seine normale Bewegung verzichten und statt dessen das Pferd benutzen. Dadurch gelangt der Spieler auf ein beliebiges Feld, welches durchaus mit einem Ork besetzt sein kann. Dieser Ork wird dann wie gewohnt geschlagen.
Sobald während des Zuges eine Zange entsteht, kommen alle Orks dazwischen vom Spielbrett. Eine Zange besteht aus einer beliebigen senkrechten Reihe von aneinanderliegenden Plättchen, die durch den aktuellen Bewegungszug eines Spielers von zwei Figuren an den Enden eingeschlossen werden.
Die Plättchen werden von den beiden Heldenspielern abwechselnd genommen und vor sich abgelegt. Solange ein Spieler noch Bewegungspunkte hat, darf er sich anschließend weiterbewegen.
Die dritte Aktion während des Zuges besteht im Nachziehen einer neuen Heldenkarte. Sollte der entsprechende Stapel aufgebraucht sein, werden die abgelegten Heldenkarten neu gemischt.
Schließlich werden die geschlagenen Orks der Spielrunde ausgewertet. Der aktive Spieler dreht seine gewonnenen Plättchen dazu um. Sie zählen bei der Endabrechnung entsprechend viele Wertungspunkte. Sollte sich ein Schriftzug mit einem „Ent" auf einem oder mehreren Plättchen befinden, muß der aktive Spieler pro Schriftzug eine Ereigniskarte spielen und ausführen. Für jede Ereigniskarte wird die Ent-Figur ein Feld weiterbewegt.
Danach werden die gewonnenen Plättchen von Mitspielern in dieser Runde (erhalten durch Zangenbildung) nach dem gleichen Schema ausgewertet.
Spielende: Die böse Seite gewinnt, wenn eine ununterbrochene Reihe von Plättchen von einem Turm zum anderen führt. Die Plättchen müssen dabei durchgehend waagerecht und senkrecht miteinander verbunden sein. Gelingt es den Spielern, die Ent-Figur bis zum letzten Feld ihrer Leiste zu bringen, haben die Spieler das Böse besiegt. Es gewinnt dann derjenige, der am meisten Wertungspunkte besitzt.
Kommentar: Das Spiel ist einerseits ganz interessant, denn nicht immer gelingt es, die Horden aufzuhalten und den Nachschub wirkungsvoll zu stören. Besonders in der schweren Variante mit zwei Startringen an Orks um die Türme herum wird es durchaus zu einer harten Aufgabe.
Auf der anderen Seite fühlt man sich auch schnell durch die Vorgaben im Spiel „gespielt". Großartige eigene taktische Möglichkeiten gibt es nicht und der Sieg eines Spielers durch Wertungspunkte ist vollkommen vom Plättchenglück der geschlagenen Orks abhängig, da man keinerlei Bonuspunkte erreichen kann.
Fazit: Ein leichtes Familienspiel zum Filmthema.
Wertung: Man kann das Kosmos-Spiel ohne Zweifel mitspielen, aber der große Renner ist es gerade für Vielspieler mit Sicherheit nicht. Mit guten 3 Punkten liegt „Der Herr der Ringe – Die zwei Türme" etwas über dem Durchschnitt.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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