Spieletest für das Spiel: DER
HERR DER RINGE – DIE ENTSCHEIDUNG
Hersteller: Kosmos Preis: 18 Euro empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 2 Erscheinungsjahr: 2002 noch erhältlich: Ja Autor: Reiner Knizia Besonderheit: Kategorie: 2-Personen-Spiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
22 Karten, 18 Spielfiguren
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt einen Landstrich in Mittelerde, der in verschiedene Felder
eingeteilt ist. An den gegenüberliegenden Außenecken befinden
sich die jeweiligen Heimatfelder der Spieler, in der Mitte durchzieht ein
Gebirgszug das Spielbrett. Die einzelnen Felder sind mit Namen der jeweiligen
Orte/Landstriche versehen.
Bei den Spielfiguren handelt es sich um Plastikaufsteller,
in denen dicke Pappkärtchen eingeklemmt sind. Die Figuren sind für
den Gegner alle gleich anzusehen, während der Besitzer die Figuren
voneinander unterscheiden kann. Die Figuren haben teilweise bestimmte Fähigkeiten
und in jedem Fall einen Zahlenwert für einen Zweikampf.
Für Kämpfe hat jeder Spieler zusätzlich
einen Kartensatz mit insgesamt 11 Spielkarten. Viele Karten haben einen
Zahlenwert, andere bringen Spezialaktionen ins Spiel.
Ziel: Der weiße
Spieler gewinnt, wenn er mit Frodo den Startplatz des schwarzen Gegners
erreicht, während dieser versuchen muß, Frodo zu besiegen oder
seinerseits mit drei Figuren beim Gegner einzumarschieren.
Am Anfang wählen sich beide Spieler ihre
Spielfarbe und stellen die Spielfiguren nach gewissen Vorgaben, was die
Anzahl an Figuren auf Feldern betrifft, beliebig nach ihren Wünschen
auf. Jeder erhält die neun Karten des Grundspiels in seiner Farbe,
die beiden Spezialkarten kommen nur bei der Variante zum Einsatz.
Wenn ein Spieler an der Reihe ist, macht er zunächst
einen Bewegungszug mit einer seiner Figuren. Jede Figur darf grundsätzlich
nur vorwärts um ein Feld gezogen werden. Da bestimmte Spielfiguren
auch andere Bewegungen durchführen können, muß man, wenn
diese Spezialbewegung stattfinden soll, seine Figur dem Mitspieler zeigen,
damit dieser es überprüfen kann.
Im Gebirge kann niemals eine Figur seitwärts
ziehen. Auf den beiden Heimatfeldern können bis zu vier eigene Figuren
stehen, ansonsten sind nur zwei Figuren pro Farbe auf einem Feld erlaubt.
Im Gebirge kann immer nur eine Figur pro Farbe auf einem Feld stehen.
Die Figuren innerhalb eines Feldes können
vom Spieler jederzeit aufgenommen, unterm Tisch gemischt und dann wieder
in das Feld gestellt werden. Dadurch fällt ein Merken der Figuren
durch den Gegenspieler schwerer. Der Fluß auf dem Spielbrett kann
nur vom weißen Spieler mit seinen Figuren genutzt werden, die jedoch
immer nur stromabwärts ziehen können. Die Mine ist nur von einer
Seite als Abkürzung zu nutzen.
Sobald eine Spielfigur ihren Zug auf einem Feld
mit einer oder mehreren gegnerischen Figuren beendet, wird ein Kampf ausgetragen.
Wenn mehrere Gegner vorhanden sind, wählt sich der Angreifer eine
der beiden Figuren aus.
Die Figuren werden dann offen ausgelegt und die
Spezialfähigkeiten vorgelesen. Einige Figuren können ihre Fähigkeiten
einsetzen, um zu fliehen, sofern das Rückzugsgebiet nicht in der Hand
des Gegners ist und auch nicht die maximale Anzahl an Figuren dieses Spielers
bereits dort stehen.
Nun wählen beide Spieler eine ihrer Handkarten
aus und legen diese verdeckt ab. Gleichzeitig drehen beide Parteien die
ausgewählte Karte um. Wenn keine Spezialaktionen stattfinden, rechnen
beide den Zahlenwert ihrer Karte mit dem Wert ihrer Figur zusammen und
vergleichen das Ergebnis. Die schwächere Figur ist aus dem Spiel.
Bei einem Gleichstand verschwinden beide Spielfiguren vom Brett.
Wenn Textkarten gespielt wurden, haben diese
Vorrang. Zuerst führt dabei der dunkle Spieler seine Karte aus, ehe
der helle Spieler ggf. seine Textkarte benutzen kann.
Gespielte Karten kommen offen nebeneinander an
den Spielbrettrand. Sie können erst dann wieder eingesetzt werden,
wenn ein Spieler alle Handkarten gespielt hatte.
Sollte nach einem Kampf der Angreifer noch weitere
Gegner im Feld vorfinden, sucht er sich nach dem bewährten Muster
wieder eine Figur aus, gegen die er nun antritt. Der Zug des Spielers ist
erst beendet, wenn nur noch Figuren einer Farbe auf dem umkämpften
Gebiet stehen.
Spielende: Sobald
der helle Spieler mit Frodo das gegnerische Heimatland erreicht, hat er
sofort (ohne Kampf) gewonnen. Der Spieler der Dunkelheit hingegen gewinnt,
wenn er Frodo besiegt oder in dessen Heimatregion mit drei Spielfiguren
einfällt. Kann ein Spieler nicht mehr ziehen, verliert er sofort.
Kommentar: Das Spiel
erinnert von der Art her sehr stark an „Stratego", hat aber durch die Vielzahl
von Sonderaktionen, die limitierte Bewegung der Spielfiguren und den Einsatz
der Kampfkarten eine eigene Dynamik, die es eigenständig werden läßt.
Die thematische Umsetzung ist einigermaßen gelungen, die Spielregeln
gut geschrieben. Auch beim Material gibt es eigentlich nichts auszusetzen.
Eine Partie dauert selten länger als 25
Minuten und ist somit flott zu spielen. Normalerweise sollte man anschließend
mit vertauschten Rollen eine Revanche starten.
Fazit: Ein gutes,
aber kein außergewöhnliches 2-Personen-Spiel.
Wertung: Dieses
„Herr der Ringe"-Spiel ist bei weitem besser als das vorher beim gleichen
Verlag erschienene Spiel zum ersten Teil des Spielfilms, was spielerisch
nicht glänzen konnte. Die Neuheit erhielt von unseren Spieltestern
einhellig 4 Punkte.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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