Spieletest für das Spiel: DER HERR DER RINGE – DAS KINDERSPIEL
Hersteller: Kosmos 
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 6- 
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2003 
noch erhältlich: Ja
Autor: Reiner Knizia
Besonderheit: 
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Der Herr der Ringe Das Kinderspiel

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielbrett, 5 Spielfiguren, 3 Nazgul, 3 Türme, 1 Palantir, 1 Drehscheibe, 30 Kärtchen, 42 Stärkemarker, 5 Hobbitkarten, 1 Spezialwürfel
Aufmachung: Der Spielplan zeigt mehrere Orte, die mit Wegen untereinander verbunden sind. Sie führen zum Schicksalsberg, wo der Schlußkampf des Spiels stattfindet. Bei den Spielfiguren und den Nazgul handelt es sich um speziell gefertigte Figuren aus Holz. Die Türme, die in der Grundversion keine Bedeutung haben, sind dagegen aus Pappe und müssen vor der ersten Partie erst noch zusammengebaut werden.
Der Palantir ist in Form einer Glaskugel dargestellt. Er hat in der erweiterten Version eine Bedeutung.
Mit Hilfe der Drehscheibe wird gekämpft. Sie besitzt vier Felder, auf denen man 0 bis 3 Stärkemarker erkennen kann. Zusätzlich zeigt ein Feld noch ein Nazgul-Symbol, während ein weiteres Feld das Auge des Bösewichts zeigt.
Die Kärtchen zeigen gute und böse Begleiter der Hobbits. Jede böse Kreatur hat dabei unterhalb ihres Abbildes einige Stärkemarker abgebildet.
Die Hobbitkarten dienen zur Identifikation der Spieler. Sie sind in den gleichen Farben wie die Spielfiguren gehalten. Auf dem Spezialwürfel findet man neben den Zahlenwerten von 2-5 noch ein Nazgul-Symbol.
Ziel: Alle Spieler versuchen, das Land vom dunklen Herrscher Sauron zu befreien.
Am Anfang wird das Spielbrett vorbereitet. Dazu kommen die drei Türme in die entsprechenden Ausbuchtungen und werden dort arretiert. Das große Kärtchen mit Sauron wird auf den Schicksalsberg gelegt, während zwei weitere Kärtchen auf andere feststehende Orte kommen. Die übrigen Plättchen werden nach Hintergrundfarbe sortiert und getrennt gemischt. Von den hellen Plättchen kommen dann nach einem gewissen Modus weitere Kärtchen auf die restlichen Orte. Jede Karte mit einem bösen Charakter erhält so viele Stärkemarker, wie auf dem Plättchen angegeben ist.
Die Nazgul stehen neben dem bösen Sauron auf dem gleichen Feld. Jeder Spieler wählt eine Hobbitkarte und stellt die farblich passende Figur anschließend auf das Startfeld. Dann werden Drehscheibe und Sonderwürfel bereitgelegt, bevor man sich auf die Spielreihenfolge einigt.
Am Zug muß ein Spieler zunächst würfeln. Fällt dabei eine Ziffer, bewegt man seine Figur entsprechend viele Felder auf den Wegen voran. Es ist erlaubt, Würfelpunkte verfallen zu lassen. Die Bewegungsrichtung ist bei jedem Zug beliebig. Sollte man einen Nazgul werfen, nimmt man sich eine dieser Kreaturen und stellt diese auf einen beliebigen Ort seiner Wahl. An einem Ort können sich mehrere Nazguls aufhalten.
Einen Ort kann ein Spieler zwar betreten, jedoch nicht einfach durchqueren. Der Zug muß in einem Ort enden, wenn sich dort ein Kärtchen befindet. Will man der dortigen Kreatur nicht begegnen, sagt man dies und beendet seinen Zug auf diesem Feld. Möchte man dagegen ein Aufeinandertreffen, muß man die Drehscheibe benutzen. Wenn Nazguls am Ort sind, muß man sich zunächst mit diesen auseinandersetzen, bevor man ein Treffen arrangieren kann.
Der Kampf gegen einen Nazgul ist relativ einfach. Man dreht den Pfeil auf der Drehscheibe und schaut sich anschließend das Ergebnis an. Zeigt der Pfeil auf das Feld mit dem Schattenriß des Nazgul, hat man eine Kreatur besiegt. Diese wird wieder zum Schicksalsberg gestellt. Wenn der Pfeil dagegen auf das Auge von Sauron zeigt, ist der Kampf sofort vorbei und der nächste Spieler ist am Zug. Bei allen anderen Ergebnissen darf der Spieler erneut drehen. Sollte man einen Nazgul beim Schicksalsberg besiegen, kommt dieser als Trophäe zum Spieler.
Wenn man gegen einen Feind antreten will, betätigt man ebenfalls die Drehscheibe. Zeigt diese auf ein Feld, auf dem Stärkewürfel zu sehen sind, darf man die angezeigte Anzahl an Markern von der Kreatur entfernen und ist erneut am Zug. Wenn dagegen das Auge von Sauron zu sehen ist, muß man den Kampf abbrechen.
Bei einem Sieg gegen die Kreatur kommt das Plättchen vor den Spieler. Danach darf man seine Spielfigur auf die andere Seite des Ortes bringen und man zieht anschließend vom verdeckten Stapel ein neues Kärtchen mit der gleichen Seite nach. Wenn es sich um einen weiteren Feind handelt, stellt man die auf dem Plättchen angegebene Anzahl an Stärkewürfeln dazu. Sind alle Kärtchen aufgebraucht, bleibt das Feld leer.
Um sich mit einem Freund zu treffen, muß man auch den Drehpfeil benutzen. Hier reicht es allerdings, wenn man eines der drei hellen Felder trifft, um erfolgreich zu sein. Nur beim Auge des Sauron hat man das Treffen verpaßt und der Zug des Spielers endet.
Spielende: Wenn der letzte Stärkewürfel von Sauron genommen wurde, ist die Partie vorbei. Der Spieler wird zum Sieger erklärt. Alternativ kann man auch eine Punktevergabe für die gewonnenen Plättchen und besiegte Nazguls vornehmen.
Kommentar: In der erweiterten Version haben die Türme eine Bedeutung und es gibt den Palantir.
Wenn ein Spieler auf einem Turmfeld seinen Zug beendet, muß er sich gegen den Palantir wehren. Ein beliebiger Mitspieler nimmt dazu die Kugel und versteckt sie in einer seiner Fäuste. Der aktive Spieler muß anschließend raten, in welcher Hand sich die Kugel nicht befindet.
Hat man Glück und erwischt die Kugel nicht, darf die Figur auf ihrem Feld stehen bleiben. Ansonsten wird der Hobbit des Spielers zum in der Nähe befindlichen Turm gebracht, von wo aus er die Reise fortsetzen kann.
Die Plättchen mit Freunden helfen einem Spieler in dieser Variante. Gegen Abgabe eines Plättchens darf man nach einem Zug noch ein weiteres Mal würfeln, um zu ziehen. Das aktuelle Zielfeld zählt nicht, wenn es ein Turmsymbol aufweist und sonst der Palantir auf den Plan treten würde. Alternativ darf man ein schlechtes Ergebnis des Drehpfeils abwenden.
Das Kinderspiel zum „Herr der Ringe" ist primär ein Wettrennen zu Sauron an den Schicksalsberg. In der Grundversion lohnt es sich eigentlich nicht, die vielen anderen Kreaturen auf dem Weg dorthin zu besiegen und Umwege in Kauf zu nehmen, da die Freunde keine Funktion haben.
Die erweiterte Version ist dabei etwas spannender. Hier ist es nicht mehr ganz so einfach, bis zu Sauron vorzudringen, da man leicht zu einem der drei Türme hingezogen wird. Hier lohnt es sich unter Umständen schon einmal, erst ein paar Freunde aus anderen Orten zu beschaffen und sich dann auf den Weg zu machen. Das richtige Timing bei der Ankunft ist wichtig, damit man vor den anderen Sauron besiegen kann. Die Punktevergabe als Alternativoption sollte in jedem Fall gewählt werden, damit es spannend bleibt.
Fazit: Das Spiel funktioniert, aber die Thematik ist sicherlich nicht unbedingt für diese Altersgruppe geeignet, da die Romane in diesem Alter sicherlich zu schwere Kost sind und auch die Filme eine höhere Altersempfehlung besitzen.
Wertung: Mit gerade so 4 Punkte konnte „Herr der Ringe – Das Kinderspiel" uns jedenfalls nicht ganz überzeugen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de




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