Spieletest für das Spiel: DER HERR DER RINGE – SAURON ERWEITERUNG
Hersteller: Kosmos 
Preis: 17 Euro
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2002 
noch erhältlich: Ja
Autor: Reiner Knizia
Besonderheit: 
Kategorie: Erweiterung zu Der Herr der Ringe (Kosmos)
Bewertungsbild Der Herr der Ringe Sauron Erweiterung-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 1 Reiterfigur, 1 Stoffbeutel, 23 Ereignisplättchen, 30 Sauronkarten, 9 Nazgul-Karten, 1 Sauron-Charakterkarte, 5 Gefährtenkarten, 2 Gandalfkarten, 6 Lichtkarten, 12 Lichtplättchen, 4 Sauron-Ereigniskärtchen, 2 Sonderkarten
Aufmachung: Die Reiterfigur ist aus Kunststoff und sieht sehr nett aus. Sie symbolisiert die Nazgul, die auf dem Hauptspielplan permanent nach dem Ringträger suchen und seine Position an Sauron weitergeben sollen. Der Stoffbeutel wird für die Ereignisplättchen gebraucht, die die Spieler auf den Abenteuer-Spielplänen ziehen werden.
Für den Sauron-Spieler gibt es einen neuen Kartensatz, der ihm Aktionen gegen die Mitspieler erlaubt. Die Nazgulkarten sorgen ebenfalls für Ereignisse oder bewegen die Reiter auf dem Hauptspielplan voran.
Neben einer Charakterkarte für Sauron, auf der in Kurzform seine Aktionsmöglichkeiten stehen, gibt es neue Zusatzkarten für die Gefährten und Gandalf. Besondere Lichtkarten können während des Spiels erreicht werden, wenn man an bestimmten Stellen während der Abenteuer angekommen ist. Dazu werden die Lichtplättchen gebraucht, die bei einem neuen Spielplan an entsprechende Stellen als Markierungen abgelegt werden. Mit Hilfe der Sonderkarten kann man die Spielbalance für die „guten" Spieler ein wenig verbessern, da sie einmalig eingesetzt werden können.
Die Sauron-Ereigniskarten kommen in jedem Fall zum Einsatz, während die zusätzlichen Ereignisplättchen nur in der Variante von Bedeutung sind.
Ziel: Der Sauron-Spieler versucht, die anderen an der Vernichtung des Rings zu hindern.
Am Anfang wird ein Spieler ausgelost, der die Rolle von Sauron übernehmen soll. Dieser nimmt die Sauron-Charakterkarte und legt sie offen vor sich ab. Dann mischt er alle Sauronkarten und zieht zwei Stück, die er auf die Hand nimmt. Auch die Nazgulkarten werden gründlich gemischt, bevor Sauron zwei Karten nehmen kann. Die Reststapel kommen in Reichweite neben den ersten Spielplan. Schließlich wird die Reiterfigur auf das letzte Feld des Hauptspielplans neben Sauron plaziert.
Nachdem die Spieler die Vorbereitungen des Grundspiels ausgeführt haben, erhalten sie die zusätzliche Gefährtenkarte, die ihrer Figur zugeordnet ist. Die beiden neuen Gandalfkarten kommen offen zu den entsprechenden Karten des Grundspiels. Hier werden auch die Lichtkarten abgelegt. Die dazugehörigen Plättchen werden dagegen gut gemischt und als Stapel neben den Hauptspielplan gelegt. Danach zieht man vier Plättchen und plaziert diese neben bestimmte Felder der Nebenaktionsleisten beim ersten Abenteuer-Spielbrett. Alle Ereignisplättchen des Grundspiels werden mit den vier neuen Sauron-Ereignisplättchen gründlich im Beutel gemischt.
Die Regeln des Grundspiels bleiben größtenteils bestehen. Der Sauron-Spieler kommt immer dann aktiv ins Spiel, wenn ein Spieler würfeln muß und vor jedem Zug eines Mitspielers. In seinem Zug kann Sauron entweder eine Sauronkarte gegen den aktiven Spieler ausspielen, eine Sauronkarte nachziehen oder eine Nazgul-Karte benutzen.
Auf den Sauronkarten sind verschiedene Symbole zu sehen. Wird eine Karte gegen einen Mitspieler gespielt, muß sich der Spieler gegen eines der Symbole wehren. Der betroffene Spieler darf wählen, welche Auswirkung er wirken läßt. Auswirkungen können Bewegungen des Ringträgers, der Reiter oder Sauron sein, aber auch zur Abgabe von Lebensplättchen, Schilden oder Handkarten führen. Es ist dem aktiven Spieler nicht gestattet, eine Aufgabe auszuwählen, die er nicht vollständig erfüllen kann.
Alternativ zum Ausspielen einer Sauron-Karte kann Sauron auch eine neue Karte vom Stapel nehmen.
Die dritte Möglichkeit besteht im Ausspielen einer Nazgul-Karte. Auch hier gibt es Auswirkungen, die den aktiven Spieler betreffen. Oft stehen auf der Karte jedoch noch Anweisungen, die an den Rest der Gruppe gehen. Diese Anweisungen können jedoch von den Mitspielern abgewendet werden, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen.
Nach dem Sauron-Spieler ist der aktive Spieler normal an der Reihe. Er zieht ein Ereignisplättchen aus dem Sack und führt dieses nach den Grundregeln aus.
Sobald ein Spieler während seines Zuges würfeln muß, tritt Sauron wieder in Aktion. Er hat dann die Möglichkeit, eine seiner Sauronkarten auszuspielen oder alternativ seine Kartenhand vom Sauron-Stapel auf sechs Karten zu ergänzen. Eine Nazgul-Karte kann jedoch nicht gespielt werden. Wird eine Sauron-Karte ausgespielt, gelten alle (!) Anweisungen der Karte und müssen, sofern möglich, vom aktiven Spieler erfüllt werden.
Durch eine Reihe von Karten kann Sauron die Reiterfigur bewegen. Erreicht diese den Ringträger, dreht sie sich um und reitet ab dem folgenden Zug wieder der Sauronfigur entgegen. Als Belohnung darf der Sauronspieler eine neue Nazgul-Karte ziehen und wird gleich aktiviert. Gelingt es dem Reiter, während eines Abenteuers zurück zu Sauron zu kommen, ist das Spiel sofort beendet.
Wenn ein Hobbit-Spieler während seines Zuges auf das Ausspielen von Karten verzichtet, darf alternativ zu seiner Bewegung in Richtung Licht oder dem Ziehen von zwei Handkarten auch die Reiterfigur um bis zu drei Felder zurückbewegen.
Auf den Nebenleisten jedes Abenteuerplans befinden sich an bestimmten Stellen Lichtplättchen. Erreicht der Marker dieses Feld, kommt das positive Ereignis zum Tragen und versorgt die Spieler mit Kartennachschub, neuen Schilden oder Bonuskarten.
Sobald ein Abenteuerspielplan durchgearbeitet wurde, werden die nicht genutzten Lichtplättchen abgeräumt und in die Schachtel gelegt. Der Reiter kommt wieder auf seine Ausgangsposition am Rand der Hauptspielplanleiste und der Sauronspieler darf sich eine neue Nazgulkarte nehmen. Nachdem der neue Abenteuerplan ausgelegt ist, werden wieder neue Lichtplättchen gezogen und an entsprechenden Stellen plaziert. Alle bereits gezogenen Ereignisplättchen werden wieder in den Beutel gegeben und gemischt.
Spielende: Die Partie ist vorbei, wenn der Reiter die Sauron-Figur wieder erreicht, nachdem er den Ringträger entdeckt hat, der Ring vernichtet wurde oder Sauron den Ringträger erreicht. Die Punkte werden entsprechend dem Grundspiel ermittelt und aufgeschrieben.
Kommentar: In der Variante mit den zusätzlichen Ereigniskärtchen darf der aktive Spieler nach dem ersten Kärtchen wählen, ob er es nutzen will oder nicht. Verweigert er dies, muß er erneut ziehen und das neue Plättchen in jedem Fall ausführen. Die nicht genutzten Ereignisplättchen werden verdeckt neben den Spieler gelegt, die anderen kommen offen daneben, so daß eine Reihe entsteht. Erst am Ende des Zuges eines Spielers kommen die Plättchen der Reihe auf einen offenen Ablagestapel.
Die Erweiterung zum kooperativen Herr der Ringe-Spiel ist nur für Fans geeignet. Die Regeln werden noch ein wenig komplexer und dieses Mal gibt es einen richtigen Gegenspieler, gegen den man antreten muß. Dieser ist natürlich im Vergleich zu einem zufallsorientierten Gegner im Grundspiel viel schwerer zu besiegen, so daß es kaum gelingt, bis zum Vulkan vorzustoßen, um dort den Ring zu zerstören.
Beim Material gibt es nichts auszusetzen, allenfalls die Schachtel ist ein wenig zu groß geraten.
Fazit: Für Fans des Grundspiels durchaus eine Empfehlung, wenn man einen erhöhten Schwierigkeitsgrad haben möchte.
Wertung: Mit guten 3 Punkten ist die Sauron-Erweiterung in unseren Augen nur bedingt empfehlenswert, weil es hier leichter zu Frust unter den Spielern kommen kann. Wer nicht gerade begeistert vom Grundspiel ist, sollte von dieser Erweiterung in jedem Fall die Finger lassen und sich lieber „Die Feinde" anschauen, weil bei dieser Erweiterung die Spielbalance mehr bei den Hobbit-Spielern liegt.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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