Spieletest für das Spiel: HAB & GUT
Hersteller: Winning Moves             
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Carlo A. Rossi
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2009
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Hab & Gut-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Winning Moves recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 6 Markierungssteine, 5 Tafeln, 5 Kartenhalter, 1 Startspieler-Figur, 54 Kurskarten, 60 Aktienkarten, Spielgeld
Aufmachung: Der Spielplan zeigt sechs Reihen mit Preisen für die verschiedenen Waren im Spiel. Der jeweils aktuelle Preis wird über farbige Holzfiguren angezeigt.
Jeder Spieler hat eine eigene Tafel, auf der verdeckt Aktien und Bargeld deponiert werden können. Die großen Kartenhalter sind aus Holz und bieten genug Platz, um die Karten eines Durchgangs aufzunehmen.
Die Startfigur zeigt den aktuellen Startspieler. Es handelt sich um einen schönen Zylinderhut aus Holz.
Für jede Aktiensorte gibt es zehn Karten. Die Aktienkurse werden mittels der Kurskarten positiv oder negativ beeinflusst. Das Spielgeld gibt es in verschiedenen Stückelungen.
Ziel: Es gewinnt der reichste Spieler nach zwei Durchgängen, wenn er nicht am wenigsten von allen gespendet hat.
Zu den Spielvorbereitungen gehört der Aufbau des Aktienmarktes. Die Markierungssteine stellt man dabei auf die Startwerte in der Aktientabelle. Unterhalb des Brettes werden die Aktien sortiert abgelegt. Nun legt man die Kartenhalter so auf den Tisch, daß sie immer genau zwischen zwei Spielern stehen. Dann kommen jeweils acht Karten vom gemischten Kursstapel in jeden Halter.
Jeder Spieler erhält ein gewisses Startkapital und eine Spendentafel. Schließlich einigt man sich auf den Startspieler der ersten Runde, der den Zylinderhut vor sich abstellt.
Ein Durchgang geht über acht Spielrunden. Dabei wechseln sich Kaufrunden und Kursrunden immer ab.
In einer Kaufrunde dürfen die Spieler bis zu drei Aktien kaufen, verkaufen oder auch passen.
Kauft man Aktien, nimmt man sich die passenden Aktienkarten vom entsprechenden Stapel auf die Hand und zahlt den gerade gültigen Preis. Danach darf der Spieler eine beliebige Aktie aus der Hand auf seine Spendentafel legen. Die Aktienkarte kommt verdeckt dorthin.
Der Verkauf verläuft nach dem gleichen Schema. Bis zu drei Handkarten dürfen zum aktuellen Marktwert abgestoßen werden. Auch nach einem Verkauf darf noch eine Handkarte auf die Spendentafel gehen.
Nach der Kaufrunde kommt die Aktienrunde, die in der gleichen Reihenfolge durchgeführt wird. Der aktive Spieler sucht sich dabei aus den Kartenhaltern links und rechts von ihm jeweils eine Karte aus und spielt diese nacheinander auf den Ablagestapel. Die erste gespielte Karte verändert den dazugehörigen Aktienkurs um den vollen Wert, während die zweite Karte nur mit dem halben Punktwert eingerechnet wird.
Nach einer Aktienrunde wechselt der Startspielerstein und es folgt eine weitere Kaufrunde.
Am Ende der achten Spielrunde endet der erste Durchgang. Alle Aktienkarten, die sich auf den Tafeln befinden, werden nun aufgedeckt und verkauft. Der Erlös kommt aber wieder auf die Spendentafel zurück. Jetzt werden alle Kurskarten neu gemischt und man verteilt wieder auf jeden Kartenhalter acht neue Kurskarten, die dort von den Spielern aufgestellt werden.
Spielende: Auch nach dem zweiten Durchgang werden alle gespendeten Aktien an die Bank verkauft und der Erlös landet auf der Tafel. Wer nun dort am wenigsten Geld hat, fliegt aus der Wertung. Die anderen Spieler verkaufen nun ihre Handkarten und zählen, wie viel eigenes Kapital sie noch haben. Es gewinnt dabei der reichste dieser Spieler.
Kommentar: Aktien- und Wirtschaftsspiele haben es nach den zwei Crashs der jüngeren Vergangenheit schon aufgrund des Themas recht schwer. Bei „Hab & Gut“ stimmt jedoch der Spielspaß, vor allem bei einer Partie zu dritt oder zu viert. Bei fünf Personen ist die Bewegung auf dem Aktienmarkt dagegen für unseren Geschmack zu zufällig und unberechenbar.
Der kluge Einkauf von Aktien ist Pflicht. Da man am Anfang die Informationen von insgesamt 16 Kurskarten sehen kann, muss man einschätzen, wo sich ein Kauf lohnt. Außerdem sollte man auch das Kaufverhalten der Gegner im Auge haben, die ja auch über teilweise die gleichen Informationen verfügen.
Das Spenden von Aktien kostet natürlich eigenes Geld, doch wer dies vollkommen vernachlässigt, kommt am Ende gar nicht in die Wertung, auch wenn er noch so viel eigenes Kapital besitzt.
Die ungeliebten Kurse kann man zumindest teilweise einschränken, da die zweite Kurskarte immer nur mit dem halben Wert eingerechnet wird. So wird aus einer +6 schnell eine +3, was die Besitzer der Aktie effektiv einiges an Wertsteigerung kostet.
Das Material ist ordentlich und die Spielanleitung lässt keine Fragen offen. Leider ist man bei Winning Moves wieder dazu übergegangen, die Spielvorbereitung auf einem separaten losen Blatt abzudrucken und nicht in die eigentliche Spielanleitung zu integrieren.
Fazit: Ein sehr schönes Börsenspiel für 3 oder 4 Personen.
Wertung: Mit gerade 5 Punkten kam das Spiel überraschend gut bei Gelegenheitsspielern an.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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