Spieletest für das Spiel: HÄGAR RUFT ZUM BEUTEFEST
Hersteller: FX Schmid                 
Preis: n.b.
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 1989      
noch erhältlich: Nein
Autor:
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juli 2012
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Hägar ruft zum Beutefest-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 6 Wikinger, 6 Schiffe, 2 Spezialwürfel, 39 Beutestücke, 53 Schicksalskarten, 6 Sammel-Tableaus
Aufmachung: Der Spielplan zeigt Europa mit einigen Städten. Zwischen den Städten verlaufen Land- und Wasserwege. Einige Felder sind dabei mit besonderen Symbolen gekennzeichnet.
Jeder Spieler verfügt über einen Wikinger und ein Boot aus Kunststoff. Außerdem hat jeder Spieler sein eigenes Tableau mit drei Feldern, auf denen Beute abgelegt werden kann. Bei der Beute handelt es sich um Papp-Chips mit unterschiedlichen Wertigkeiten.
Gezogen wird mit speziellen Wurfhölzern. Diese zeigen jeweils zwei Werte für die Bewegung an Land und zu Wasser.
Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Schicksalskarten. Diese können sowohl positiv wie negativ für den aktiven Spieler sein.
Ziel: Jeder Spieler versucht, bis zum Spielende möglichst viele wertvolle Schätze anzuhäufen.
Zu Beginn wählt jeder eine Farbe und stellt seine Figur mit dem Schiff zusammen auf einen der Starthäfen. Die Schicksalskarten kommen als gemischter Stapel neben den Plan. Ein Spieler mischt die Beute und verteilt dann auf jede Stadt einige Plättchen, die dort verdeckt gestapelt werden.
Der aktive Spieler würfelt und entscheidet sich danach, ob er die jeweilige vorgegebene Anzahl an Feldern mit seinem Schiff oder dem Wikinger ziehen will. Erscheint ein Blitzsymbol, muß in jedem Fall eine Schicksalskarte aufgenommen werden, sofern der Spieler zu Fuß unterwegs ist. Bewegungspunkte dürfen verfallen, wenn ein Schiff einen Hafen erreicht oder ein Wikinger das Schiff betreten möchte. Bei Kreuzungen wird der Bewegungszug unterbrochen und der Spieler definiert, wohin er bei gerader bzw. ungerader Zahl weiterlaufen will. Danach macht er einen Wurf mit beiden Wurfhölzern und schaut sich die Bewegungspunkte seiner momentanen Gangart an. Entsprechend den noch verbliebenen Bewegungspunkten geht es dann weiter in die angegebene Richtung.
Erreicht ein Wikinger eine Stadt, verfallen die restlichen Bewegungspunkte und es kommt zur Plünderung. Das oberste Beuteplättchen wird geheim angeschaut und auf das Rucksack-Feld des eigenen Tableaus gelegt. Hier kann immer nur ein Beutestück liegen. Erreicht man sein Schiff, darf man die Beute auf das mittlere Feld verschieben, wodurch der Schatz im Schiff eingelagert wird.
Mit maximal drei Beutestücken kann man einen Heimathafen ansteuern. Dann wird die Beute auf das rechte Lagerfeld des Tableaus gelegt und ist sicher.
Zwischendurch kann einem Spieler nämlich auch Beute von einem Kontrahenten gestohlen werden oder durch Ereignisse verloren gehen. Bei Diebstählen zählt das Transportlimit auf dem Rucksack- oder dem Schiffsladeraum-Feld nicht.
Wenn ein Spieler sieben Beutestücke nach Hause gebracht hat, kann er ein Beutefest ausrufen. Dann erfolgt die Abrechnung, wobei einige Beutestücke feste Punktwerte einbringen, während der Wert anderer Ware ausgewürfelt werden muß. Fremde Frauen unter der Beute müssen sofort mit dem jeweils besten Fang abgespeist werden, damit es im Heimatdorf keinen Ärger gibt. Für Beute im Heimatort gibt es zudem noch einen kleinen Bonus, der bei Beute auf Schiffen nicht gewährt wird. Diese Beutestücke bringen nur ihren normalen Wert. Die Gegenstände im Rucksack werden gar nicht für die Endwertung herangezogen.
Spielende: Der reichste Spieler gewinnt das Beutefest.
Kommentar: Das Spielmaterial macht für damalige Verhältnisse einen guten Eindruck. Gerade die großen Figuren und die Schiffe sind gelungen und sorgen für einen gewissen Reiz, das Spiel einmal auszuprobieren. Die tollen Grafiken von den Zeichnern des gleichnamigen Comic unterstützen das Spielverlangen zusätzlich.
Das Aussehen kann jedoch nicht darüber hinweg täuschen, daß bei Hägar eigentlich alles sehr zufallsbetont ist. Das fängt schon bei der Bewegung an, bei der nicht nur die Zugweite ausgewürfelt wird (was ja vertretbar wäre), sondern bei den vielen Kreuzungspunkten auch noch die Richtung über die Würfel vorgegeben wird. Das kann mitunter sehr frustrierend sein, wenn man immer falsch abbiegt und dadurch keine oder bereits abgegraste Städte erreicht.
Fällt das Blitzsymbol beim Landgang, zieht man eine Schicksalskarte. Auch diese können sich negativ auf die eingelagerte Beute auswirken. Da auch noch einige Beutestücke schlecht sind, kann über all diese Glückselemente durchaus Frust aufgebaut werden.
Am besten funktioniert „Hägar“ mit wenigen Personen, weil man hier unbeschwerter Beute einsammeln kann und die Wartezeit zwischen den Zügen passabel ist. Zu fünft oder sechst kann man das Spiel nicht empfehlen.
Fazit: Ein glückslastiges Spiel mit schönen Illustrationen.
Wertung: Unsere Spieler waren größtenteils enttäuscht und vergeben so gerade 3 Punkte für dieses alte FX Schmid-Spiel.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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