Spieletest für das Spiel : HÄNDE WEG!
Hersteller: Klee 
Preis: 40 DM
empf.Alter: 10-88 
Anzahl Spieler: 2-5 
Erscheinungsjahr: nach 1992
noch erhältlich: Nein 
Autor: Wolfgang Kramer
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel 
Bewertungsbild Hände Weg-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 28 Karten, 5 Spielfiguren, 100 farbige Chips, 20 weiße Chips
Aufmachung: Grafisch ist dieses Spiel meines Erachtens auf unterem Niveau. Die Verpackung schreckt eher vom Kauf des Spieles ab, anstatt den Erwerb zu fördern. Man hat einfach ein paar schlecht stilisierte einfarbige Hände genommen und diese auf einen blauen Hintergrund übertragen. Der nicht gerade glücklich gewählte Titel tut sein übriges. Der schlechte erste Eindruck setzt sich beim Spielmaterial fort, denn die Chips sind recht klein und aus billigem Plastik gefertigt. Die Plastik-Spielfiguren wirken wie Fingerhüte, sehen aber zumindest nach etwas aus. Der Spielplan zeigt einen Rundkurs aus 8 Feldern, auf denen sich die Spielfiguren entlangbewegen. Bei sechs der acht Felder befindet sich daneben ein zugehöriges Kartenablagefeld. Die Karten haben Werte von 3000-10000 DM und entsprechend 3-10 Felder zum Ablegen von Chips auf den Karten. Die Karten sind aus dicker Pappe und somit ein Lichtblick im Spiel.
Ziel: Jeder Spieler erhält eine Spielfigur und die farblich dazu passenden Spielchips. Man stellt seine Figur auf ein freies Feld des Rundkurses und bekommt 2 weiße Chips, die überzähligen weißen Chips kommen in die Mitte des Rundkurses. Abschließend mischt man die Karten, legt sechs davon offen auf die Kartenfelder und einigt sich auf einen Startspieler.
Ist man am Zug, bewegt man seine Spielfigur 1-4 Felder weit im Uhrzeigersinn. Das Zielfeld bestimmt die weiteren Aktionen des Spielers. Landet man auf einem der Felder, die an eine offen ausliegende Karte angrenzen, so muß man einen seiner Chips auf die Karte legen. Die Felder auf den Karten sind numeriert und werden der Reihe nach abgedeckt.
Kommt ein Spieler auf das rote Feld, legt er einen Chip auf eine beliebige Karte, bei dem blauen Feld tauscht er einen Chip seiner Farbe aus seinem Vorrat gegen einen weißen Chip aus der Mitte aus. Der farbige Chip kommt in die Spieleschachtel.
Die weißen Chips haben eine Sonderfunktion. Pro Spielzug darf immer nur ein farbiger Chip gelegt werden. Zusätzlich kann man jedoch mehrere weiße Chips auf die gleiche Karte ablegen. Anstelle eines farbigen Chips kann man auch nur einen weißen Chip ablegen. Weiße Chips sind neutral und gehören zu keinem Spieler, wenn sie einmal gelegt wurden.
Trifft eine Spielfigur auf ein besetztes Feld, muß der Neuankömmling einen seiner Chips in die Spieleschachtel geben. Anschließend muß der Spieler die Aktion des Spielfeldes ausführen.
Ist das letzte Feld einer Karte mit einem Chip belegt, kommt es zu einer Wertung. Der Spieler, der dort den letzten farbigen Chip abgelegt hat, bekommt die Karte. Anschließend wird auch die gegenüberliegende Karte an den Spieler gegeben, der dort den letzten farbigen Chip ablegen konnte. Die Chips gehen in die Spieleschachtel, danach werden zwei neue Karten auf die freien Kartenfelder gelegt. Liegt auf der zweiten Karte kein Chip, wenn es zur Wertung kommt, bleibt die Karte liegen.
Hat ein Spieler keine Chips mehr, spielt er trotzdem weiter. Kommt seine Spielfigur nun auf das Feld eines Mitspielers, muß der Mitspieler einen Chip in die Spieleschachtel legen.
Spielende: Hat kein Spieler mehr Chips, ist das Spiel beendet. Jeder zählt die Werte seiner Karten zusammen, dazu bekommt noch jeweils der Spieler anteilig Punkte, der als letztes einen Chip auf eine offen ausliegende Karte gelegt hat. Wer die höchste Gesamtsumme bilden konnte, darf sich als Champion feiern lassen.
Kommentar: So schlecht das Design auch ist, das Spiel selbst ist sehr spannend und abwechslungsreich und völlig ohne Glückselemente. Das Taktieren und Herumschleichen um die hohen Punktwerte macht durchweg Spaß.
Fazit: Ein gelungenes abstraktes Spiel, leider in einer schlechten Aufmachung.
Wertung: Nur 4 Punkte. Man hätte sich beim Design wirklich mehr Mühe machen müssen. Kein Wunder, daß das Spiel nun verramscht wird.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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