Spieletest für das Spiel : HALUNKEN UND SPELUNKEN
Hersteller: Franckh-Kosmos
Preis: 32 DM 
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 1997
noch erhältlich: Ja 
Autor: Alex Randolph
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Halunken und Spelunken-Foto

Ausstattung: 4 Spielfiguren, 1 Black-Jack-Figur, 32 Bewegungskarten, 12 Bewegungskarten für Black Jack, 1 Spielplan, 42 Halunkenkarten
Aufmachung: Der Spielplan zeigt einen Hafen, um den 14 Kneipen gruppiert sind. Auf diese Kneipen werden die Halunkenkarten gelegt. Ein Weg führt rund um den Hafen, wobei jedes Feld des Weges an eine Spelunke angrenzt. Die Spielfiguren sind schön gemacht und bis auf die Farbe identisch. Gleiches gilt für die schwarze Black-Jack-Figur. Die Bewegungskarten der Spieler sind identische Sets mit den Zahlenwerten von 1-7 und einem Rum-Faß. Die Bewegungskarten der Nichtspieler-Figur sind mit Werten von 1-12 versehen. Die Halunkenkarten gibt es in vier Farben in unterschiedlicher Anzahl und mit unterschiedlichen Zahlenwerten. Jede Karte zeigt einen grafisch anders gestalteten Halunken.
Ziel: Jeder Spieler versucht, binnen 8 Runden möglichst wertvolle Halunken für sein Schiff zusammen zu bekommen. Jeder Spieler erhält eine Spielfigur und die 8 Bewegungskarten in dessen Farbe. Die Halunkenkarten mischt man gründlich und legt auf jede Spelunke anschließend drei Karten. Nun setzen die Spieler der Reihe nach jeweils ihre Figur auf ein freies Feld vor eine Spelunke, nehmen sich die oberste dort liegende Halunkenkarte und legt sie offen vor sich ab. Abschließend wird von jeder Spelunke die oberste Karte umgedreht und ist nun zu sehen. Die 12 Bewegungskarten von Black-Jack mischt man und legt sie in den Hafen. Derjenige, der die niedrigste Halunkenkarte gezogen hat, darf den Startort von Black Jack bestimmen und stellt die Figur auf ein beliebiges freies Feld.
Zu Beginn jeder Runde kann Black-Jack ersteigert werden. Am Anfang darf derjenige beginnen, der die wertvollste Halunkenkarte besitzt. In den folgenden Runden ist der Startspieler in der Bietrunde immer der, der Black Jack in der vorhergehenden Runde bewegt hat. Ist man beim Bieten an der Reihe, kann man passen oder das Gebot erhöhen. Es wird immer nur eine Karte in einer Bietrunde von jedem Spieler geboten. Derjenige mit dem höchsten Gebot gibt die Karte ab und legt sie offen ins Hafenbecken. Bietet niemand etwas für den finsteren Gesellen, wird er trotzdem bewegt.
Nach der Bietrunde bewegen sich die Spielfiguren. Zunächst legt jeder eine seiner Bewegungskarten verdeckt aus. Anschließend drehen alle Spieler ihre Karten gleichzeitig um. Hat ein Spieler eine Rum-Karte gelegt, wählt er eine Zahl zwischen 1 bis 7 aus, die kein Mitspieler gelegt hat. Haben mehrere Leute die gleichen Ziffern oder Rum-Fässer ausgespielt, so sind die Kartenwerte ungültig. Die Figuren werden sich nicht bewegen. Die Spieler dürfen sich dafür aus der vor ihnen liegenden Spelunke die offen ausliegende Halunken-Karte nehmen. Danach deckt man die nächste dort liegende Karte um.
Nun zieht der Spieler, der die niedrigste Bewegungszahl hat, mit seiner Figur. Die anderen Spieler folgen in aufsteigender Reihenfolge. Die ausgespielten Bewegungskarten kommen für alle sichtbar an den Rand des Spielplans. Kommt die Figur vor einer Spelunke zum Stehen, bekommt man die offen ausliegende Halunkenkarte.
Ist das Feld mit einer fremden Figur besetzt, nimmt man sich zunächst auch eine Halunkenkarte aus der Kneipe. Anschließend vergleichen beide Spieler die Anzahl an Halunkenkarten, die ja offen ausliegen. Hat man weniger oder gleichviel Karten wie der dort bereits stehende Kapitän, bekommt man einen Halunken seiner Wahl vom Gegenspieler. Die gegnerische Figur kommt anschließend auf das nächste freie Feld des Spielplans.
Landet man auf dem Feld mit Black-Jack, so erhält man neben dem Halunken aus der Spelunke noch eine Karte eigener Wahl aus dem Hafenbecken. Black-Jack kommt danach auf das nächste unbesetzte Feld im Uhrzeigersinn.
Als letztes bewegt sich Black-Jack. Dazu nimmt der Spieler, der ihn ersteigert hat, die oberste Bewegungskarte aus dem Hafen und setzt die Figur entsprechend viele Felder voran. Jeder Spieler, der von Black Jack eingeholt oder überholt wird, verliert eine Karte an denjenigen, der Black-Jack führt, allerdings nur, wenn man mehr oder gleichviel Karten besitzt als derjenige, der den schwarzen Mann bewegt. Landet dieser auf einem besetzten Feld, wird er bis zum nächsten freien Feld weitergesetzt. Hatte niemand die Figur ersteigert, raubt er von jedem Spieler eine Karte, die sich die Beraubten allerdings aussuchen dürfen. Diese Karten landen im Hafenbecken.
Spielende: Nach acht Runden endet die Partie. Jeder addiert die Werte seiner Halunken. Die Werte der Farbe werden verdoppelt, von der ein Spieler die meisten Karten besitzt (auch wenn dies nominal weniger Punkte sind als die einer anderen Farbe). Bei gleicher Anzahl Karten in mehreren Farben sucht man sich seine Wunschfarbe aus. Es gewinnt derjenige, der das höchste Gesamtergebnis aufweisen kann.
Kommentar: Halunken und Spelunken ist zweifelsohne ein nettes Spiel, doch hat man meistens wenig Einflußnahme, da Black Jack alles durcheinanderbringen kann. Wem dieser Glücksfaktor gefällt, bekommt ein nettes Familienspiel für drei oder vier Personen, das allerdings auch kein absoluter Hit ist. Die 2-Personen-Variante bringt keine sonderlichen taktischen Schübe, wie es die Überschrift verspricht, ist aber auch gut spielbar.
Fazit: Kein Hit von Alex Randolph, aber immerhin ein ordentliches Familienspiel mit Glücksfaktoren.
Wertung: Diese Neuheit von der Spielemesse in Essen 97 bekommt 4 Punkte.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite