Spieletest für das Spiel: HANABI
Hersteller: Abacus                    
Preis: 8 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2012      
noch erhältlich: Ja
Autor: Antoine Bauza
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2012
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Hanabi-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Abacus recht herzlich!

Ausstattung: 50 Feuerwerkskarten, 10 Jokerkarten, 8 Hinweisplättchen, 3 Gewitter-Plättchen
Aufmachung: Die normalen Feuerwerkskarten haben Zahlenwerte von 1-5. Es gibt sie in fünf unterschiedlichen Farben. Die Zahlen innerhalb eines Sets sind nicht gleichmäßig verteilt, denn es gibt nur eine 5, aber dafür drei 1er.
Die Joker-Karten haben ebenfalls einen Zahlenwert, zeigen aber alle fünf Spielfarben. Die Kartenrückseite ist mit denen der Feuerwerkskarten identisch.
Zum Anzeigen der verbrauchten Tipps dienen die Hinweisplättchen aus Pappe. Die Gewitter-Plättchen sind Zählsteine aus Karton, die man bei falsch abgelegten Karten benötigt.
Ziel: Die Spieler versuchen gemeinsam, ein schönes Feuerwerk in den Himmel zu zaubern.
Im Grundspiel benötigt man die Jokerkarten und ein Hinweisplättchen nicht. Die Feuerwerkskarten werden sehr gründlich gemischt, bevor man je nach Spielerzahl vier bzw. fünf Karten auf die Hand bekommt. Dabei ist wichtig, daß man selbst die Motive des Feuerwerks nicht erkennen kann und nur seine eigenen Kartenrückseiten sieht. Die Hinweis- und Gewitterplättchen kommen offen neben die Spielfläche.
Der aktive Spieler kann aus einer von drei Aktionsmöglichkeiten wählen: Hinweis geben, Karte abwerfen oder Karte ausspielen.
Entscheidet man sich, einen Hinweis zu geben, dreht man zunächst eines der Hinweis-Plättchen um. Sind alle Hinweisplättchen bereits umgedreht, kann die Aktion nicht mehr gewählt werden. Nach dem Umdrehen sucht man sich einen Mitspieler aus und gibt diesem einen Hinweis zu seinen Handkarten. Dabei darf man entweder eine Ziffer oder eine Farbe benennen und mit dem Finger auf die jeweiligen Karten tippen. Weitergehende Hinweise sind jedoch nicht gestattet. Der Kartenbesitzer darf jederzeit seine Kartenhand umstecken, um sich die benannten Karten leichter merken zu können.
Alternativ kann ein Spieler eine seiner Handkarten auf einen Ablagestapel werfen. Die Karte ist damit aus dem Spiel. Zur Belohnung wird ein Hinweis-Marker wieder auf die aktive Seite gedreht. Dann zieht der Spieler eine neue Karte vom Nachziehstapel.
Die letzte Aktionsmöglichkeit ist das Ausspielen einer Karte in die Tischmitte. Dazu sagt der Spieler dies laut an und wählt dann unbesehen eine Handkarte aus, die er ins Zentrum bringen möchte. Dabei gilt es jedoch, einige Regeln zu beachten. Grundsätzlich gibt es von jeder Farbe des Feuerwerks nur einen Stapel, den die Spieler bilden dürfen. Dieser Stapel beginnt immer mit der Ziffer 1 und muß danach in aufsteigender Reihenfolge die jeweils höheren Zahlenwerte bis zur 5 beinhalten. Hat sich der Spieler vertan und die Karte paßt nicht direkt in die Auslage, wird sie abgeworfen und zur Strafe wird ein Gewitter-Marker umgedreht. Nach dem Auslegen ergänzt der Spieler seine Kartenhand. Sollte ein Spieler ein Feuerwerk bis zur 5 komplettieren, wird als Bonus ein weiterer Hinweismarker zurück auf die aktive Seite gedreht.
Spielende: Die Partie endet, wenn das dritte Gewitterplättchen umgedreht wurde. In diesem Fall haben alle Spieler verloren. Gelingt es den Spielern, alle fünf Farbreihen komplett auszulegen und das Feuerwerk erstrahlen zu lassen, gewinnen alle gemeinsam. Sollte die letzte Karte des Nachziehstapels gezogen werden, ist jeder noch einmal am Zug, um möglichst noch passende Karten auszulegen. Dann ist auch hier die Partie vorbei und man notiert sich die erspielten Siegpunkte, die sich aus den jeweils höchsten Zahlenkarten jeder Farbe ergeben.
Kommentar: In den Varianten kommen die Jokerkarten zum Einsatz. Diese werden entweder als sechste Farbe betrachtet und haben die separate Farbeigenschaft „bunt“ oder sie werden bei Farbangaben bei den Hinweisen immer wie entsprechende Farben behandelt, wodurch also 2 blaue Karten und zwei Jokerkarten als vier blaue Karten definiert werden.
Das Spiel fühlt sich gerade am Anfang etwas komisch an, weil man seine eigenen Karten nicht sieht und sich beim Nachziehen entsprechend konzentrieren muß, um nicht unabsichtlich Hinweise zu erhalten. Außerdem sollte man während der Partie strikt darauf achten, wo man neue Karten einsteckt und wo man Karten deponiert, über die man bereits einige Hinweise erhalten hat.
Das Geben von Hinweisen ist eine eigene Welt für sich, bei der die Spieler durchaus kreativ im Beschreiben sind. Da eigentlich nur Farbe oder Zahl genannt werden dürfen und man dann nur noch auf die passenden Karten tippen darf, ergeben sich immer wieder interessante Abwandlungen von Anzeigetechniken und skurrile Betonungen, um dem Mitspieler doch irgendwie noch weiterführende Anweisungen zu vermitteln. Wie weit man dabei gehen darf, sollte jede Gruppe für sich entscheiden, denn hier steht vor allem der Spielspaß im Vordergrund.
Das Grundspiel ist in der Regel schon nicht einfach und es passiert immer mal wieder, daß einem die Hinweis-Chips ausgehen und man blind eine Karte abwerfen muß. Blöde wird’s vor allem, wenn es sich dabei um die einzige 5 handelt. Dann kann man das Spiel nur noch über möglichst viele Siegpunkte entscheiden. In der Variante mit den Jokerkarten wird das Spiel beinhart.
Das Material ist zweckmäßig. Die Chips sind für meinen Geschmack etwas klein geraten. Die Grafiken im japanischen Stil mit den Feuerwerksblumen sind dagegen sehr stimmungsvoll geworden.
Zu zweit ist „Hanabi“ nicht ganz so prickelnd, wir bevorzugten immer Spiele mit drei oder vier Personen.
Fazit: Eine schöne Neuauflage des japanischen Kartenspiels.
Wertung: Mit 5 Punkten überrascht das Abacus-Spiel und ist nicht nur zu Silvester ein echter Kracher.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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