Spieletest für das Spiel : HASE
UND IGEL
Hersteller: Ravensburger Preis: 40 DM empf.Alter: 8-99 Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: 1978 noch erhältlich: Nein Autor: David Parlett Besonderheit: Spiel des Jahres 1979 (Kritikerpreis) Kategorie: Kartenbrettspiel |
Ausstattung: Spielplan,
120 Spielkarten, 6 Rennkarten, 6 Spielfiguren
Aufmachung: In einem
großen Karton befinden sich diverse Fächer für die ganzen
Spielkarten, die hier schön sortiert werden können. Auch passen
die sechs runden großen Spielsteine aus Holz in spezielle Einbuchtungen.
Einzig die Rennkarten fliegen mehr oder weniger ungebremst durch den Karton.
Die Grafik ist für heutige Maßstäbe eher etwas schlicht,
aber für die damalige Zeit durchaus gut und angebracht, das Spiel
orientiert sich schließlich auch mehr an Kinder als an Erwachsenen.
Ziel: Beim Spiel
findet eine Art Wettlauf statt, wo man von einem Startpunkt entlang einer
vorgegebenen Route laufen muß, um als erster das Ziel zu erreichen.
Doch jeder Schritt auf dem Spielplan in Richtung Ziel kostet Karotten,
und die sind sehr stark begrenzt. Außerdem steigt der Verbrauch an
Karotten pro Feld nicht linear an sondern exponentiell (so näherungsweise
jedenfalls), was man auf den Rennkarten schön ablesen kann. So kosten
also 31 Schritte glatt mal eben 496 Karotten.
Zu Beginn eines Spieles bekommen die Spieler
je eine bestimmte Anzahl von Karotten sowie eine Spielfigur. Die Karottenkarten
sollten permanent geheimgehalten werden, damit der Gegner keine Rückschlüsse
auf die Bewegungsfähigkeit ziehen kann. Jeder Spieler bekommt noch
3 Salatkarten, die im späteren Verlauf wichtig werden. Die Hasenkarten
werden ebenfalls gemischt und neben den Plan gelegt, sie dienen als Ereigniskarten,
wenn ein Spieler auf ein Hasenfeld kommt.
Nun geht es los, man zieht einige Karottenkarten
und kann seine Figur entsprechend vorsetzen. Setzt man später seine
Figur mal etwas zurück, erhält man wieder Karotten. Unterwegs
muß man seine drei Salat-Karten auf bestimmten Feldern loswerden,
denn man darf nur ohne Salat ins Ziel einlaufen. Man kann vorwärts
auf nahezu jedes Feld ziehen, nur Igel-Felder sind tabu, während man
beim Rückwärtsziehen nur auf Igelfelder gehen darf.
Bei Flaggen- und Zahlenfeldern ist es wichtig,
an welcher Position man gerade ist. Ist man in der nächsten Runde
gerade an dieser Stelle im Spiel, erhält man das Zehnfache an Karotten
für die jeweilige Position, also z.B. an sechster Stelle 60 Karotten.
Allerdings muß man vorher erst einmal abschätzen, an welcher
Position man in der nächsten Runde ist.
Die Igelfelder dürfen , wie oben erwähnt,
nur im Rückwärtsgang benutzt werden. Man erhält dann das
Zehnfache an Karotten multipliziert mit der Zahl der zurückgegangenen
Felder.
Die Salatfelder dienen nur zum Abgeben der Salatkarten,
sie dürfen danach nicht mehr betreten werden, es sei denn, man besitzt
noch Salatkarten. Nach dem Salat-Fressen gibt es je nach Position wieder
Karotten, wie immer das Zehnfache der aktuellen Position im Rennen.
Kommt ein Spieler auf ein Karottenfeld, geschieht
zunächst nichts. Setzt er dann eine Runde aus, erhält er 10 Karotten,
unabhängig von seiner aktuellen Position. Dies kann er beliebig oft
wiederholen. Man darf aber auch, wenn man zu viele Karotten besitzt (meist
am Ende des Spieles), aussetzen und 10 Karotten abgeben.
Spielende: Der Spieler,
der als erstes das Ziel erreicht und dann weniger als 10 Karotten und keinen
Salat mehr hat, hat gewonnen. Der zweite Spieler braucht nur noch weniger
als 20 Karotten etc.
Kommentar: Hase
und Igel ist wohl eines der ersten Spiele, bei denen der Würfel durch
das strategische Element mit Karten ausgetauscht wurde. Das Spiel selbst
gestaltet sich meist als äußerst spannend, da es viele Entscheidungsmöglichkeiten
wegen der vielen Felder gibt und auch das Limit der maximalen Karottenzahl
am Schluß so manche Person zu Flüchen hinreißt. Das Thema
ist schön kindergerecht aufgebaut und die Anleitung deutlich und verständlich.
Insgesamt gesehen also auch ein wirkliches Familienspiel, welches den Titel
des Spiel des Jahres damals verdient hat und was selbst nach 15 Jahren
noch nicht langweilig wird.
Fazit: Wer ein Familienspiel
sucht, bei dem die ganze Familie Spaß und Unterhaltung findet, der
ist bei diesem Spiel gut bedient.
Wertung: Ich vergebe
für diesen Klassiker 5 Punkte, da es einfach immer wieder eine Abwechslung
zu den heute modernen Strategie- und Simulationsspielen bietet, ohne dabei
selbst auf Erwachsene kindlich zu wirken. Eine Neuauflage ist bei Abacus
erschienen.
Dieser Text und die Bilder sind
urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche
Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de