Spieletest für das Spiel: HASTE BOCK
Hersteller: Zoch                      
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Fraser Lamont, Gordon Lamont
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: November 2006
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Haste Bock-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Zoch recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 11 Schafe, 48 Aktionskärtchen, 4 Wertungssteine, 1 Zeitstein, 1 Farbwürfel
Aufmachung: Der Spielplan zeigt ein Raster aus 9x9 Feldern. Um dieses Raster verläuft eine Zählleiste, die in vier Bereiche unterteilt ist. Auf dieser Leiste bewegen sich der Zeitstein und die Wertungssteine. Bei ihnen handelt es sich um kleine Holzquader in unterschiedlichen Farben.
Die Schafe sind aus einem speziellen Kunststoff gefertigt und sehen sehr süß aus. Für jeden Spieler gibt es zwei identische Tiere, dazu gibt es drei weitere Schafe, die sich teilweise auf oder neben dem Spielbrett befinden.
Passend in den Farben der Schafe verfügt jeder Spieler über einen identischen Satz an Aktionskärtchen, mit denen er die Tiere auf der Weide bewegen und umgruppieren kann. Der Farbwürfel wird unter bestimmten Umständen gebraucht, um zufällige Bewegungen der Tiere zu ermöglichen.
Ziel: Jeder Spieler versucht, während der Partie möglichst viele Siegpunkte zu gewinnen.
Am Anfang erhält jeder Spieler eine Farbe und die passenden Aktionskärtchen, die offen vor den Spielern abgelegt werden. Die Wertungssteine und der Zeitstein kommen neben das erste Feld der Zählleiste. Dann stellt man die Schafe dichtgedrängt um das neutrale schwarze Schaf im Zentrum der Spielfläche nach gewissen Regeln auf. Das Friseur-Schaf und der Schafbock bleiben zunächst außerhalb der Spielfläche. Schließlich einigt man sich, wer die Partie beginnen soll.
Vor der ersten Spielrunde würfelt jeder einmal mit dem Farbwürfel und bewegt dann eines der entsprechenden Schafe. Beim Jokersymbol darf sich der Spieler ein beliebiges Schaf aussuchen. Das Schaf bewegt sich dann waagerecht, senkrecht oder diagonal, bis es mindestens ein Schaf gerammt und um eine Position verschoben hat. Es ist erlaubt, auch mehrere Schafe innerhalb der gleichen Reihe zu rammen, das letzte angerempelte Schaf darf sich aber nur genau ein Feld weit von seiner Ursprungsposition wegbewegen.
Nach der Startverteilung durch den Würfel beginnt das eigentliche Spiel. Insgesamt gibt es vier verschiedene Spielabschnitte, die je nach Aktionen der Spieler unterschiedlich lange dauern.
Zu Beginn des Zuges wählt ein Spieler eines seiner offenen Aktionsplättchen aus. Die dort abgebildete Aktion muß der Spieler anschließend ausführen und schubst so Schafe, überspringt diese, bewegt ein eigenes Schaf oder gar eine ganze Reihe oder richtet alle Schafe in der Herde an einer Seite aus. Anschließend wird der Zeitstein so viele Felder auf der Punkteleiste bewegt, wie die Ziffer auf dem Kärtchen angibt. Wird durch diese Aktion eine Wertung ausgelöst, findet diese dann statt. Sollte der Zeitstein auf einem speziell markierten Feld der Wertungsleiste landen, darf der Spieler schließlich einmal würfeln und mit dem entsprechenden Schaf einen Rammstoß ausführen.
Die einzelnen Abschnitte des Spiels sind farbig auf der Wertungsleiste gekennzeichnet. Sobald der Zeitstein einen Abschnitt verläßt, ändern sich die Voraussetzungen für eine Wertung.
Im ersten Abschnitt müssen die Spieler versuchen, ihre beiden Schafe möglichst nah beieinander zu halten. Nach jedem eigenen Spielzug schaut der Spieler, ob seine Schafe direkt benachbart sind oder zumindest diagonal aneinander angrenzen. Ist dies der Fall, gibt es entsprechend einige Siegpunkte.
In der zweiten Phase gibt es eine Wertung nur, wenn der Zeitstein bestimmte Punktzahlen überschreitet. Hier steht der Schafsbock an einer Kantenseite des Spielplans und man versucht, seine Schafe möglichst nah an ihn heranzubringen.
Bei der dritten Phase gibt es wieder nach jedem Spielzug Punkte für die Spieler, sofern ihre eigenen Schafe neben dem schwarzen Schaf oder mindestens angrenzend zu diesem stehen.
Der letzte Durchgang gebührt dem Friseur-Schaf, welches wieder am Rand der Spielfläche steht. Nun gilt es, möglichst weit weg von diesem Tier zu kommen, um seine kostbare Wolle nicht zu verlieren. In diesem Abschnitt gibt es wieder nur an bestimmten Punkten eine Auswertung.
Spielende: Sobald der Zeitstein das letzte Feld der Leiste erreicht hat, ist die Partie nach der abschließenden Wertung vorbei. Es gewinnt der Spieler, der die meisten Siegpunkte besitzt.
Kommentar: „Haste Bock“ ist bereits im letzten Jahr in kleinerer Auflage bei einem Kleinstverlag erschienen. Bei der Neuauflage hat man den hohen Aufforderungscharakter des alten Spiels beibehalten und ebenfalls die sehr schönen und knuddeligen Schafe beigefügt. Außerdem wurde das Spielbrett integriert, damit die Schafe nicht völlig planlos auf dem Tisch herum hetzen und ggf. mehrfach umgesetzt werden müssen.
Trotz des niedlichen Aussehens ist „Haste Bock“ auch ein Taktikspiel, bei dem es sorgsam abzuwägen gilt, welches Aktionsplättchen man in seinem Zug einsetzt, um einerseits Punkte zu machen und andererseits Mitspieler dazu zu verleiten, einem selbst etwas zu helfen. Da ein einmal eingesetztes Aktionsplättchen für den Rest der Partie aus dem Spiel ist, sollte man vorsichtig und vorausschauend damit umgehen, um in späteren Spielabschnitten nicht nur auf schlechtere Plättchen angewiesen zu sein, mit denen man sich kaum aus einer Zwangslage befreien kann.
Im Spiel zu dritt oder zu zweit gibt es neutrale Schafe. Jeder Spieler bekommt einige zusätzliche Aktionsplättchen der nicht benutzten Farben, kann diese aber nur nutzen, um den Zeitstein schneller zu bewegen. Die Aktionen dieser Kärtchen können jedoch nicht ausgeführt werden. Dadurch bleibt der Einfluß der Spieler auf die Herde in etwa gleich, da diese zusätzlichen Plättchen es allenfalls erleichtern, den Zeitstein auf Würfelfelder zu bewegen. Trotzdem verliert das Spiel natürlich etwas an Chaos und Faszination.
Fazit: Ein gelungenes 4-Personen-Spiel mit fantastischer Optik.
Wertung: Unsere Spieler hat „Haste Bock“ sofort in den Bann gezogen. Besonders zu viert eine dicke Empfehlung. Im Gesamtbild ergibt dies gute 5 Punkte für die Herbstneuheit 2006 von Zoch.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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