Spieletest für das Spiel: HAVANNA
Hersteller: Eggert Spiele             
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Reinhard Staupe
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: April 2010
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Havanna-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Eggert-Spiele recht herzlich!

Ausstattung: 80 Baustoffe, 1 Stoffbeutel, 36 Gebäude, 52 Aktionskarten, 8 Übersichtskarten, 60 Münzen, 15 Arbeiter
Aufmachung: Die Baustoffe sind aus Holz. Es gibt fünf verschiedene Arten, die für den Bau der Gebäude benötigt werden. Die Baustoffe befinden sich während des Spiels in einem undurchlässigen Stoffbeutel.
Bei den Gebäuden handelt es sich um große Papp-Karten. Unten auf jedem Gebäude-Kärtchen stehen die Materialien, die zur Errichtung benötigt werden, während oben die Siegpunkte angegeben sind, die man für den Bau bekommt.
Jeder Spieler verfügt über einen Satz aus 13 Aktionskarten. Diese haben Ziffern zwischen 0 und 9. Auf den Übersichten stehen der Ablauf einer Spielrunde, die Austauschmöglichkeiten und der Tiebreaker bei Gleichständen in der Kartenwahl.
Die Münzen gibt es in zwei Stückelungen. Sie braucht man zum Bau einiger Gebäude. Gleiches gilt für die neutralen Arbeiter, die man sich im Verlauf des Spiels holen kann.
Ziel: Jeder Spieler versucht als Bauherr eine zu Beginn der Partie bestimmte Anzahl an Siegpunkten zu erreichen.
Am Anfang nimmt sich jeder einen Kartensatz und zwei Übersichten. Danach mischt man die Gebäude und bildet zwei Reihen mit jeweils sechs Karten. Die Gebäude liegen dabei offen aus. Danach gibt es ein Geldstück und einen Baustoff aus dem Beutel für jeden. Weitere drei Baustoffe kommen neben einigem Geld direkt in die Tischmitte unterhalb der Kartenreihen. Das restliche Material wird getrennt davon an den Rand der Spielfläche gelegt. Als letztes wählen die Spieler aus ihren Aktionskarten zwei aus, die sie verdeckt vor sich ablegen. Nachdem dies alle gemacht haben, deckt man die Karten auf und sortiert sie so, daß aus den beiden Ziffern eine möglichst niedrige zweistellige Zahl ermittelt wird.
Eine Spielrunde gliedert sich in mehrere Abschnitte.
Es beginnt dabei der Spieler, der durch seine beiden Karten die niedrigste Ziffer bilden kann. Gibt es einen Gleichstand, entscheidet die Anzahl der bereits gewonnenen Siegpunkte bzw. die Zahl der farbigen Baustoffe.
Beide Aktionskarten dürfen vom aktiven Spieler in beliebiger Reihenfolge ausgeführt werden. Auf diese Weise kann man sich eine bereits abgeworfene Aktionskarte zurück auf die Hand nehmen, sich vor Dieben schützen, Bauschutt aus der Mitte nehmen, ein Gebäude vom Rand einer Reihe entfernen, die Mitspieler bestehlen, einen Arbeiter engagieren, Baustoffe auf dem Schwarzmarkt erhalten und Geld oder Baustoffe aus der Tischmitte bekommen.
Nach seinen Aktionen darf der Spieler beliebig viele Gebäude aus der Mitte erwerben. Diese müssen allerdings immer in jeder Reihe von außen genommen werden. Dafür bezahlt man mit Geld, Arbeitern und Baustoffen. Die Baustoffe kommen dabei in die Schachtel und sind permanent aus dem Spiel. Einige Karten erfordern außerdem eine bestimmte Aktionskarte, die ausliegen muß. Besteht eine Gebäudereihe irgendwann nur noch aus zwei Karten, wird sie wieder auf sechs Gebäude ergänzt.
Im zweiten Abschnitt werden drei neue Baustoffe aus dem Beutel gezogen und in die Mitte gelegt. Außerdem gibt es drei Geldeinheiten dazu.
In Spielreihenfolge müssen sich die Spieler dann entscheiden und genau eine neue Handkarte spielen, mit der sie eine der beiden ausliegenden Karten überdecken. Die Karte wird aber zunächst verdeckt gespielt. Erst wenn alle Personen eine neue Karte abgelegt haben, wird die überdeckte Karte auf einen eigenen Ablagestapel gelegt und man offenbart die neue Spielkarte. Dann sortiert man seine Aktionskarten erneut, damit eine möglichst kleine Ziffer entsteht und ermittelt die Spielreihenfolge für den nächsten Durchgang. Hat ein Spieler irgendwann nach dem Ablegen einer verdeckten Karte nur noch zwei Restkarten, darf er sich alle bereits abgelegten Karten wieder auf die Hand nehmen.
Spielende: Sobald ein Spieler eine vorgegebene Anzahl an Siegpunkten besitzt, endet die Partie sofort.
Kommentar: Reinhard Staupe ist mit „Havanna“ ein schnelles und doch enorm spannendes kleines Spiel gelungen. In jeder Konstellation macht das neue Eggert-Spiel viel Spaß und mit einer Spieldauer von 45 Minuten ist auch immer noch Zeit für eine Revanche.
Besonders pfiffig ist der Mechanismus zum Ermitteln der Spielreihenfolge und die Aktionsmöglichkeiten. Hier muß man immer ein Auge auf die Mitspieler haben und genau abwägen, welche eigene Karte man überdeckt und damit für die Folgezeit nicht mehr nutzen kann. Ein Schutz bietet sich natürlich immer an, doch blockiert man damit andererseits auch einen der beiden Kartenplätze für andere Aktionen. Schließlich geht es in diesem Spiel um das schnelle Bauen von Gebäuden und das Erreichen der Siegpunktgrenze.
Die Grafiken von Michael Menzel sind wieder sehr detailreich und passen ideal zum Spiel „Cuba“, welches ebenfalls bei Eggert-Spiele erschienen ist. Aber nur thematisch haben die beiden Spiele etwas miteinander zu tun.
Während das Spiel zu zweit etwas taktischer daher kommt, weil man sich eher die bereits verloren gegangenen Karten des Gegners merken kann, sind besonders die Diebe in voller Besetzung eine gute Wahl, um an Geld oder Rohstoffe zu kommen. Hier gilt es dann vermehrt, die Mitspieler und ihre Spielweise einzuschätzen.
Fazit: Ein gelungenes leichtes und lockeres Gesellschaftsspiel mit Potential.
Wertung: Mit 5 Punkten ist „Havanna“ in jedem Fall besser als sein großer Stiefbruder „Cuba“ geworden.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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