Spieletest für das Spiel: HAVOC
Hersteller: Sunriver Games Preis: 16 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: 2005 noch erhältlich: Ja Autor: K.C. Humphrey Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2005 Kategorie: Kartenspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Sunriver Games recht herzlich!
Ausstattung: 108
Soldatenkarten, 9 Schlachten-Karten, 12 Jokerkarten, 15 Siegpunktmarker,
2 Startspielerkarten
Aufmachung: Die
Soldatenkarten haben Werte von 1-18 in sechs unterschiedlichen Farben.
Mit der passenden Rückseite gibt es dazu 12 Jokerkarten mit dem Zahlenwert
0, die im Spiel für eine beliebige Farbe eingesetzt werden können
oder am Ende einer Schlacht eine ausgespielte Karte zurückholen.
Auf den neun Schlachtenkarten sieht man große
Kämpfe während des hundertjährigen Kriegs. Der Sieger einer
Kampfrunde bekommt die Karte, auf der eingerahmt eine gewisse Anzahl an
Siegpunkten stehen. Darunter befinden sich die Siegpunkte für die
anderen Spieler. Diese zeigt man mit Hilfe der Siegpunktmarker an. Einige
Karten haben eine Sonderfunktion am Ende einer Schlacht.
Die Startspielerkarte ist beidseitig bedruckt
und zeigt Frieden bzw. Krieg. Auf der Friedensseite gibt es je nach Karte
zwei oder drei Drehpositionen, die den aktuellen Friedensstatus angeben.
Ziel: Es gilt, am
Ende der neunten Schlacht möglichst viele Siegpunkte zu besitzen.
Am Anfang des Spiels werden je nach Spielerzahl
Karten und Joker aussortiert und in die Schachtel gelegt. Jeder Spieler
erhält einen Joker auf die Hand. Danach werden die restlichen Joker
und Soldatenkarten gründlich gemischt und dann jeweils sieben Handkarten
verteilt. Danach kommen noch drei Karten als offener Vorrat an den Spielfeldrand.
Der Rest wird als Stapel bereitgelegt.
Alle Schlachtkarten werden in einer geraden Linie
zwischen den Spielern ausgelegt. Danach plaziert man die passenden Siegpunktmarker
unterhalb der Schlachten.
Je nach Spielerzahl benutzt man eine der beiden
Startspielerkarten. Diese wird mit der Friedensseite nach oben vor dem
Startspieler abgelegt, der sie so dreht, daß die Stufe 1 auf ihn
zeigt.
Der aktive Spieler kann in seinem Zug entscheiden,
ob er Soldatenkarten rekrutiert oder alternativ die erste Schlacht beginnt.
Beim Rekrutieren bekommt der aktive Spieler zwei
neue Soldaten und muß im Gegenzug einen Soldaten wieder aus der Kartenhand
entlassen. Dabei darf der Spieler wählen, ob er die Söldner vom
verdeckten Kartenstapel nimmt oder auch Karten aus der offenen Auslage.
Anschließend muß eine Handkarte offen in die allgemeine Auslage
gelegt werden. Diese Auslage darf jedoch eine gewisse Anzahl an Karten
nicht überschreiten, wodurch es später durchaus vorkommt, daß
man gezwungen wird, eine offene Karte zu nehmen, um Platz für eine
abzulegende zu schaffen.
Am Ende des Zuges muß die offene Auslage
ggf. wieder auf drei Karten für den nächsten Spieler aufgefüllt
werden. Es gibt keine Limitierung der Kartenhand.
Mit Hilfe von zwei Jokerkarten darf ein Spieler
während seines Spielzugs den Ablagestapel untersuchen und sich eine
beliebige Karte (außer Joker) nehmen. Die Joker kommen danach auf
den Ablagestapel.
Ist der Startspieler erneut am Zug, dreht er
seine Friedenskarte um eine Position weiter. Kann diese Peacekeeper-Karte
nicht mehr höher gedreht werden, darf der Startspieler den Frieden
erklären und eine Schlachtkarte aus dem Spiel entfernen. Jeder Spieler
wirft eine Soldatenkarte auf den Ablagestapel.
Sobald ein Spieler in seinem Zug eine Schlacht
beginnen will, sagt er laut "Havoc". Er bekommt sofort die Startspieler-Karte
und dreht diese auf die Kriegsseite. Danach legt der Spieler mindestens
zwei Handkarten auf den Tisch.
Reihum werden nun alle Mitspieler gefragt, ob
sie sich an der Schlacht beteiligen wollen oder aussteigen. Wer sofort
aussteigt, zieht eine Soldatenkarte vom Zugstapel und wartest den Ausgang
der Schlacht ab. Jeder, der mitkämpfen will, muß seinerseits
mindestens zwei Karten auslegen. Reihum dürfen die an den Kämpfen
beteiligten Personen weitere Handkarten ausspielen oder aus der Schlacht
aussteigen. Das Maximum sind sechs Soldatenkarten und zwei ausgelegte Joker,
die man spielen darf.
Sobald die Spieler alle gepaßt haben, schaut
man sich die ausgespielten Kartenwerte an. Wie beim Poker zählt man
Paare, Drillinge, Vierlinge oder Strassen, die nach Möglichkeit in
einer Farbe sein sollten. Der Spieler mit dem besten ausgespielten Set
erhält die Schlachtkarte, die anderen gemäß ihrer Stärke
die dazugehörigen Siegpunktmarker. Joker können eine beliebige
Farbe annehmen oder alternativ getrennt liegen bleiben.
Bevor nach der Auswertungen alle gespielten Handkarten
auf den Ablagestapel wandern, dürfen die Spieler, die Joker ausgespielt
und noch nicht eingesetzt haben, diese benutzen. Dabei beginnt die Nutzung
bei dem Spieler, der den Krieg ausgerufen hat.
Durch Ablegen eines Jokers darf man eine aufgedeckte
Soldatenkarte aus den Schlachtreihen oder der allgemeinen Auslage nehmen
und in seine Kartenhand integrieren. Die Karte darf von gegnerischen Spielern
oder auch aus dem eigenen ausliegenden Bereich stammen. Durch gleichzeitige
Abgabe von zwei Jokern darf der Ablagestapel nach einer Karte durchsucht
werden. Wenn die Joker ausgewertet wurden, wandern alle ausliegenden Karten
auf den Ablagestapel. Sollte die ausgeführte Schlacht eine Spezialaktion
erfordern, wird diese nun vollzogen. Danach darf der Spieler mit der Startspieler-Karte
diese umdrehen und die nächste Spielrunde beginnen.
Die letzten beiden Schlachten werden direkt nacheinander
ausgetragen. Hier werden die noch auf der Hand befindlichen Joker sofort
gegen andere Karten vom Zugstapel ausgetauscht.
Spielende: Nach
dem Ende der letzten Schlacht werden die Siegpunkte zusammengezählt
und es gewinnt derjenige, der das beste Ergebnis erzielt hat. Bei Gleichstand
entscheidet die Anzahl gewonnener Schlachtenkarten.
Kommentar: Das Kartenspiel
aus Amerika ist clever und macht vor allem ab 4 Personen richtig Spaß.
Besonders gut gefällt das Abwägen der Situationen, ob nun eine
Schlacht ausgelöst werden soll oder ob man weitere neue Soldaten rekrutiert.
Da nicht an jeder Schlacht alle Spieler beteiligt sind, kommt es im weiteren
Verlauf zu Ungleichgewichten bei der Kartenhand, die zu strategischen Rückzügen
bzw. dem Ausreizen der Kartenhand des Gegners führen. Trotzdem ist
es nicht ratsam, seine Karten auf die letzten vermeintlich starken Kämpfe
zu bündeln und die vorherigen Schlachten auszulassen.
Die Verwendung der Jokerkarten als Möglichkeit,
Zugriff auf ausgespielte Karten einer Schlacht zu gelangen, um wertvolle
Kartenkombinationen zu erzielen, ist eine weitere pfiffige Spielidee.
Das Pokerelement bezieht sich einzig auf die
Auswertung der ausgespielten Karten. Es ist eingängig und einfach
zu erlernen.
Fazit: Ein sehr
gutes Kartenspiel mit leichten Pokeranleihen.
Wertung: Mit guten
5 Punkten ist "Havoc" eine Überraschung der Messe 05 in Essen gewesen.
Empfehlenswert.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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