Spieletest für das Spiel: HAWAII
Hersteller: Hans im Glück             
Preis: 35 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2011      
noch erhältlich: Ja
Autor: Gregory Daigle
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Januar 2012
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Hawaii-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 5 Sichtschirme, 5 Winkel, 5 Rundenanzeiger, 1 Beutel, 25 Preisplättchen, 10 Inseln, 126 Ortsplättchen, 31 Muscheln, 35 Füße, 22 Früchte, 15 Spielfiguren, 5 Punkteplättchen
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine Insel, in die zehn Kärtchen in vier Reihen eingesetzt werden können. Die Orte haben dabei ein oder mehrere Felder zum Ablegen von Preisplättchen. Jeweils eines dieser Felder ist mit einer Zahl versehen.
Außen um den Inselkern verläuft die Zählleiste. Am unteren Rand ist der Strand mit einer Bucht, vier Stegen und der Spielreihenfolge-Skala zu sehen.
Jeder Spieler hat einen Sichtschirm, hinter dem er seine Füße, Früchte und Muscheln aufbewahrt. Außerdem besitzt jeder einen Winkel, den er mit bis zu fünf Dörfern und diversen Gebäuden bestücken kann. Am oberen Ende des Winkels gibt es noch eine Ablageleiste für Masken.
Die Rundenanzeiger sind größere Plättchen. Sie haben einen Schwellenwert, den man am Ende des Durchgangs erreichen sollte, um in die Wertung zu kommen. Darunter befindet sich die Aufschlüsselung zur Punktevergabe. Zudem zeigen die Plättchen den jeweiligen Nachschub an Muscheln und Füßen für die Spieler.
Im Stoffbeutel werden die Preisplättchen gemischt. Sie haben Werte, die zwischen 2 und 6 variieren. Außerdem gibt es zwei unterschiedliche Hintergrundmuster auf den Plättchen. Die Rückseite zeigt jeweils ein bis drei Fisch-Symbole.
Die Inseln liegen bei den Stegen des Hauptspielplans und geben dem Spieler diverse Vergünstigungen, wenn er sie anfährt.
Die Ortsplättchen zeigen eine Vielzahl von unterschiedlichen Hütten, Schiffen, Masken, Personen und Göttern. Oft sind die Plättchen dabei beidseitig bedruckt und zeigen auf der Rückseite die „besseren“ Eigenschaften.
Um Aktionen durchführen zu können, benötigt man als Zahlungsmittel Muscheln, Füße oder alternativ Früchte. Diese Gegenstände liegen in Form kleiner Holzobjekte dem Spiel bei.
Die Spielfiguren braucht man zum Anzeigen der Spielreihenfolge und des Punktestandes, sowie zum Bewegen auf der Hauptinsel. Die Punkteplättchen kommen zum Einsatz, wenn ein Spieler das Ende der Zählleiste erreicht.
Ziel: Die Spieler versuchen, in fünf Durchgängen möglichst viele Punkte durch die Entwicklung von Dörfern anzuhäufen.
Zu Beginn der Partie baut man die Insel beliebig auf. Die Ortsplättchen werden sortiert auf die einzelnen Orte der Insel gestapelt. Jeder bekommt einen Sichtschutz, einen Winkel, ein kleines Fischerboot und stellt dann die eigenen Figuren auf den Strand und die Punkteleiste. Die erste Reihenfolge in der Partei wird mit den verbliebenen Spielfiguren ausgelost.
Der gemischte Stapel mit den Inseln kommt neben den Hauptplan. An jeden Steg legt man eine Insel an. Die Rundenanzeiger kommen als aufsteigender Stapel daneben. Schließlich mischt man die Preisplättchen und verteilt sie nach einem komplizierten Schema auf der Insel. Einige Plättchen kommen dabei wahrscheinlich in die Bucht, wobei hier dann die Fischseite zu sehen ist. Zu guter Letzt erhalten alle noch einige Ressourcen an Muscheln, Füßen und Früchten.
Ein Durchgang gliedert sich in zwei Phasen. Ist man an der Reihe, zieht man mit seiner Spielfigur auf der Hauptinsel zu den unterschiedlichen Orten. Alle beginnen dabei am Strand.
Die Bewegung von einem Ort zu einem Nachbarort kostet dabei einen Fuß. Möchte man an seinem Standort bleiben, bezahlt man diesen Preis ebenfalls. Die Rückkehr zum Strand ist unabhängig von der Entfernung kostenlos. Auch der Ortswechsel am Strand ist frei.
Nach der Bewegung macht der Spieler am gewünschten Ort eine Aktion. In der Regel kauft man dabei ein Ortsplättchen. Der Preis ergibt sich dabei aus den noch vorhandenen Preisplättchen und wird in Muscheln bezahlt. Möchte ein Spieler die bessere Seite des Plättchens haben, bezahlt er das Doppelte. Anschließend wird das genutzte Preisplättchen vor dem Spieler abgelegt. Orte ohne diese Plättchen können nicht mehr aufgesucht werden.
Die Ortsplättchen werden nach dem Kauf immer direkt in eines der eigenen Dörfer gelegt. Jedes Dorf kann immer nur eine Hütte einer Sorte aufnehmen. Kauft der Spieler Masken, werden diese auf seiner Maskenleiste von rechts nach links plaziert. Kahunas kommen dagegen vor die Dörfer.
Geht ein Spieler zum Strand, kann er sich dort an einen Steg, die Bucht oder die Spielreihenfolge-Skala stellen.
Am Strand bezahlt man je nach Steg einige Füße und erhält sofort Siegpunkte und die Vergünstigung der dazugehörigen kleinen Insel. Diese kommt anschließend unter den Inselstapel. Man kann eine Insel nur besuchen, wenn man Schiffe hat, die die erforderliche Menge an zu bezahlenden Füßen aufnehmen können. Auch in der Bucht benötigt man freie Boote und bezahlt jedes Plättchen, was man haben will, mit einem Fuß.
Früchte dürfen immer als Joker zum Bezahlen eingesetzt werden. Ein Mix mit den anderen Währungen ist jedoch nicht gestattet.
Stellt sich ein Spieler zur Spielreihenfolge-Leiste, endet damit der laufende Durchgang für ihn. Man sucht sich eine beliebige Position aus und bekommt eventuell das dort noch ausliegende Preisplättchen.
Sobald alle die Figuren auf der Spielreihenfolge-Leiste plaziert haben, kommt es zur Wertung des aktuellen Durchgangs. Jeder errechnet seine Summe aus erhaltenen Preisplättchen und Fischen. Hat man das Limit der aktuellen Rundenkarte erreicht, gibt es Siegpunkte gemäß der Tabelle auf der Karte.
Für die neue Runde erhalten nun alle weitere Muscheln und Füße. Einige Hütten geben zusätzlich noch weitere Rohstoffe. Die Preisplättchen werden eingesammelt und neu verteilt. Außerdem verschiebt man verbliebene Inseln an günstigere Stege.
Nach dem fünften Durchgang gibt es eine Schlußwertung. Bestimmte Gebäude und Personen bringen Bonuspunkte, wenn das dazugehörige Dorf in die Wertung kommt. Dies geschieht, wenn die Kette an Gebäuden bis zum ersten Maskensymbol auf der eigenen Skala reicht.
Spielende: Es gewinnt, wer die meisten Siegpunkte vorweisen kann.
Kommentar: Bei „Hawaii“ handelt es sich um ein gut verzahntes Aufbauspiel mit vielen Möglichkeiten. Durch die zufällig auftauchenden Preisplättchen ist jede Runde anders und oft muß man sich auf neue Situationen einstellen. Während man anfangs noch genug Muscheln und Füße hat, verringert sich gerade gegen Ende der Partie der Bestand beträchtlich. Es schadet nicht, wenn man einmal bei einer Zwischenwertung keine Punkte erhält, allerdings sollte dies nicht zu häufig geschehen.
Wer in der Spieler-Reihenfolge vorne ist, kann tendenziell günstiger einkaufen gehen, allerdings gibt es für Positionen hinten oft wertvolle Preisplättchen beim Passen. Man kann mit wenigen gut errichteten Dörfern punkten oder bei vielen Masken auf Masse setzen und erfolgreich sein. In den fünf Spielrunden kann niemand alles bauen, zumal die Mitspieler oft auf Orte ziehen und Inseln befahren, die man selbst gerne besuchen würde. Das erfordert ein beständiges Abwägen im Spiel, ohne dabei zu verkopft zu wirken.
Das Spielmaterial ist wieder einmal gelungen. Leider hat man bei der Spielanleitung nicht ganz so viel Sorgfalt an den Tag gelegt. Bei unserem Exemplar war aber schon eine Regelkorrektur beigelegt.
„Hawaii“ eignet sich für alle Spielerzahlen, aber bei mehr Personen wird es naturgemäß enger auf der Insel und man hat ein höheres Ärgerpotential.
Fazit: Ein gutes Aufbauspiel.
Wertung: Trotz kleiner Mängel ist „Hawaii“ mit gerade 5 Punkten durchaus noch eine Empfehlung für ambitionierte Spieler.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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