Spieletest für das Spiel: HELIOS
Hersteller: Hans im Glück             
Preis: 40 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2014      
noch erhältlich: Ja
Autor: Martin Kallenborn, Matthias Prinz
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2014
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Helios-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!

Ausstattung: 4 Spielertableaus, 4 Stadttableaus, 48 Aktionsplättchen, 104 Siegpunkt-Chips, 70 Rohstoffe, 30 Mana, 35 Häuser, 8 Personenplättchen, 4 Übersichten, 4 Marker, 4 Sonnenscheiben, 1 Startspieler-Figur, 36 Landplättchen, 8 Sonderplättchen, 4 Säckchen
Aufmachung: Auf den Spielertableaus befinden sich eine Reihe von Hexfeldern, auf denen man Landplättchen ablegen kann. Einige Felder sind besonders markiert und geben einen Bonus, wenn man auf ihnen baut. Ein Feld ist außerdem der Startpunkt der Sonnenscheibe.
Außen um das Gebäude verläuft eine Zählleiste, die angibt, wie weit die Sonnenscheibe gezogen werden darf. Diese Leiste hat ihren eigenen Marker.
Auf den Stadttableaus erkennt man eine Vielzahl von Gebäuden, die man errichten kann. Jedes Gebäude kostet Rohstoffe und bringt dem Spieler Siegpunkte, Schritte auf der Sonnenleiste und zusätzliches Mana. Außerdem haben einige Gebäude noch dauerhafte oder einmalige Sonderfunktionen.
Auf den Aktionsplättchen steht, welche der drei möglichen Aktionen man durchführen kann. Es gibt sie in vier Farben.
Die Siegpunkt-Chips sind aus Pappe und haben unterschiedliche Werte. Sie werden im Verlauf des Spiels in kleinen Stoffsäckchen gesammelt. Bei den Rohstoffen handelt es sich um kleine Holzquader in fünf unterschiedlichen Farben, während das Mana durch Kunststoff-Halbkugeln dargestellt wird. Die neutralen Häuser sind dagegen aus Holz.
Es gibt acht Personenplättchen, die man für Mana erwerben kann. Um sie später zu aktivieren, braucht man zusätzlich Rohstoffe. Die Personen bringen ebenfalls Siegpunkte und bestimmte Vorteile.
Auf den Spielübersichten stehen die wichtigsten Regeln in Kurzform. Der Startspieler-Marker ist ein Papp-Drache, der vor dem Spiel zusammengebaut wird.
Für jede Rohstoff-Sorte gibt es ein eigenes Landschaftsplättchen. Zudem werden noch einige Sonderplättchen zum Bauen angeboten.
Ziel: Die Spieler versuchen, ihre Landschaften zu entwickeln und dabei am Ende möglichst viele Siegpunkte zu erreichen.
Am Anfang erhält jeder ein Spielertableau, ein Mana und ein Stadttableau. Ins Zentrum kommt ein Landschaftsplättchen mit dazugehörigem Rohstoff. Die Aktionsplättchen werden nach ihrer Art sortiert und getrennt gemischt. Von jeder Sorte deckt man sechs Kärtchen in einer Reihe auf. Rohstoffe, Mana, Siegpunkte, Häuser und Personenplättchen legt man bereit. Nachdem der Startspieler ermittelt wurde, erhalten die Spieler in den hinteren Positionen noch einen Rohstoff als Bonus.
Mit den restlichen Landplättchen bildet man fünf Landschaftsstapel, die alle vier identische Landschaften zeigen und einen gemischten sechsten Stapel mit dem Rest dieser Plättchen.
Es werden vier Durchgänge gespielt. Ein Durchgang beginnt dabei mit den Aktionsrunden. Reihum nimmt sich ein Spieler immer eines der letzten ausliegenden Aktionsplättchen aus einer Aktions-Reihe. Dieses legt er so an sein Spielertableau an, daß es unterhalb der gleichen Farbe liegt. Nimmt man ein neutrales Aktionsplättchen, ordnet man dies einer Farbe zu. Danach wird die Aktion des Plättchens ausgeführt.
Die Landschaftsaktion erlaubt es, ein offenes Landplättchen mit passendem Rohstoff von einem der Stapel zu nehmen und anzulegen. Plättchen müssen immer benachbart zueinander sein. Es ist auch möglich, eines der Sonderplättchen zu bauen. Die Plättchen müssen so gelegt werden, daß die Sonnenscheibe auf dem Plan weiterhin einen Umlauf machen kann.
Die zweite Aktionsart ist der Bau eines Hauses. Dies kann entweder auf dem Stadtplan geschehen oder auf dem Spielertableau. In der Stadt sind die Kosten des Gebäudes zu zahlen. Jedes Gebäude kann von jedem Spieler nur einmal gebaut werden. Die Boni werden sofort nach der Zahlung ausgegeben.
Auf dem Spielertableau muß das Haus auf ein unbesetztes Landschaftsplättchen oder auf ein Sonderplättchen gestellt werden. Die Kosten richten sich dabei nach den bereits gebauten Häusern auf dem Tableau. Wird ein Haus auf ein Landschaftsplättchen gestellt, gibt dieses keine Erträge mehr. Durch den Bau von Häusern auf dem Spielertableau gibt es neues Mana für den Spieler.
Die letzte Aktionsart ist die Bewegung der Sonnenscheibe. Sie läuft im Uhrzeigersinn um das Spielfeld und muß immer an einer Kantenseite ein Plättchen der Auslage berühren. Die maximale Anzahl an zu laufenden Feldern wird dabei durch die Sonnenleiste vorgegeben.
Nach der Bewegung der Sonnenscheibe werden alle angrenzenden Landschaftsplättchen angestrahlt und liefern einen passenden Rohstoff, sofern dort nicht bereits ein Rohstoff ausliegt. Jedes bestrahlte Haus bringt dagegen nach einem gewissen Schlüssel Siegpunkte. Sollte die Sonnenscheibe eine Umrundung gemacht haben, gibt es Bonuspunkte in Form entsprechender Punktechips, die man in seinen Stoffbeutel legt.
Wenn jeder vier Aktionsplättchen genommen und ausgeführt hat, endet die Aktionsphase. Gelingt es einem Spieler, vier Aktionsplättchen in eine Spalte bei seinem Tableau abzulegen, erhält er nach dem Plazieren des vierten Plättchens sofort eine Bonusaktion. Es spielt keine Rolle, ob sich darunter neutrale Aktionsplättchen befinden oder nicht.
Die zweite Phase eines Durchgangs erlaubt es den Spielern, jeweils eine der ausliegenden Personenkarten gegen Mana zu erwerben. In dieser Phase kann man eigene Personenkarten auch aktivieren, wenn man die entsprechenden Rohstoffe ausgibt. Die Boni erhält man dann umgehend zugesprochen.
Wenn alle in dieser Phase gepaßt haben, kommt es in der dritten Phase zum Auffüllen der Auslagen. Von jedem Landschaftsstapel wird ein Plättchen neu aufgedeckt und mit einem Rohstoff versehen. Auch die drei Aktionsreihen füllt man wieder auf. Der Startspielerstein wechselt den Besitzer und die beiden nun hinten liegenden Spieler erhalten einen Rohstoff ihrer Wahl.
Nach vier Durchgängen endet die Partie und es erfolgt die Schlußwertung. Hier erhalten die Kontrahenten noch Siegpunkte für bebaute Eckfelder auf dem Spielertableau, für Sonderplättchen, für Gebäude in der Stadt, für aktivierte Personen und für verbliebenes Mana.
Spielende: Wer nach der Auswertung die meisten Siegpunkte vorweisen kann, gewinnt das Spiel.
Kommentar: Bei drei oder zwei Spielern gibt es leicht veränderte Regeln, was die Zahl der Durchgänge und die Aktionsrunden angeht.
„Helios“ ist kein sehr komplexes Spiel, bietet aber aufgrund der Personen, der Sonderplättchen und der vielen Gebäude eine große Anzahl an Variationsmöglichkeiten. Der Schlüssel ist dabei die Konzentration auf einen Weg, den man möglichst konsequent verfolgen sollte. Ein besonderes Augenmerk ist dabei auf die Bonusaktionen zu legen, da diese sehr mächtig sind und man sie daher den Mitspielern nicht überlassen sollte. Wichtig sind auch die Personen, die man den Mitspielern auf keinen Fall komplett überlassen sollte. Hier empfiehlt es sich, gleich in der ersten Spielrunde zuzuschlagen und dadurch die Richtung zu definieren, wie man den Rest der Partie spielen wird.
Das Material ist sehr üppig und die kleinen Stoffsäckchen für die Siegpunkte, die man während des Spiels dort einlagert, wurden sogar extra bedruckt.
Besonders gut gefällt uns das System mit der umlaufenden Sonne und die durch sie erzielten Rohstoffvermehrungen. Bei kleinen Gebieten kann man schnell Umläufe machen und dadurch ordentlich Siegpunkte erzielen, während größere Gebiete mehr Schritte nötig machen, dafür aber flexiblere Rohstoffausbeuten bringen können.
Fazit: Ein gutes Spiel mit vielen Möglichkeiten und angenehmer Spieldauer.
Wertung: Mit 5 Punkten kann uns das Hans im Glück-Spiel voll überzeugen. Einzig das Thema wirkt an manchen Stellen stark aufgesetzt.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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