Spieletest für das Spiel: HEROES OF THE WORLD
Hersteller: Sirius/Hutter Trade       
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Pascal Bernard
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: März 2009
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Heroes of the World-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hutter Trade recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 165 Figuren, 9 Karten Weltwunder, 76 Heldenkarten, 53 Fortschritte, 1 Stoffbeutel, 1 Spezial-Würfel, 1 Übersicht, 60 Münzen
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine große Weltkarte, die in neun große Gebiete eingeteilt ist. Jedes Gebiet hat drei oder vier Felder, auf denen Fortschrittsplättchen abgelegt werden. Außen um die Landkarte verläuft eine Punkteleiste.
Die Figuren sind aus Kunststoff gefertigt. Es gibt einfache Fußsoldaten und Reiter, die im Spiel wie fünf Fußsoldaten zählen. Mit Hilfe der Figuren wird der Einfluss der Spieler in den Gebieten angezeigt.
Die neun Weltwunder-Karten gehören einer der beiden Spiel-Epochen an und können im Verlauf der Partie gekauft werden. Jedes Weltwunder ermöglicht es dem Erbauer einmal in einer Epoche eine Sonderaktion durchzuführen.
Auch die Heldenkarten lassen sich in zwei Epochen einteilen. Jede Karte zeigt neben dem Namen einer berühmten Persönlichkeit und einem Bild noch die Gebiete, in denen die Figur ihren Einfluss ausüben kann und die spielrelevanten Werte für den Bevölkerungszuwachs, den Fortschritt, die Kampfmöglichkeiten und den Geldnachschub.
Natürlich sind auch die Fortschritte einer der beiden Epochen zugeteilt. Die quadratischen Papp-Plättchen bringen jeweils einige Siegpunkte und werden im Verlauf der Partie aus dem Stoffsack gezogen.
Kämpfe innerhalb der Gebiete werden mit Hilfe des Spezialwürfels vollzogen. Auf der Übersicht kann man erkennen, was bei welchem Symbol passiert. Die Münzen sind aus Pappe. Sie symbolisieren die Kaufkraft der Spieler.
Ziel: Man versucht, mit Hilfe seiner Spielfiguren bei acht Wertungen der Regionen möglichst viele Siegpunkte einzusammeln.
Zu Beginn der Partie werden die Fortschritte der ersten Epoche in das Säckchen gelegt und gut durcheinander gewirbelt. Dann sortiert man die Heldenkarten ebenfalls nach Epochen und mischt den Stapel mit den Karten für die erste Epoche gut durch. Jeder bekommt zwei dieser Karten auf die Hand, dazu werden noch weitere Karten als offene Auslage bereitgelegt.
Jeder Spieler wählt eine Spielfarbe und nimmt sich alle entsprechenden Spielfiguren. Eine davon wandert als Anzeiger für die Siegpunkte auf die Punkteleiste. Dann nimmt sich jeder ein gewisses Startkapital.
Als nächstes werden die Weltwunder sortiert. Die Weltwunder der ersten Epoche kommen aufgedeckt neben die Spielfläche, während die restlichen Karten zunächst beiseite gelegt werden.Vor dem eigentlichen Spiel dürfen die Spieler reihum noch einige Spielfiguren in die Gebiete der ersten Epoche setzen, um eine gewisse Startaufstellung aufzubauen.
Der aktive Spieler darf sich zunächst eine neue Heldenkarte nehmen und dabei entweder eine der drei offenen Karten wählen oder alternativ die oberste Karte des verdeckten Stapels ziehen.
Danach spielt man eine seiner Handkarten aus und legt diese offen vor sich ab. Die vier möglichen Aktionen der Karte werden dann der Reihe nach durchgeführt. Die auf der Karte angegebenen Einflussgebiete sind dabei bindend.
Gemäß dem Bevölkerungswert darf der Spieler neue eigene Figuren in eines oder mehrere der auf der Karte angegebenen Gebiete setzen. Der Fortschrittswert gibt an, ob und wie viele neue Fortschrittsmarker aus dem Beutel gezogen werden müssen. Diese verteilt der Spieler danach auf die vorgegebenen Gebiete, wobei in jedem Gebiet immer nur ein neuer Marker auf einem leeren Feld abgelegt werden kann. Ist es nicht möglich, alle gezogenen Plättchen regelgerecht unterzubringen, werden die übrigen Plättchen anschließend wieder in den Beutel gegeben.
Sobald in einem Gebiet alle leeren Felder mit Fortschritten belegt sind, kommt es zur Wertung. Der Spieler mit den meisten Figuren erhält so viele Siegpunkte, wie die Summe der Plättchen zeigt. Der Zweitplazierte bekommt die Hälfte und der Dritte erhält den Punktwert des niedrigsten Plättchens. Bei Gleichständen entscheidet sich die Reihenfolge über die Fortschrittswerte auf den vor den Spielern ausliegenden Heldenkarten. Auch nach einer Wertung bleiben die Fortschritte und die Figuren weiterhin im Spiel.
Als nächste Aktion erfolgt der Kampf, sofern die ausgespielte Heldenkarte über einen Kampfwert verfügt. Der Wert entspricht der Anzahl an Kämpfen, die der aktive Spieler machen darf. Dazu wählt er zunächst einen Gegner in einem Gebiet, welches durch die Heldenkarte vorgegeben ist. Danach würfelt der Angreifer einmal und schaut auf der Übersicht nach, was geschieht. Angriffe dürfen nur in Gebieten gemacht werden, in denen der Angreifer auch mindestens eine Spielfigur stehen hat.
Die letzte Aktion der Karte betrifft den Nachschub an Geld. Je nach Zahl gibt es für den Spieler nun neue Münzen aus dem allgemeinen Vorrat.
Bevor der Spielzug endet, darf man Geld für eine von drei Möglichkeiten ausgeben. Für 2 Münzen kann man bis zu vier eigene Figuren aus einem Gebiet nehmen und in ein oder mehrere Nachbargebiete versetzen. Der Kauf eines Weltwunders ist dagegen mit 7 Münzen recht teuer. Die gekaufte Karte wird offen vor dem Spieler abgelegt und kann danach eingesetzt werden. Außerdem gibt es für den Bau eines Weltwunders weitere Siegpunkte. Alternativ kann man für jeweils zwei Münzen auch einen Siegpunkt kaufen.
Am Ende des Spielzugs wird gegebenenfalls die Auslage der Heldenkarten wieder auf drei Stück aufgefüllt, bevor der folgende Spieler an die Reihe kommt.
Sobald vier Gebiete in der ersten Epoche gewertet wurden, beginnt die zweite Epoche des Spiels. Aus allen Gebieten werden die Fortschrittmarker entfernt, einzig der jeweils beste Wert bleibt liegen. Dann werden alle Fortschrittsmarker der ersten Epoche aus dem Beutel genommen und in die Schachtel gelegt. Dafür kommen die Plättchen der zweiten Epoche in den Sack. Alle Handkarten und die verbliebenen Heldenkarten werden ebenfalls eingesammelt und in die Box gepackt. Wieder bekommt jeder zwei neue Handkarten und drei Heldenkarten der zweiten Epoche legt man offen zum entsprechenden Nachziehstapel. Außerdem werden die Weltwunder des zweiten Spielabschnitts zu den restlichen Weltwundern gelegt. Auch in der zweiten Epoche darf jeder Spieler wieder sieben neue Spielfiguren einsetzen.
Spielende: Nachdem die achte Gebietswertung erfolgte, endet die Partie. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Kommentar: Auch wenn das Spiel von der Optik zunächst stark an Risiko erinnert, spielt sich „Heroes of the World“ doch anders. Zwar gibt es auch in diesem Spiel eine Reihe von Eroberungen, doch sind diese Kämpfe stark vereinfacht und leicht abzuhandeln. Das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf der Bewegung der Figuren und dem Bilden von Mehrheiten in Regionen, die lukrativ erscheinen. Ein kluges Zusammenspiel der Heldenkarten ist dabei wichtig, um nicht ausgegrenzt zu sein. Seinen Einfluss zu sehr auf einzelne Regionen zu konzentrieren, ist nicht unbedingt von Vorteil, weil die geliebten Mitspieler solche Regionen dann schnell mit schlechten Fortschritts-Plättchen vollstopfen und es mühsam sein wird, diese Figuren langsam wieder umzugruppieren.
Mangel wird auch in diesem Spiel groß geschrieben. Vor allem das Geld ist immer knapp und sollte klug eingesetzt werden. Bei uns waren die Weltwunder nicht besonders beliebt, weil sie sehr teuer sind und nur ein bzw. zweimal eingesetzt werden können.
Die einfachen Regeln werden anschaulich präsentiert und lassen keine Fragen offen. Im Spiel kann es allerdings öfters einmal vorkommen, daß die Figuren knapp werden, weil man sich auf viele verschiedene Regionen verteilt und dort jeweils nur vier Figuren stehen hat. Die Reiter repräsentieren dagegen immer 5 Einheiten. Gegebenenfalls muss man sich also einige zusätzliche Figuren nicht benötigter Farben dazu stellen oder die Reiter abwerten und sie bei vier Fußsoldaten einsetzen, um das Problem zu umgehen.
Das Spiel funktioniert auch schon mit zwei Personen, wenn man die Sonderregeln beachtet, die am Ende der Spielanleitung stehen. Richtig Spaß macht ein Spiel allerdings vor allem in größerer Runde.
Die Spieldauer ist mit zwei Stunden bei uns immer deutlich über der vom Verlag angegebenen Zeit gewesen. Gelangweilt hat sich allerdings niemand in dieser Zeit.
Fazit: Ein schönes Spiel aus Russland, welches vor allem durch seinen leichten Zugang gefällt.
Wertung: Ein schöner Familienspaß, der sehr gute 4 Punkte von unseren Testern erhält. Mehr Punkte gab es nicht, weil der auftretende Figurenmangel etwas ärgerlich ist.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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