Spieletest für das Spiel :HERR
DES SCHWERTES
Hersteller: Klee Edition Preis: 90 DM empf.Alter: 15-88 Anzahl Spieler: 1-5 Erscheinungsjahr: 1989 noch erhältlich: Nein Autor: Paul Cockburn Besonderheit: englischer Originaltitel "Advanced Hero Quest" Kategorie: Table-Top |
Ausstattung: 3 große
Räume, 6 kleine Räume, Schilder, 18 Gänge, 1 Schlucht, 23
Kreuzungen, Totenkopfplättchen, Schatztruhen, 6 Türen, 1 Fallgrube,
1 vierteiliges Amulett, 18 Skaven, 4 Helden, 2 12-seitige Würfel,
4 Anführer, 8 Wachen, 1 Gruppenabenteuer, 1 Einzelabenteuer, Einrichtungsgegenstände
Aufmachung: Die
Helden, Skaven, Anführer und Wachen sind Plastikfiguren, die zwar
unbemalt sind, doch trotzdem recht gut aussehen. Die Türen sind ebenfalls
aus Plastik und lassen sich recht gut öffnen und schließen.
Der Rest des Materials ist aus bedruckter Pappe. Die Räume, Verzweigungen
und Gänge sind in quadratische Felder unterteilt und erleichtern so
das Bewegen der Spielfiguren. Die Grafik der einzelnen Spielteile ist durchschnittlich,
doch ausreichend genug.
Ziel: Eine Gruppe
von Abenteurern macht sich auf den Weg in ein Labyrinth, um dort wertvolle
Gegenstände zu holen oder finstere Gestalten zu töten. Während
des eigentlichen Abenteuers sind Rätsel zu lösen und Kämpfe
auszutragen.
Zu Beginn des Spieles kann man einen der vier
vorgefertigten Charaktere nehmen oder sich selbst eine Spielfigur mit Hilfe
der Würfel kreieren. Ein Spieler spielt normalerweise den Spielleiter
und verkörpert somit alle feindlichen Figuren in dem Labyrinth (bei
einem Einzelspiel muß der spielende Spieler beides übernehmen),
die anderen erforschen gemeinsam das Höhlensystem der Skaven (Rattenmenschen).
Dabei muß man sich die einzelnen Labyrinth-Teile aufzeichnen.
Am Anfang werden einige Spielteile ausgelegt,
die den Weg des Labyrinths bis zu einer ersten Kreuzung aufzeigen. Laufen
die Spieler nun bis zur Kreuzung, wird gewürfelt, welche Spielteile
in die angrenzenden Felder gelegt werden. So entsteht ein immer neues Labyrinth.
Plötzlich auftauchende Gegner sind mit Waffen oder Zaubersprüchen
zu vernichten oder in die Flucht zu schlagen. Es gilt, Geheimräume
und Geheimtüren zu entdecken, Schatzkisten von Fallen zu befreien
und nach wertvollen Gegenständen und Gold suchen. Das vorgegebene
Ziel durch den Spielleiter wird meist in speziellen Räumen ausgekämpft,
die oft in mehreren verschiedenen Etagen (oder Leveln) liegen. Schafft
es die Crew, ganz oder teilweise mit dem Spielziel zu entkommen, dann ist
das Abenteuer geschafft. Man kann das erbeutete Gold in bessere Gegenstände
eintauschen etc. Die Wege des Labyrinthes werden immer mit den Platten
ausgelegt und ggf. werden weit entfernte Platten wieder weggenommen (darum
muß das Labyrinth kartographiert werden).
Spielende: Ein Abenteuer
endet immer, wenn alle Spieler tot sind oder das Spielziel erreicht haben
und damit wieder aus dem Labyrinth entkommen konnten.
Kommentar: Das Spiel
soll dem deutschen Hero Quest ähneln, nur ist es komplexer in den
Regeln und wird dadurch spannender. Gut finde ich an dem Spiel, daß
man es auch alleine spielen kann, ohne daß es dadurch übermäßig
langweilig wird. Wie bei einem Games-Workshop-Spiel üblich, sind die
Figuren recht gut gelungen und können im Fachhandel durch verschiedene
andere Kreaturen ergänzt werden, die sonst bei Warhammer oder Warhammer
40000 mitspielen. Die Regeln sind recht gut erläutert, wenn mir auch
eine Übersicht aller Tabellen und ein Stichwortverzeichnis oder eine
Kurzspielregel fehlt.
Fazit: Man erhält
eine Menge Material für sein Geld. Das Spiel an sich ist eben eine
Mischung aus Brettspiel und Rollenspiel, was meiner Meinung nach den späteren
Einstieg in Rollenspiele erleichtert. Ob das Spiel allerdings gefällt,
ist Ansichtssache.
Wertung: Ich gebe
dem Spiel 5 Punkte. Auch wenn ich kein großer Fan von Rollenspielen
oder thematisch gleichliegenden Brettspielen bin, so muß ich anerkennen,
daß hier eine Realität recht gut durch Tabellen wiedergegeben
wurde und über lange Zeit ein abwechslungsreiches Spiel möglich
ist. Natürlich ist ein Vergleich mit Spielen wie AD&D oder DSA
kaum möglich, da deren Welten viel ausführlicher dargestellt
werden und "Herr des Schwertes" dann von der Komplexität dem von Memory
gleicht.
Dieser Text und die Bilder sind
urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche
Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de