Spieletest für das Spiel: HIGH
BOHN
Hersteller: Amigo Preis: 7 Euro empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 2001 noch erhältlich: Ja Autor: Hanno Girke, Uwe Rosenberg Besonderheit: Kategorie: Erweiterung zu Bohnanza & Al Cabohne |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!
Ausstattung: 36 Gebäudekarten,
22 Cognacbohnen, 21 Etablissementkarten, 12 Übersichtskarten, 2 Polizeistation-Karten,
1 Razziakarte
Aufmachung: Die
Gebäudekarten finden in der Bohnanza-Erweiterung „High Bohn" ihre
Verwendung. Es gibt für jede beteiligte Bohnenart vier Gebäudetypen,
die unterschiedlich viel Münzen kosten. Das ausliegende Gebäude
bringt dem Spieler dann jedoch einige Spielvorteile. Die Cognac-Bohnen
sind eine neue Bohnenart. Wie beim Grundspiel gibt es auf den Karten eine
Zahl, die der Gesamtzahl an Bohnenkarten der Sorte entspricht und am unteren
Ende ein Bohnometer für die zu erzielenden Geldstücke beim Anbau.
Bei den Etablissementkarten handelt es sich um
Gebäude, die während der Partie „Al Cabohne" gekauft werden können.
Diese Karten setzen bestimmte Spielregeln außer Kraft. Die Übersichtskarten
zeigen die einzelnen Spielphasen inkl. der Regeln in Kurzform.
Ziel: Bei High Bohn
gilt es natürlich, durch geschickten Anbau von Bohnen und Investitionen
in Gebäude möglichst viel Geld zu machen.
Zunächst werden die Gebäude nach Arten
sortiert und dann in Stapeln gemäß ihres Kaufpreises geordnet
und neben die Spielfläche gelegt. Dann entscheidet man sich, ob man
die Cognac-Bohnen mit ins Spiel nehmen möchte und holt ggf. noch die
passenden Gebäude für die Cognac-Bohnen aus der Schachtel und
legt sie bereit. Danach werden die Bohnenkarten gründlich gemischt
und jeder erhält jeweils fünf Karten auf die Hand. Die Spieler
nehmen ihre Handkarten unbesehen in der Reihenfolge auf, in der sie sie
bekommen und dürfen sie nicht sortieren und umstecken.
Ist ein Spieler am Zug, so muß er folgende
Aktionen durchführen: Bohnenkarte ausspielen, Handeln und Schenken,
Bohnen anbauen und schließlich neue Bohnenkarten ziehen.
Im ersten Schritt muß der Spieler seine
vorderste Bohnenkarte aus der Hand auf eines seiner Bohnenfelder ausspielen.
Jeder Spieler besitzt zunächst zwei Bohnenfelder, auf denen Bohnen
angebaut werden können. Durch Abgabe von einigen Münzen kann
man sich weiterhin ein drittes Bohnenfeld kaufen und vor sich auslegen.
Hat der Spieler eine Karte ausgelegt, darf er
eine weitere Karte legen, wenn er dies möchte. Karten einer bereits
ausliegenden Bohnensorte werden versetzt übereinander gelegt. Pro
Feld darf nur eine Bohnensorte angebaut werden.
Muß ein Spieler eine Karte legen, die nicht
auf einem eigenen Feld liegt, kommt es zum Zwangs-Verkauf von Bohnen. Dies
kann man natürlich auch freiwillig in dieser Phase machen. Ein Bohnenfeld,
auf dem nur eine Karte liegt, darf jedoch nicht abgeerntet werden, es sei
denn, es befindet sich auf allen eigenen Bohnenfeldern nur jeweils eine
Bohnenkarte. Je nach Anzahl der verkauften Bohnen darf der Spieler einige
der Bohnenkarten umdrehen und als Geld vor sich ablegen. Die restlichen
Bohnenkarten kommen offen auf einen Ablagestapel.
Die zweite Aktion besteht im Handeln und Schenken.
Man zieht zwei Karten vom Ziehstapel und legt sie offen aus. Diese Karten
darf der Spieler behalten, muß sie allerdings auch sofort anbauen.
Er kann sie jedoch auch teilweise oder ganz zum Tausch anbieten. Zusätzlich
darf er noch Karten aus seiner Hand mitbieten.
Die Mitspieler ihrerseits dürfen ebenfalls
Angebote geben, die natürlich Karten aus ihrer Hand zum Inhalt haben
müssen. Die Kartenhand darf aber zunächst nicht verändert
werden, bis der Deal perfekt geht. Die angebotenen Karten wechseln dann
ihren Besitzer und werden erst einmal beiseite gelegt, bis die Verhandlungsrunde
beendet ist. Zu beachten ist, daß die eingetauschten Karten nicht
auf die Hand kommen. Der aktive Spieler kann seine Bohnenkarte(n) auch
einem Mitspieler schenken, wenn dieser im Gegenzug dafür nichts abgeben
will. Ein Geschenk muß jedoch nicht angenommen werden.
Der dritte Spielzug besteht nun darin, daß
alle eingetauschten Karten sofort auf die Felder verteilt werden. Ist dies
nicht möglich, so muß man erneut Bohnen verkaufen, um Platz
für die neue Sorte zu schaffen. Sollte ein neben dem aktiven Spieler
ausliegender Auftrag auch nach dem Ende dieser Phase nicht erfüllt
werden können, kommt die Auftragskarte unter den entsprechenden Stapel.
Abschließend zieht der aktive Spieler in
der vierten Aktion einzeln und nacheinander drei neue Karten, die er hinter
seine alten Karten steckt, ohne die Reihenfolge zu verändern.
Gebäude dürfen jederzeit von allen
Spielern erworben werden. Um ein Gebäude zu kaufen, muß der
Spieler dies ansagen und entsprechend viele Taler abgeben. Die Taler dürfen
jedoch nicht beliebig sein, sondern müssen auf der Vorderseite die
entsprechende Bohnensorte aufweisen, von der der Spieler das Gebäude
erwerben möchte. Sobald bis auf einen Spieler alle anderen ein Gebäude
einer bestimmten Bohnensorte besitzen, kommen die restlichen Gebäude
dieser Art aus dem Spiel. Bei drei Personen werden also maximal zwei Gebäude
jeder Bohnensorte verkauft!
Ein erworbenes Gebäude kommt offen neben
die Bohnenfelder des Spielers. Die Besonderheiten der Karte gelten ab sofort
und setzen einige Bohnanza-Regeln außer Kraft oder verbessern die
Erträge beim Ernten von Bohnenfeldern. Jeder Spieler kann immer nur
ein Gebäude jeder Bohnensorte
kaufen.
Spielende: Ist der
Kartenstapel aufgebraucht, so werden die abgelegten Karten neu gemischt.
Ist der Aufnahmestapel zum dritten Mal leer (bei fünf Spielern nach
vier Durchgängen), endet die Spielrunde. Die Bohnenfelder werden nun
sofort umgewandelt, die Handkarten sind nutzlos und bringen keine Punkte.
Zu dem Bargeld jedes Spielers wird der Kaufpreis der Gebäude hinzugezählt.
Ab einer bestimmten Anzahl an Gebäuden erhält ein Spieler noch
Bonuspunkte. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme.
Ziel: Die zweite
Variante nennt sich „ProhiBohn" und ist nur mit dem Grundspiel „Al Cabohne"
spielbar. Sie ist für 2 Personen gedacht. Auch hier gilt es, schnell
möglichst reich zu werden und besser zu sein als die Mafia.
Für das Spiel werden alle Bohnensorten und
die beiden Mafiabosse „Don Corlebohne" und „Al Cabohne" benötigt.
Zu Beginn besitzt jeder Spieler zwei imaginäre
Bohnenfelder, auf denen er Bohnen anbauen kann. Zwei der Gangsterbosse
werden im Spiel offen an den Rand des Tisches gelegt, während ein
Spieler die Bohnenkarten mischt. Jeder Spieler erhält sieben Karten
auf die Hand, die er einzeln nimmt und dabei die vorgegebene Reihenfolge
nicht ändert. Während der gesamten Partie dürfen die Handkarten
nicht sortiert werden.
Nun erhalten die Mafiabosse ihre Anfangskarten.
Die oberste Bohnenkarte des Reststapels wird auf den ersten Boss gelegt.
Anschließend kommen weitere gleichartig gezogene Karten auf den selben
Mafiaboß. Sollte eine zweite Bohnensorte gezogen werden, landet diese
beim zweiten Chef der Mafia.
Dann darf sich jeder zwei Handkarten aussuchen,
die er als Startkapital vor sich ablegen darf. Die Reihenfolge der Handkarten
wird dadurch geringfügig geändert, darf aber anschließend
nicht weiter verändert werden! Zum Abschluß der Vorbereitungen
erhält jeder sechs Phasenkarten, die er offen vor sich plaziert und
die über die Spielregeln von „ProhiBohn" informieren. Die Etablissements
werden nach Art getrennt beiseite gelegt, so daß jeder der Spieler
sehen kann, welche Gebäude noch zu erwerben sind.
In der ersten Phase können verbliebene aufgedeckte
Bohnen aus der Mitte genommen und entweder selbst verwertet werden oder
man wirft sie auf den offenen Ablagestapel.
In Phase 2 vergleicht man die zuletzt gelegte
Bohnensorte mit denen, die die Bohnenmafia anbaut. Sammelt man die gleichen
Arten, muß der Spieler diese Bohnenkarte abgeben und auf das Feld
des Mafiabosses legen. Dies gilt auch, wenn die Karte einzeln liegt. Es
ist jedoch erlaubt, das Feld vor dieser Aktion zu ernten. Sollte die Mafia
dadurch ernten, erhält der Spieler einen Taler als Ertrag.
In der dritten Phase muß der aktive Spieler
seine vorderste Handkarte auf ein eigenes Bohnenfeld ausspielen. Wenn die
ausgespielte Bohnensorte bereits auf einem eigenen Feld angebaut wird,
legt man die neue Karte direkt unterhalb etwas versetzt an. Ansonsten muß
man einen neuen Anbau auf dem zweiten Bohnenfeld beginnen oder wenn dies
ebenfalls belegt ist, eine Ernte vornehmen. Nach der ersten gespielten
Karte darf der Spieler noch eine zweite Karte ausspielen, wenn er dies
möchte.
Will oder muß man ernten, sucht man sich
eine seiner Bohnensorten aus, bei der mehr als eine Karte ausliegen hat
und wertet diese. Das Bohnometer auf der Karte zeigt an, wie viele Geldstücke
man erhält, wenn man eine gewisse Anzahl an Bohnenkarten ernten kann.
Entsprechend der Abbildung erhält der Spieler Bohnenkarten dieser
Art, die er mit der Rückseite nach oben (dort sind Münzen abgebildet)
vor sich ablegt. Die restlichen Bohnenkarten wandern auf den offenen Ablagestapel.
Dabei ist die Reihenfolge der ehemaligen Auslage zu beachten, da aufgrund
der Etablissements auch gemischtes Anbauen erlaubt ist. Es ist auch durchaus
möglich, daß ein Spieler keine Taler für seine Ernte bekommt.
Einzelne Bohnenkarten sind geschützt und
können nur dann abgeerntet werden, wenn alle eigenen Bohnenfelder
mit einer Karte belegt oder leer sind. Man muß immer alle Bohnen
einer Sorte verkaufen, wenn man erntet.
In der vierten Phase deckt der Spieler nacheinander
drei Karten vom verdeckten Stapel auf. Bei jeder Karte schaut er nach,
ob diese Bohnenart von der Mafia gesammelt wird (dann kommt sie sofort
auf den Mafiaboß und man zieht eine neue Karte nach. Die abgegebene
Karte zählt nicht als bereits gezogene Karte für diese Phase)
oder ob die oberste Karte des Ablagestapels der aufgedeckten Bohnensorte
entspricht. Ist letzteres der Fall, wird die oberste Karte des Ablagestapels
zur aufgedeckten Karte gelegt und das Ziehen endet vorzeitig.
In dieser Phase kann man als Spieler nicht ernten,
wohl aber die Mafiabosse! Haben sie so viele Bohnenkarten auf ihrer Karte,
daß damit eine vorgegebene Summe erreicht werden kann, wird sofort
geerntet und der Mafiaboß erhält den Gegenwert in Talern. Beide
Bosse arbeiten zusammen und besitzen daher eine gemeinsame Brieftasche,
in die der Ernteertrag gelegt wird.
In der fünften Phase geht es um den erneuten
Anbau. Der aktive Spieler darf sich aus den Karten in der Mitte bedienen
und beliebig viele davon selbst anbauen, wenn er dies möchte. Sollte
durch einen Erntevorgang ein Mafiaboß ohne Anbaupflanzen sein, muß
der aktive Spieler ihm aus seiner Hand oder aus den offenliegenden Karten
eine neue Pflanze geben, sofern er nicht alle anbauen konnte und seine
Kartenhand leer ist. Die Mafiabosse dürfen niemals die gleiche Bohnensorte
anbauen.
Als letzte Aktion einer Runde nimmt sich der
Spieler nacheinander zwei neue Karten vom Reststapel und steckt sie hinter
seine anderen Karten. Die Reihenfolge der Handkarten darf dabei niemals
verändert werden.
Etablissements dürfen im eigenen Zug von
einem Spieler erworben werden. Um ein Gebäude zu kaufen, muß
der Spieler dies ansagen und entsprechend viele Taler abgeben. Die Taler
dürfen jedoch nicht beliebig sein, sondern müssen auf der Vorderseite
die entsprechende Bohnensorte aufweisen, von der der Spieler das Gebäude
erwerben möchte. Jeder darf ein Gebäude auch mehrmals kaufen,
als Ausnahme gilt hier nur, daß ein Spieler maximal eine Polizeiwache
haben darf.
Ein erworbenes Gebäude kommt offen neben
die Bohnenfelder des Spielers. Die Besonderheiten der Karte gelten ab sofort
und setzen einige Regeln außer Kraft. Das bezahlte Geld wird mit
der Talerseite nach oben auf den Ablagestapel gelegt und können damit
in der vierten Phase nicht eingesetzt werden. Sobald ein Spieler zwei gleiche
Gebäude besitzt, kann er sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt
in einem seiner Spielzüge das dritte Gebäude dieser Art entfernen
und in die Schachtel legen. Dies geht natürlich nicht, wenn es bereits
vom Mitspieler erworben wurde.
Spielende: Sobald
der Ablagestapel das dritte Mal gemischt und durchgespielt ist, endet das
Spiel nach einer bestimmten Phase. Jeder Spieler darf nun noch einmal Etablissements
erwerben. Sind allerdings dann nicht mindestens zehn Etablissements gekauft,
wird der Zugstapel ein weiteres Mal durchgespielt. Nach dem vierten Durchlauf
endet es aber in jedem Fall.
Für den Gesamtsieg gelten alle Taler und
die Kaufpreise der Etablissements. Durch die Polizeiwachen können
zusätzliche Bonustaler dazu kommen. Es gewinnt der reichste Spieler.
Kommentar: Beide
Varianten machen das Grundspiel abwechslungsreicher und geben ihm neue
Aspekte. Uns gefiel die Bohnanza-Erweiterung besonders gut, da sie eine
Vielzahl von Möglichkeiten bietet. Die Spieldauer steigt allerdings
ein wenig gegenüber dem Grundspiel an, da man immer mal wieder die
ganzen Zusatzregeln der Gebäude lesen muß. Beachten sollte man
allerdings, daß diese Version nur bis zu fünf Spieler beteiligen
kann.
Auch die Erweiterung zu Al Cabohne ist nicht
schlecht, kommt aber nicht an „High Bohn" heran, obwohl hier ähnliche
Ereignisse zum Tragen kommen. Dies liegt aber wohl eher im schlechteren
Abschneiden des Grundspiels begründet.
Fazit: Eine gute
Erweiterung für Besitzer der Grundspiele.
Wertung: Mit 5 Punkten
kann man dieses Zusatzpack bedenkenlos empfehlen!
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