Spieletest für das Spiel: IM REICH DER JADEGÖTTIN
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2007      
noch erhältlich: Ja
Autor: Klaus Teuber
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2008
Kategorie: Legespiel
Bewertungsbild Im Reich der Jadegöttin-Pressefoto

Ausstattung: 1 Startkreuz, 85 Entdeckerplättchen, 38 Goldmünzen, 4 Spielfiguren-Sätze, 72 Artefaktplättchen, 4 Stellwände
Aufmachung: Das Startkreuz besteht aus mehreren Elementen, die zusammengesetzt die Spielfläche vorgeben. Man erkennt Felder, die mit Linien untereinander verbunden sind und Teile von Städten bzw. den Dschungel. Mit Hilfe der Entdecker-Plättchen wird die Spielfläche nach und nach aufgefüllt. Jedes Plättchen zeigt ebenfalls ein Feld im Zentrum und Linien zu den Kantenseiten hin. Auch hier findet man Dschungel oder Teile einer Stadt. Einige Stadtteile zeigen zudem Artefakte oder Münzsymbole.
Die Münzen in zwei unterschiedlichen Größen sind aus Pappe gefertigt und werden für Sonderzüge und beim Einsetzen einiger Figuren gebraucht.
Jeder Spieler besitzt einen Jeep, drei einzelne Archäologen und zwei Teams mit zwei bzw. drei Altertumsforschern. Diese Figuren bestehen aus Holz.
Durch das Sammeln von Artefakten bekommt man Siegpunkte. Ein Artefakt wird dabei aus vier Teilen zusammengesetzt. Insgesamt gibt es drei unterschiedliche Objekte. Die Qualität der Fundstücke kann dabei variieren.
Die Stellwände werden vor dem ersten Spiel aus vielen Papp-Elementen zusammengebaut. Während des Spiels können die Artefakt-Fragmente hier sortiert gelagert werden.
Ziel: Alle Spieler versuchen, mit ihrem Archäologen möglichst viele wertvolle Statuen zu finden.
Zu Beginn der Partie legt man das Kreuz in die Tischmitte. Alle Entdeckerplättchen werden gemischt und in Stapeln bereit gelegt. Jeder bekommt ein Plättchen und legt dieses offen vor sich aus. Außerdem nimmt sich jeder einen Satz mit Spielfiguren, eine Stellwand und etwas Gold.
Die gemischten Artefaktplättchen liegen verdeckt neben der Spielfläche. Fünf Plättchen kommen aufgedeckt daneben und bilden den Tauschpool. Schließlich kommen die Jeeps auf das Startfeld des Kreuzes.
Der aktive Spieler zieht zunächst mit seinem Jeep. Der Wagen fährt dabei beliebig weit von Feld zu Feld über die Linien des Dschungels. Sobald man jedoch in einen Stadtbereich einfährt, endet die Bewegung automatisch. Auf jedem Feld außer dem Startfeld kann immer nur ein Fahrzeug stehen. Es ist erlaubt, fremde Wagen zu überholen.
Nach der Bewegung darf der Spieler ein Entdecker-Plättchen ablegen, wenn der Jeep neben einem Bereich steht, der offene Verbindungslinien zeigt, die nicht aus dem Spielbereich führen.
Der Spieler kann nun entweder ein Plättchen von einem der verdeckten Stapel nehmen oder ein bereits vor dem Spieler liegendes Kärtchen verwenden. Dabei muss man das Plättchen immer so anlegen, dass Dschungel an Dschungel und Stadt an Stadt anliegt. Hat man ein Plättchen vom Stapel gezogen und es passt nicht, wird es offen vor dem Spieler abgelegt. Mehr als drei Kärtchen dürfen dort allerdings nicht liegen.
Konnte man ein neues Plättchen auf die Spielfläche bringen, darf man sofort einen Archäologen oder eines seiner beiden Teams dort abstellen, wenn ein Teil einer Stadt freigelegt wurde. Ein Team kostet den Spieler allerdings der Größe entsprechend ein paar Goldstücke. Setzt man keine Figur ein, darf man dagegen eine eigene bereits gesetzte Figur wieder vom Brett nehmen.
Sobald eine Stadt komplett vom Urwald oder dem Rand der Spielfläche umgeben ist und nicht weiter wachsen kann, wird sie gewertet. Dabei zählt man die Archäologen jedes Spielers in der Stadt. Der Spieler mit den meisten Figuren darf sich so viele Artefaktplättchen vom verdeckten Haufen ziehen, wie in der Stadt abgebildet sind. Der zweitplazierte erhält immerhin noch die Hälfte, der dritte Spieler wieder davon die Hälfte usw. Alle Spieler, die mindestens eine Figur in der gewerteten Stadt stehen haben, dürfen sich aus dem allgemeinen Vorrat noch so viele Münzen nehmen, wie in der Stadt abgebildet sind.
Steht man mit seinem Jeep auf dem Startfeld, darf man eines seiner bereits entdeckten Artefaktplättchen gegen eines der offenen Plättchen eintauschen oder gegen Abgabe von Gold zwei Plättchen ziehen und dann zwei beliebige Artefakte wieder in den Vorrat einmischen.
Nach seinem Zug kann man ein Goldstück ausgeben, um einen Bonuszug zu machen. Nach diesem Bonuszug ist aber in jedem Fall der nächste Spieler an der Reihe.
Sobald das letzte Entdecker-Plättchen gezogen wurde, erfolgt eine Abschlussrunde. Gibt es irgendwann im Spiel keine verdeckten Artefaktplättchen mehr, endet die Partie sofort.
Nun geht es an die Auswertung. Jedes Artefaktstück bringt einen Punkt, jede komplette Statue bringt Zusatzpunkte, die abhängig vom Erhaltungswert des Objektes sind.
Spielende: Wer nach der Auswertung die meisten Punkte besitzt, gewinnt die Partie.
Kommentar: Das Spiel basiert von den Grundregeln her auf dem bekannten „Entdecker“ des gleichen Autoren, wurde aber um einige Elemente erweitert, die es eigenständig genug machen, um eine separate Veröffentlichung zu rechtfertigen.
Das Ziehen und Entdecken ist größtenteils bekannt. Interessant wird es vor allem beim Einsetzen von Figuren, da man hier den Grundstein für die Artefakte legt. Zu viele Figuren einzusetzen lohnt sich dabei nur selten, weil der Ertrag in der Regel nicht mehr als drei Fragmente beträgt und nur sehr selten größere Städte entstehen. Als Mitläufer erhält man dagegen auch nicht gerade wenig Fragmente. Glück spielt eine entscheidende Rolle, denn wenn man viele gute Artefaktfragmente zieht, hat man die Partie locker für sich entschieden, selbst wenn man ansonsten weniger Artefakte als die Gegner holt.
Das Gold wird daher überwiegend für Bonuszüge eingesetzt, um sich in eine vorteilhafte Position zu bringen oder gegen Ende der Partie, um einen Tausch zu vollziehen. Für die Endwertung ist das Edelmetall dagegen ohne Belang.
Das Material ist ordentlich, die Spielplangrafik wurde allerdings nicht besonders hübsch gestaltet.
Das Spiel macht vor allem zu dritt oder zu viert Spaß, während man bei einer Partie zu zweit meist nur vor sich hinspielt und jeder seine favorisierten Städte alleine schließt.
Fazit: Ein gutes Spiel für Familien, die „Entdecker“ nicht schon kennen.
Wertung: Mit gerade 4 Punkten ist „Im Reich der Jadegöttin“ als Auftakt einer Spiel-Trilogie etwas schwach.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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