Spieletest für das Spiel: IM
SCHATTEN DES DRACHEN
Hersteller: Pegasus Spiele Preis: 22 Euro/35 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2 Erscheinungsjahr: 2004 noch erhältlich: Ja Autor: Lutz Stepponat Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: März 2005 Kategorie: 2-Personen-Spiel |
Ausstattung: 5 Spielfiguren,
3 Charaktertafeln, 9 Geländetafeln, 2 Häuser, 36 Eigenschaftsquader,
15 Goldmünzen, 5 Würfel, 18 Startmarker, 14 Glassteine, 17 Marktplättchen,
26 Aktionsplättchen, 1 Drachenplättchen, 3 Questkarten, 4 Drachenkarten,
20 Zahlenplättchen, 1 Stoffbeutel
Aufmachung: Es gibt
unterschiedliche Versionen des Spiels. Die Spielfiguren sind je nach Ausgabe
aus Pappe oder aus Metall. Bei der Metall-Ausstattung gibt es einige wenige
Exemplare, die bereits vom Hersteller aus bemalt wurden und als Sondereditionen
im Handel erhältlich sind.
Passend zu den Figuren gibt es jeweils eine Charaktertafel.
Auf ihr werden während des Spiels der Gesundheitszustand des Helden,
sein Besitz, seine Aufgaben und seine Fähigkeiten verzeichnet. Die
kleinen Zahlenplättchen symbolisieren die Erfahrungswerte in den jeweiligen
Kategorien und ersetzen die Standardvorgaben. Die Glassteine zeigen die
Lebenspunkte der Spieler an.
Das Spielbrett besteht aus neun Geländetafeln,
die in einem 3x3 Muster ausgelegt werden. Dabei kann man sowohl die Ausrichtung,
wie auch die Anordnung der einzelnen Tafeln frei wählen. Auf jeder
Tafel gibt es Wege, die zu bestimmten Punkten führen. Einige Punkte
sind mit Koordinaten versehen, die es auch auf Aktionsplättchen zu
finden gibt.
Jeder Spieler besitzt ein Haus, von dem aus er
die Reise beginnt. Dies wird durch eine kleine Holzhütte dargestellt.
Mit Hilfe der hölzernen kleinen Quader in
drei unterschiedlichen Farben markiert man die Fähigkeiten des Helden
im Nah-, Fern- und Magiekampf. Die Erfahrungen steigen im Verlauf der Partie.
Goldmünzen benötigt man bei bestimmten
Gelegenheiten, um sich Vorteile zu sichern. Es gibt sie in Form kleiner
Holzscheiben.
Die Würfel benötigt man beim Kampf
gegen den Drachen und seine Schergen. Es handelt sich um normale Sechsseiter.
Bei den Startmarkern handelt es sich um kleine
Papp-Plättchen, die zu Beginn der Partie verdeckt auf bestimmte Positionen
des Spielbretts gelegt werden. Diese Zufallsbegegnungen werden aktiviert,
wenn ein Spieler sie betritt. Immer, wenn ein solcher Marker vom Spielbrett
genommen wird, ersetzt man ihn durch ein blind gezogenes Aktionsplättchen.
Die Ablagepositionen dieser Plättchen ist vorgegeben. Die Marktplättchen
können auf dem Markt gegen Gold erworben werden. Sie verschaffen einem
Spieler verschiedenste Vorteile.
Das Drachenplättchen zeigt die Position
des Drachens auf dem Spielplan an. Es gibt vier Drachenkarten mit unterschiedlichen
Werten, so daß man nie weiß, gegen welchen Drachen man den
finalen Kampf antreten muß. Bevor man den Drachen besiegen kann,
muß ein Spieler jedoch zunächst ein Abenteuer bestehen und eine
Quest-Karte erledigen.
Ziel: Jeder Spieler
versucht, eine Aufgabe zu lösen und danach den Drachen zu besiegen.
Zunächst wird das Spielfeld mit Hilfe der
Geländetafeln erstellt. Auf jede Tafel kommen nach festen Regeln zwei
verdeckte Startplättchen.
Jeder Spieler wählt einen Charakter seiner
Wahl und nimmt sich die Charaktertafel. Darauf werden seine Lebenspunkte
und sein Startgold abgelegt. Einige Charaktere haben Sonderfähigkeiten.
Auf die Startpositionen des Spielbretts kommen die Hütten und Figuren
der Spieler.
Die Aktionsplättchen werden in einen Beutel
gelegt, damit sie blind gezogen werden können. Die Marktplättchen
kommen als gemischter Haufen neben das restliche Spielmaterial an den Rand
der Spielfläche. Schließlich legt man das Drachenplättchen
zum Aufenthaltsort des Drachen und einigt sich auf den Startspieler.
Der aktive Spieler führt in seinem Spielzug
immer zuerst eine Bewegung durch und kann danach weitere Aktionen machen.
Die Bewegungsfähigkeit einer Figur steht
auf der Charakterkarte. Durch bestimmte Gegenstände kann die Reichweite
erhöht werden. Die Spielfigur muß dabei immer von Ort zu Ort
entlang der Wege reisen. Geheimwege oder Wasserwege können nur unter
bestimmten Bedingungen betreten werden.
Erreicht ein Spieler ein verdecktes Plättchen,
endet die Bewegung sofort. Bei offenen Plättchen kann man vorbei ziehen,
sofern es sich nicht um ein Monster handelt.
Erreicht ein Spieler ein Monster, muß er
gegen die Kreatur eine Runde lang kämpfen. Der Spieler kann sich aussuchen,
mit welcher seiner drei Fertigkeiten er antreten will. Einige Monster erlauben
bestimmte Angriffsarten jedoch nicht oder modifizieren den Angriffswert.
Die Anzahl der Würfel und das Mindestergebnis wird durch die Charakterkarte
vorgeben und ändert sich später im Spiel.
Um ein Monster zu besiegen, muß man mit
zwei Würfeln seinen Fertigkeitswert erreichen oder darunter bleiben.
Je mehr Aufgaben ein Spieler im Verlauf der Partie löst, desto mehr
Würfel stehen ihm bei diesen Proben zur Verfügung, unter denen
er wählen kann.
War der Spieler erfolgreich, bekommt er im Regelfall
eine Belohnung. Dabei kann es sich um Gold oder Eigenschaftsquader handeln,
die bei späteren Kämpfen hilfreich sind. Anschließend wird
das Monster vom Plan genommen und wieder in den Beutel geworfen, nachdem
man ein neues Kärtchen gezogen hat und dieses auf seine vorbestimmte
Position legt. Hat man dagegen versagt, muß man einen Glasstein abgeben.
Das Monster bleibt dann aufgedeckt auf diesem Feld liegen.
Neben Monstern kann ein Spieler auch friedliche
Kreaturen entdecken. Diese helfen auf Wunsch und gegen Bezahlung. Diese
Plättchen bleiben bis zum Ende des Spiels aufgedeckt auf ihren Positionen.
Die dritte zu findende Plättchenart sind
Aufgaben. Diese können vom Spieler aufgenommen werden, um sie später
zu erfüllen. Dafür gibt es nach Abschluß eine Belohnung.
Bis zu vier Aufgaben kann ein Spieler gleichzeitig ausführen.
Eine besonders schwere Aufgabe ist eine Questkarte.
Sie kann erst begonnen werden, wenn das erste dafür benötigte
Plättchen auf dem Spielplan ist. Die für das Abenteuer benötigten
anderen Plättchen sind für den Gegenspieler tabu und können
weder aufgenommen noch besiegt werden. Am Ende einer Questkarte erhält
der Spieler eine magische Waffe, mit der er gegen den Drachen antreten
kann.
Durch Aufgaben und die Abenteuer erlangt ein
Spieler Gegenstände. Besondere Gegenstände kann man im Bazar
der Stadt gegen Gold erwerben. Bis zu vier Gegenstände kann jeder
Charakter gleichzeitig tragen. Einige Gegenstände wie Zaubersprüche
wirken nur einmal, andere permanent.
Spielende: Wenn
ein Spieler einen magischen Gegenstand bekommen hat, kann er gegen den
Drachen antreten. Besiegt er diesen, ist das Spiel vorbei und er hat gewonnen.
Verliert er den Kampf, hat sein Mitspieler noch einige Spielrunden, um
gegen den Drachen antreten zu können. Andernfalls sind beide unterlegen.
Kommentar: Der Spielablauf
ist nur grob umrissen, weil das Spiel durch die Vielzahl an Plättchen
recht komplex geworden ist. Es handelt sich bei "Im Schatten des Drachen"
um eine Weiterentwicklung des 2003 erschienenen Spiels "Rückkehr der
Helden". Dieses war jedoch nur für drei oder vier Spieler entwickelt
worden.
Das Spiel ist schwer und nicht immer gelingt
es einem Spieler, den Drachen zu besiegen. Das Material ist gut und paßt
hervorragend zur sehr gelungenen Illustration der Schachtel. Wie bei den
meisten umfangreichen Spielen ist auch bei "Im Schatten des Drachen" die
Spielanleitung etwas konfus geschrieben. Wesentliche Regeln befinden sich
im Anhang, wo alle Aktionsplättchen ausführlich beschrieben sind.
Eine gute Vorarbeit durch den Besitzer des Spiels ist also zwingend erforderlich.
Belohnt wird man mit einer kleinen Fantasywelt, in die man für etwa
90 Minuten eintauchen kann.
Ein Bonus sind Sonderregeln, um dieses Spiel
zusammen mit "Rückkehr der Helden" zu benutzen und es somit für
bis zu sechs Personen spielbar zu machen.
Fazit: Ein sehr
schönes Fantasyspiel mit gutem Charakter- und Kampfmodell.
Wertung: Mit 5 Punkten
gefällt uns das 2-Personen-Spiel sehr gut. Einzig die Regel ist etwas
verbesserungswürdig.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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