Spieletest für das Spiel: IM WANDEL DER ZEITEN WÜRFELSPIEL
Hersteller: Pegasus                   
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 1-4
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Matt Leacock
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2010
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Im Wandel der Zeiten Würfelspiel-Pressefoto

Ausstattung: 1 Block, 4 Spielbretter, 24 Stifte, 7 Spezialwürfel, 4 Übersichten
Aufmachung: Auf dem Spielblock befinden sich viele Zettel, die für die Spielrunden zum Ausfüllen gedacht sind. Am oberen Ende gibt es insgesamt sieben Städte, die aus drei oder mehr Kästchen bestehen. Darunter sind einige Monumente zu finden, die ebenfalls in Kästchen eingeteilt sind. Neben jedem Monument steht, wie viele Siegpunkte der erste Erbauer und die anderen dafür jeweils erhalten.
Unten auf jedem Blatt sind die Errungenschaften verzeichnet, die man im Verlauf einer Partie erwerben kann nebst den Kosten und den Siegpunkten. Außerdem gibt es auf dem Zettel noch eine Kurzübersicht über den Rundenablauf, die Katastrophen und Felder für die Schlußabrechnung.
Die Spielbretter zeigen sechs Warensorten. Sie sind aus Holz gefertigt und weisen Bohrlöcher auf, in die man kleine Holzstifte einsetzen kann. Jede Warenreihe zeigt den Eintauschwert für jedes Bohrloch separat. Die Werte variieren dabei unterschiedlich stark.
Auf jedem Spezialwürfel sind die gleichen Bilder zu sehen. Es gibt sechs unterschiedliche Motive. Die Kurzübersichten erklären die Symbole auf den Würfeln und die verschiedenen Errungenschaften und Katastrophen genau.
Ziel: Jeder Spieler baut eine eigene Zivilisation auf und versucht dabei, möglichst viel Prestige zu erzielen.
Zu Beginn der Partie erhält jeder einen Zettel vom Block, eine Übersicht, ein Warenbrett und die dazugehörigen Steckstifte. Diese werden dabei auf die Ausgangspositionen im Brett gesteckt. Dann einigt man sich auf den Startspieler und legt die Würfel in die Tischmitte. Spielt man nicht in voller Besetzung, werden vorab noch einige Monumente gestrichen, die man während des Spiels nicht bauen kann.
In seinem Zug ermittelt der Spieler zunächst, wie viele Würfel er benutzen darf. Die Anzahl ist abhängig von den vollendeten Städten des Spielers.
In Phase 2 darf man diese Würfel bis zu dreimal werfen und nach jedem Wurf einige Würfel beiseite legen oder für den nächsten Wurf wieder aufnehmen. Eine Ausnahme sind die Totenköpfe, die nicht noch einmal geworfen werden dürfen.
Spätestens nach dem dritten Wurf erfolgt die Auswertung. Zunächst erhält ein Spieler jeweils eine Ware pro Vasen-Symbol. Dabei folgt die Verteilung der Waren einem festen Schema und kann nicht frei gewählt werden.
Anschließend nimmt sich der Spieler Nahrung gemäß den Ähren-Symbolen auf seinen Würfeln und trägt dieses auf dem Warenbrett ab. Beim kombinierten Würfelbild Nahrung/Arbeiter muß sich der Spieler entscheiden, welche der beiden Eigenschaften genutzt werden soll.
Als nächstes erfolgt die Versorgung der eigenen Städte. Jede Metropole verbraucht dabei eine Nahrungseinheit. Gibt es nicht genügend Nahrung, muß der Spieler die fehlenden Einheiten bei seinen Katastrophen eintragen, da es eine Hungersnot gibt.
Die Abrechnung der Totenköpfe erfolgt als nächstes. Dabei hängt es wieder von der Anzahl an Symbolen ab, ob der Spieler bzw. die Mitspieler sich einige Kästchen auf ihrer Katastrophenleiste abstreichen müssen.
Dann geht es in die Bauphase, bei der die Arbeiter der Würfel eingesetzt werden dürfen. Jeder Arbeiter erlaubt es dem Spieler, ein Feld bei einer Stadt bzw. einem Monument abzustreichen. Ist das letzte Kästchen einer Stadt gefüllt, darf der Spieler von nun an einen Würfel mehr werfen. Ist ein Monument fertig, gibt es dafür bei Spielende Siegpunkte. Die Höhe richtet sich dabei nach der Größe des Monuments und ob man der erste ist, der es vollendet hat.
Schließlich darf der Spieler eine Errungenschaft kaufen. Jedes Münzsymbol sind sieben Geldeinheiten. Zusätzliches Kapital kann ein Spieler durch die Abgabe von Waren erhalten. Allerdings muß man dann immer alle Waren eines Typs verkaufen.
Am Ende einer Runde überprüft man, ob man noch mehr als sechs Waren (ausgenommen Nahrung) auf seinem Steckbrett hat. Ist dies der Fall, muß man entsprechend reduzieren.
Spielende: Sobald ein Spieler seine fünfte Errungenschaft gekauft hat oder wenn jedes Monument wenigstens einmal gebaut wurde, wird nur noch die laufende Runde zu Ende gespielt. Danach errechnet man die Prestigepunkte für Errungenschaften und Monumente und zieht die Katastrophen vom Ergebnis ab. Gewisse Errungenschaften können noch einen Bonus einbringen.
Kommentar: Obwohl „Im Wandel der Zeiten Würfelspiel“ eigentlich eine aufgebohrte Kniffel-Variante ist, macht das Spiel unglaublich viel her. Ständig gilt es abzuwägen, was man mit seinen Würfeln macht und welche Errungenschaften wichtig sind. Über die Totenköpfe können Mitspieler durchaus auch geärgert werden. Viele Städte bedeuten zwar viele Möglichkeiten, andererseits wollen sie auch mit Nahrung versorgt werden. Es gibt immer eine Reihe von guten Strategien, die ausgelotet werden sollten.
Das Würfelspiel funktioniert in jeder Besetzung gut und selbst eine Solopartie, die über genau zehn Durchgänge geht und einige wenige Spezialregeln hat, macht zwischendurch einmal Spaß.
Das Material ist gut und die Holzbretter und Stifte geben ein gewisses Flair. Der dicke Block mit Zetteln reicht für sehr viele Partien.
Eine direkte Interaktion sucht man vergeblich. Während die anderen würfeln, kann man nur zuschauen und wird allenfalls indirekt beeinflußt durch Katastrophen oder das Bauen der Monumente. Damit die anderen sich jedoch beim Verkaufen von Waren nicht verrechnen, sollte man immer ein Auge auf die Mitspieler haben.
Fazit: Ein tolles Würfelspiel mit einer Spieldauer von rund 30 bis 45 Minuten.
Wertung: Mit guten 5 Punkten ist dieses Pegasus-Spiel ein richtiger Knaller.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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