Spieletest für das Spiel: INCOME
Hersteller: Öko Vertrieb 
Preis: 35 Euro
empf.Alter: 14- 
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: vor 1993 
noch erhältlich: Ja
Autor: Franz Scholles
Besonderheit: 
Veröffentlichung des Berichtes: August 2005
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Income-Foto

Ausstattung: 1 Spielbrett, 5 Spielfiguren, 20 Markierungssteine, 50 Marktsteine, 108 Karten, 1 Abrechungstabelle
Aufmachung: Der Spielplan zeigt zwei kreisförmige Laufwege, die sich an einer Stelle überschneiden. Jeder Weg verfügt über eine Reihe von Feldern mit speziellen Symbolen. Daneben gibt es noch eine Einkommenstabelle, ein Marktfeld mit sechs Einteilungen und eine Leiste für den Lebensstandard der Spieler.
Mit der großen Spielfigur zieht man auf den Wegen entlang. Die kleinen Markierungssteine in der gleichen Farbe werden zur Anzeige des Einkommens und des Lebensstandards benötigt. Es handelt sich dabei um kleine Holzscheiben.
Mit den Marktsteinen werden die Preise auf den einzelnen Spielfeldern definiert. Es gibt dabei fünf bedruckte und fünf unbedruckte Scheiben pro Spieler. Die bedruckten Scheiben haben außerdem eine kleine Bohrung, damit man die Scheiben auch von den anderen durch Fühlen unterscheiden kann.
Die Spielkarten lassen sich Risiko-, Gelegenheits-, Konjunktur-, Konsum-, Geldanlagen- und Zugkarten einteilen. Eine Abrechungstabelle wird beim Spielende benötigt, um den Sieger zu ermitteln.
Ziel: Es gilt, sein Einkommen und Wohlstand innerhalb von einigen Spielrunden zu steigern.
Die Anzahl der Spielrunden entspricht der Anzahl der Mitspieler. Nur bei drei Personen werden sechs Spielrunden absolviert.
Jeder bekommt zu Beginn eine Spielfigur und stellt diese auf das zentrale INCOME-Feld. Dann nimmt man sich die gleichfarbigen Markierungssteine und verteilt sie so auf der Einkommenstabelle und dem Lebensstandard, daß die Startwerte angezeigt werden. Die Marktsteine jedes Spielers werden verdeckt vor ihm ausgelegt. Außerdem bekommt er drei Zugkarten mit den Werten 1-3, die er offen vor sich ablegt.
Die Konjunktur-, Risiko- und Gelegenheitskarten werden getrennt voneinander gemischt und in Stapeln auf die dafür vorgesehenen Ablagefelder des Spielbretts gelegt. Die Geldanlagen und Konsumkarten kommen nach Werten sortiert neben den Spielplan. Danach einigt man sich auf die Spielreihenfolge.
Der Startspieler beginnt. Er setzt je nach Spielerzahl zwischen sieben und neun Marktsteine verdeckt ein. Man plaziert die Marktsteine dabei auf den Feldern des Rundkurses. Es ist durchaus erlaubt, mehrere Spielsteine an einem Ort abzulegen. Reihum folgen dann die Mitspieler.
Danach wird die oberste Konjunkturkarte aufgedeckt und vorgelesen. Die Rahmenbedingungen gelten in dieser Spielrunde.
Nun geht es an das Bewegen der Spielfiguren. Wieder beginnt der Startspieler und sucht sich eine seiner drei offenliegenden Zugkarten aus, die er einsetzt. Sie wird danach umgedreht und der Spieler zieht mit seiner Figur in Pfeilrichtung entsprechend viele Felder. Danach macht man die auf dem Feld angegebene Aktion und der nächste Spieler ist an der Reihe. Dies wird reihum fortgesetzt, bis jeder seine drei Zugkarten einmal genutzt hat.
Landet die Spielfigur auf einem Konsumfeld, darf der Spieler ein entsprechendes Konsumgut mit gleichem Farbrand erwerben. Möchte der Spieler dies tun, sieht er sich die noch verbliebenen Konsumgüter dieses Bereiches an und wählt eines aus, welches er erwerben möchte. Danach werden alle dortigen Konsumsteine umgedreht und sortiert. Je nach Konstellation von bedruckten und unbedruckten Scheiben kann der auf der Karte angegebene Preis erhöht oder vermindert werden. Der durch die Marktscheiben festgelegte Preis muß nun gezahlt werden, wodurch sich die Werte der Einkommenstabelle verringern. Da jedes Konsumobjekt den Lebensstandard erhöht, wird der entsprechende Wert ebenfalls verändert. Sind die Marktscheiben erst einmal aufgedeckt, wissen die anderen Spieler bis zum Ende des Durchgangs, was sie auf diesem Feld erwartet. Konsumgüter können nicht wieder verkauft werden.
Auf den Geldanlagefeldern Aktien, Pfandbriefe oder Rohstoffe funktioniert der Kauf bzw. der Verkauf nach dem gleichen Prinzip. Verkaufte Aktien, Pfandbriefe oder Rohstoffe kommen wieder in den allgemeinen Vorrat zurück und bringen zusätzliches Einkommen.
Eine Immobilie wird versteigert. Dazu nennt der aktive Spieler den Mindestpreis und den Schätzpreis. Die Immobilien erhöhen den Lebensstandard eines Spielers. Alle Spieler schreiben nun auf einem Zettel geheim ihr Gebot auf. Der Spieler mit dem höchsten Gebot erwirbt dann das Objekt. Beim Kauf kann man nicht nur das Bargeld einsetzen, sondern auch bereits vorhandene Geldanlagen zu ihrem Nennwert verkaufen. Dies ist die einzige Möglichkeit, Geldanlagen außerhalb ihrer Felder zu verkaufen.
Edelmetalle werden je nach Konjunkturphase günstig oder teuer bewertet. Ein Spieler muß sich dann entscheiden, ob er eine entsprechende Karte einkaufen möchte.
Um eine Gemeinschaftskarte zu nutzen, müssen zwei Spieler auf einem Feld sein und sich absprechen. Dann wird eine Karte dieses Stapels ausgewählt und beide zahlen den dortigen Betrag, um sich einen besseren Lebensstandard zu erkaufen. Dies ist pro Durchgang allerdings nur einmal möglich.
Auf den Feldern "Risiko" und "Gelegenheit" zieht der Spieler eine Ereigniskarte und führt den Text aus. Dabei kann man Geld und einen besseren Lebensstandard erhalten, dieses jedoch andererseits auch verlieren.
Immer wenn eine Spielfigur das zentrale Income-Feld erreicht, wird das Einkommen von 70000 Mark fällig. Auch erhält man hier bei einigen Immobilien Mieteinnahmen. Beim genauen Betreten des Feldes darf sich der Spieler sogar einen Bonus geben lassen. Danach muß er sich sofort für den neuen Weg entscheiden, den er dann in der folgenden Runde weitergehen möchte.
Wenn alle Spieler ihre Figuren dreimal gezogen haben, endet der laufende Durchgang. Jeder Spieler nimmt sich seine Marktsteine zurück. Spieler mit Pfandbriefen bekommen Zinsen. Danach wird der im Uhrzeigersinn folgende Spieler zum Startspieler der neuen Runde.
Spielende: Sobald jeder einmal Startspieler war (bzw. zweimal Startspieler war, wenn man zu dritt spielt), kommt es zur Schlußabrechnung. Jeder wandelt seine Geldanlagen wieder in Einkommen um. Danach ergibt sich beim Geld eine Rangfolge, die man auf der Abrechnungstabelle ins Verhältnis zum Rang des Lebensstandard setzt. Wer hier bei beiden Rängen in der Multiplikation das niedrigste Ergebnis hat, gewinnt das Spiel. Bei Gleichstand entscheidet das Einkommen.
Kommentar: Das kleine Wirtschaftsspiel ist gar nicht mal so schlecht, auch wenn die Anleitung anfangs wegen der Struktur etwas verwirrt. Die Regeln sind aber nach einem Durchgang schon recht eingängig. Durch das verdeckte Legen der Marktsteine kommt ein Bluff-Element ins Spiel, da man nie weiß, wer welche Spielsteine wo ablegt. Da durch die Kreisbahnen jedoch ein Weg vorgegeben ist und nicht alle Spielplanfelder mit Marktsteinen belegt werden können, wird es durchaus häufiger einmal größere Ansammlungen von Steinen auf einem Feld geben. Hier gilt es, das Risiko richtig einzuschätzen und auch einmal etwas für teureres Geld zu kaufen. Als nachfolgender Spieler hat man es da einfacher, denn man kennt eventuell die Auswertung einiger Felder schon.
Die Grafiken und die etwas unglücklich gegliederte Spielanleitung sind dagegen negativ und stellen zunächst eine Hürde dar, die man mit seinen Mitspielern überbrücken muß.
Fazit: Ein durchaus nettes Wirtschaftsspiel.
Wertung: Mit 4 Punkten ist "Income" wohl eines der besten Spiele vom Öko-Verlag.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de




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