Spieletest für das Spiel : INTERCITY
Hersteller: Ass Preis: n.b. empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: 1990 noch erhältlich: Nein Autor: Besonderheit: Kategorie: Würfelspiel |
Ausstattung: 1 Spielplan,
10 Lokomotiven, 12 Fahrgäste, 5 Farbwürfel, 12 Startkarten, 12
Zielkarten, 18 Ereigniskarten, 12 Stationskarten
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt stilisiert Westdeutschland mit den damaligen ICE-Strecken.
Die Eisenbahnen selbst sind als solche nicht zu erkennen und wirken eher
wie ein Radiergummi. Sie sind aus Holz und haben zwei Bohrungen, in die
die Holzfiguren, die sog. Fahrgäste, gestellt werden können.
Auf den Startkarten befinden sich zwei Orte, auf die die Spielfiguren zu
Beginn gestellt werden, auf den Zielkarten steht jeweils der zu erreichende
Zielort nebst der dazugehörigen Zwischenstation. Die Stationskarten
haben nur "Station 1" oder "Station 2" aufgedruckt und sollen ein Nachweis
im Spiel sein. Bei den durchweg positiven Ereignis-Karten kann man den
Spielverlauf beeinflußen. Die Farbwürfel zeigen die 5 Farben
der Züge und eine Joker-Farbe.
Ziel: Es gilt, beide
eigenen Spielfiguren möglichst schnell von den Startorten zu den jeweiligen
Zielorten zu bringen und dabei die Zwischenstation mitzunehmen. Zu Beginn
des Spieles werden die 10 Züge auf die jeweiligen Startbahnhöfe
gestellt, dann zieht jeder Spieler eine Start-Karte, die die Standorte
seiner Passagiere zeigt. Anschließend zieht ein Spieler zwei Ziel-Karten,
die nun für alle Spieler bindend sind. Der Zielbahnhof darf erst dann
durchfahren werden, wenn der Zwischenbahnhof der Karte erreicht wurde.
Jede der beiden Spielfiguren muß sich für eine Fahrt entscheiden.
Die beiden Zwischenstationen werden mit den Stationskarten gekennzeichnet.
Erreicht ein Spieler die Station (durchfahren genügt), bekommt er
die entsprechende Stationskarte.
Man einigt sich, wer beginnt. Der Spieler nimmt
die 5 Würfel und wirft sie. Der Spieler kann insgesamt dreimal hintereinander
würfeln und vorher bestimmte Würfel liegenlassen. Vor dem ersten
Wurf werden jedoch alle Züge immer um ein Feld in Fahrtrichtung versetzt.
Nach dem dritten Wurf setzt er die entsprechenden farbigen Züge, wobei
es egal ist, ob er einen oder beide farbigen Züge bewegt. Gezogen
werden die Züge immer 2 Felder pro Augenfarbe eines Würfels.
Jeder Zug kann nur auf seiner farbigen Strecke fahren. Hat ein Spieler
drei oder mehr Joker gewürfelt, kann er drei Joker gegen eine Ereigniskarte
eintauschen. Diese bleibt so lange verdeckt vor ihm liegen, bis er sie
ausspielen möchte.
Kommt ein Zug in einen Bahnhof oder an einem
Bahnhof vorbei, können Passagiere dort einsteigen. Der erste Passagier
kommt nach Vorne, der zweite entsprechend nach hinten. Befinden sich mehrere
Personen an einem Bahnhof, wird die Reihenfolge des Einsteigens (und manchmal
auch die Entscheidung, wer nicht mitfahren darf...) ausgewürfelt.
Jeder Spieler würfelt dann einmal, Sieger wird der Spieler mit den
meisten Jokern.
Befinden sich zwei Personen in einem Zug und
ein dritter möchte in einer anderen Station zusteigen, so würfelt
er gegen den an zweiter Position sitzenden Spieler um dessen Platz. Auch
hier gewinnt der Spieler mit den meisten Jokern, allerdings darf der Fahrgast
auf dem zweiten Platz einen Joker zu seinem Wurf zählen.
Einmal im Spiel kann jeder Passagier den vor
ihm sitzenden Passagier herausfordern, um die Plätze tauschen zu können.
Bei der Herausforderung würfelt jeder Spieler dreimal mit 5 Würfeln.
Sieger wird hier der Spieler, der am meisten Farbwürfel (ohne Joker)
in der Zugfarbe besitzt.
Spielende: Erreicht
ein Fahrgast den Zielort und war vorher bei der dazugehörigen Zwischenstation,
so wird er aus dem Spiel genommen. Gelingt es einem Spieler, auch die zweite
Figur ins Ziel zu bekommen, gewinnt er das Spiel. Meistens kommen jedoch
2 Spieler gleichzeitig mit der zweiten Figur ins Ziel. Dann gewinnt der
Spieler, dessen Figur vorne sitzt.
Kommentar: "Intercity"
ist eher langweilig, besonders mit wenigen Personen. Man rennt hinter dem
gleichen Ziel her und wenn man einmal den Anschluß verpaßt
hat, ist man fast hoffnungslos im Hintertreffen. Das einmalige Herausfordern
der ersten Person im Zug macht das Spiel am Schluß eher zu einem
Glücksspiel. Schlecht ist auch die fehlende Unterscheidung der Spielfiguren,
so daß man sich auf das Wort der Spieler verlassen muß, welche
Spielfigur wohin gestezt wird. Hier hätte man kleine Zahlen nehmen
können, die dies eindeutig klären. Was auch zu denken gibt, ist
der seltene Einsatz der Ereigniskarten. Die Joker sind hier viel zu wichtig,
um verpaßte Züge schnell wieder zu den entsprechenden Bahnhöfen
zu bringen.
Fazit: Ein mißlungener
Versuch, ein Bahnspiel zu konzipieren. Fans sollten da eher auf "Dampfroß"
oder "1835" zurückgreifen, denn dort kommt viel mehr Eisenbahn-Flair
rüber.
Wertung: Das Spiel
bekommt nur 2 Punkte.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de