Spieletest für das Spiel : INTRIGE
Hersteller: FX Schmid 
Preis: 40 DM 
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 3-5 
Erscheinungsjahr: 1994 
noch erhältlich: Nein
Autor: Stefan Dorra 
Besonderheit: 
Kategorie: Verhandlungsspiel 
Bewertungsbild Intrige-Foto

Ausstattung: 5 Spielpläne, 50 Plättchen, 1 Insel, Spielgeld
Aufmachung: Das Spiel macht optisch einen guten Eindruck, die Grafiken des Spielinhaltes sind mit der Verpackung qualitativ identisch gut und sollen uns ins 16. Jahrhundert führen. Spielgeld und Plättchen haben moderate Farben und sind beidseitig bedruckt. Positiv fällt ferner auf, daß außer dem Inlet kein Plastik im Spiel ist. Die Papier-Pläne, die Insel und die Plättchen sind aus stabiler Pappe gepreßt.
Ziel: Jeder versucht natürlich, durch Intrigen das meiste Geld zu scheffeln und die anderen dumm dastehen zu lassen. Zu Beginn eines Spieles bekommt jeder 320000 Geldeinheiten, einen Spielplan und die 10 farblich dazugehörenden Plättchen, die seine Spielfiguren darstellen. Man setzt sich im Kreis hin und legt die Insel neben das Geld der Bank in die Mitte zwischen die Spieler. Ein Startspieler beginnt mit den drei Teilzügen jeder Runde.
Zuerst werden Einkünfte kassiert, danach werden fremde Figuren in das eigene Haus genommen und zum Schluß werden eigene Figuren zu anderen Spielern entsendet. Während des Spieles wird das eigene Geld geheimgehalten.
Zu Beginn erhält ein Spieler für alle seine Spielfiguren in fremden Häusern die dort verzeichneten Geldbeträge. Jedes Haus eines Spielers hat 5 Zimmer, in denen sich je eine Figur befinden kann. Es gibt große Zimmer mit entsprechend großem Einkommen (100000) und kleine Zimmer, die einem wenig an Geld bringen (10000).
Im zweiten Teilzug muß ein Spieler alle Spielfiguren, die die Mitspieler vor sein Haus gelegt haben, in das Haus integrieren. In welchem Bereich, bleibt ihm überlassen, dies hängt unter anderem von den jeweiligen Bestechungssummen ab. Nach der Reihe sagt jeder der Spieler, dessen Figur im Park steht, seine Bestechungssumme an und zahlt diese dann umgehend an den Hausherren. Es gibt ein Mindestgebot, die Beträge dürfen nachher nicht zurückgefordert werden oder gar in der Höhe verändert werden.
Nachdem der Besitzer nun die Summen eingesackt hat, entscheidet er alleine, wem er welche Zimmer zuteilt, das kann völlig unabhängig zur Bestechungssumme sein. Allerdings dürfen nie zwei Figuren in einem Zimmer sein. Kompliziert wird das Ganze erst durch Konflikte, denn von den 5 vorhandenen Berufsgruppen (dargestellt durch verschiedene Symbole auf den Plättchen) darf immer nur eine Person pro Beruf in einem Haus sein. Legen aber nun zwei Spieler das gleiche Plättchen in den Vorgarten, dann kommt es zum äußeren Konflikt. Auch hier entscheidet die Sitzreihenfolge, wer zuerst bestechen muß. Der Hausherr nimmt die Gelder wie gewohnt entgegen und entscheidet sich dann -völlig frei!- für eine der zwei Figuren und setzt sie in ein Zimmer des Hauses. Die andere Figur fliegt hinaus und kommt auf die Insel (und ist somit aus dem Spiel).
Es kann jedoch auch zu einem inneren Konflikt kommen, wenn ein Berufsstand im Haus ist und der andere im Vorgarten steht. Zuerst bezahlt die Figur im Haus Bestechungsgelder, danach die Figur im Vorgarten. Eine Figur erhält dann das Zimmer, die andere fliegt auf die Insel (auch hier gilt die Entscheidung des Hausherren, der auch den Zimmergenossen entfernen kann).
Als letzter Teilzug schließlich ist das Entsenden von zwei eigenen Spielfiguren bzw Plättchen zu fremden Häusern an der Reihe. Die Spielfiguren müssen auf verschiedene Häuser verteilt werden.
Spielende: Sind nach 5 Runden alle Spielfiguren verteilt, werden noch die ersten zwei Teilzüge gespielt. Danach ist der Spieler Sieger, der am meisten Geld gescheffelt hat.
Kommentar: Dieses Spiel kann ganz lustig sein, aber vor allen Dingen ist es boshaft, wenn man es mit den richtigen Leuten spielt. Hier darf man nach Herzenslust bestechen und Bestechungen annehmen und braucht dafür oft nicht mal eine Gegenleistung zu bieten. Oft genug ist auch Überredungskunst und gar Drohgebaren vonnöten, nur damit die eigene Spielfigur ins Haus gesetzt wird und man Geld bekommt. Leider gibt es bei diesem Spiel einen Knackpunkt, denn zu dritt ist das Spiel mehr als langweilig und selbst zu viert kommt oft nicht so das Spielgefühl und die Stimmung auf, die dieses Spiel verbreiten soll.
Fazit: Für 5 Spieler geeignet, bei weniger wird es fraglich.
Wertung: Ich gebe dem Spiel 4 Punkte, denn trotz seiner Ausstattung sprang bei mir nie der Funken über, den ein Spiel haben muß, um langfristig noch attraktiv zu sein.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Intrige-Pressefoto

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