Spieletest für das Spiel: JACK AND THE BEANSTALK
Hersteller: Deinko                    
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 5-99             
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2011      
noch erhältlich: Ja
Autor: Gyeong-Min Seo
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2011
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Jack and the Beanstalk-Pressefoto

Ausstattung: 55 Karten, 3 Markierungssteine
Aufmachung: Es gibt drei Startkarten, die jeweils fünf Triebe einer Bohnenpflanze zeigen. Auf den restlichen Karten sind ebenfalls Bohnentriebe zu sehen. Je nach Karte können dies ein bis fünf Triebe sein. Die Bohnentriebe gibt es in drei unterschiedlichen Farben. Auf jeder Karte steht außerdem noch die Minuspunktzahl, die man am Ende bekommt, wenn die Karte noch auf der Hand ist. Einige Karten haben zudem noch Spezialsymbole.
Bei den Markierungssteinen handelt es sich um einfache Holzscheiben.
Ziel: Jeder versucht, seine Handkarten möglichst schnell an die Pflanzen anzulegen.
Zu Beginn der Partie werden die drei Startkarten offen an einer Seite des Tisches ausgelegt. Dann werden die restlichen Karten gut gemischt, bevor sich jeder drei Stück auf die Hand nimmt. Schließlich einigt man sich auf den Startspieler.
Ist man an der Reihe, spielt man eine Karte an eine der drei Bohnenpflanzen. Anschließend zieht man eine neue Karte vom Nachziehstapel nach. Kann man keine Karte regelgerecht anlegen, muß man trotzdem eine neue Karte aufnehmen.
Beim Anlegen muß die Farbe der Bohnentriebe bestehen bleiben. Mindestens ein Trieb der vorhergehenden Karte muß außerdem fortgeführt werden. Die neue Karte wird immer versetzt zur obersten Karte der Bohnenpflanze abgelegt, so daß die Pflanze nach oben wächst. Wird die zehnte Karte an die Pflanze gelegt, plaziert man einen Markierungsstein zur Kennzeichnung darauf.
Zum Abschluß des Zuges zieht der Spieler schließlich eine neue Karte nach.
Auf einigen Karten sind besondere Symbole zu sehen. Wird eine solche Karte ausgespielt, tritt die Aktion anschließend in Kraft.
Eine Axt kann immer gespielt werden und zerstört eine komplette Bohnenpflanze. Bis auf die Startkarte werden alle Karten entfernt und in die Schachtel gelegt. Alternativ kann der Spieler auch nur die oberste Karte der Pflanze wegnehmen.
Beim Bohnensymbol darf der aktive Spieler sofort eine zweite Bohnenkarte anlegen. Erst danach zieht er eine neue Karte nach und verringert dadurch seine Kartenhand.
Die Fee zwingt den nachfolgenden Spieler dazu, bis zu zwei Karten an die Pflanzen anzulegen. In jedem Fall muß der Spieler dann zwei neue Handkarten aufnehmen.
Das Blatt bedeutet, daß der folgende Spieler eine Bohnenkarte der gleichen Farbe wie der aktive Spieler anlegen muß. Bei der Harfe dagegen setzt der Nachfolger aus und wird übersprungen. Über den Goldsack kommt es schließlich zum Tausch von Handkarten. Reihum ziehen die Spieler jeweils vom rechten Nachbarn eine Handkarte.
Die goldene Henne ist eine weitere besondere Bohnentrieb-Karte. Wird sie gelegt, blockiert sie den Strang so lange, bis man das Gegenstück mit dem leeren Nest darüber legt. In diesem Fall sind die Küken geschlüpft und die Bohne kann weiter in die Höhe wachsen. Das leere Nest darf nicht gespielt werden, solange die goldene Henne nicht aufgetaucht ist.
Spielende: Sobald eine Bohnenpflanze aus 16 Karten besteht, endet die Partie. Jeder zählt die Minuspunkte seiner Handkarten zusammen.
Kommentar: „Deinko“ ist eine neue Firma, die sich 2011 zum ersten Mal mit ihren Spielen nach Europa wagte.
Das vorliegende Kartenspiel ist sehr schön illustriert. Das Wachsen der Bohnen wird anschaulich dargestellt und funktioniert auch ganz gut. Zwar ist man dem Kartenglück sehr stark ausgeliefert, aber in der Regel relativiert sich dies über eine Partie. Je mehr Spieler beteiligt sind, desto unplanbarer wird das Ganze. Mit einer Spieldauer von 15 Minuten können die Kleinen schnell mal die eine oder andere Revanche fordern.
Trotzdem hat dieses Spiel einige Probleme, die nicht verschwiegen werden sollen. Das größte Manko ist dabei die völlig unbrauchbare Spielanleitung auf Englisch, nach der man keine Partie spielen kann. Im Internet gibt es mittlerweile die richtige Anleitung zum Herunterladen, aber ärgerlich ist das trotzdem. Schließlich wurde uns das Spiel auf der Messe richtig erklärt. Da hätte der Verlag ruhig die korrekte Anleitung als Bonus mit beilegen können.
Die Schachtel ist außerdem sehr eng. Der Deckel saugt sich förmlich an den Boden und läßt sich nur sehr schwer und vorsichtig öffnen. Kinder schaffen dies nicht alleine.
Eine Übersicht über die Sonderfunktionen für jeden Spieler wäre sicherlich auch wünschenswert gewesen, denn intuitiv sind die Symbole und ihre Bedeutung nicht.
Da die goldene Henne eine starke Blockade-Karte ist, lohnt es sich häufig, sie bis kurz vor dem Spielende aufzubewahren. Die Mitspieler werden dann effektiv blockiert und eine Nestkarte auf der Hand eines Spielers bleibt zunächst nutzlos. Da Nest und Henne jeweils die höchste Anzahl an Minuspunkten bringen, kann das richtige Ausspielen über den Sieg entscheiden.
Fazit: Ein Spiel mit guten Ansätzen, aber starken Produktionsmängeln.
Wertung: In der vorliegenden Form kann man dem Spiel nur 1 Punkt wegen der unbrauchbaren Anleitung geben. Hat man sich die neue Regel besorgt, steigt die Bewertung von unseren Spieletestern auf gute 3 Punkte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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