Spieletest für das Spiel: JÄGER & SAMMLER
Hersteller: Amigo                     
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Reiner Knizia
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2010
Kategorie: Strategisches Denkspiel
Bewertungsbild Jäger und Sammler-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 200 Plättchen, 16 Spielfiguren, 16 Kisten
Aufmachung: Der Spielplan zeigt ein Gebiet aus einer Vielzahl von Sechsecken. Acht Felder sind dabei besonders gekennzeichnet, weil es sich um Rastplätze für Sommer- oder Wintercamps handelt.
Die runden Chips kommen auf die freien Felder und bilden dadurch eine immer wieder anders aufgebaute Landschaft. Es gibt Sommer- und Winterplättchen, die man anhand der Rückseiten voneinander unterscheiden kann. Auf den Vorderseiten sieht man Nahrungsmittel, Güter, Waffen, Mammuts, Wege oder Höhleneingänge.
Sowohl die Spielfiguren wie auch die Kisten sind aus Holz gefertigt und farbig lackiert. Bei den Kisten handelt es sich um einfache Holzquader.
Ziel: Die Spieler sammeln ein Jahr lang möglichst viel Nahrung und stellen Güter her, um ihrer Sippe das Überleben zu erleichtern.
Bei den Spielvorbereitungen stellt jeder seine Figuren auf die vier Sommerlager und nimmt sich die dazugehörigen gleichfarbigen Kisten, die vor dem Spieler abgelegt werden. Danach sortiert man die Plättchen nach Sommer und Winter. Alle Sommerplättchen werden gemischt und dann offen auf die
freien Felder des Spielplans gelegt.
Der aktive Spieler hat zwei Bewegungspunkte, die er auf eine oder zwei eigene Figuren verteilen kann. Die Figuren dürfen nur auf Plättchen oder Lager ziehen. Verläßt eine Figur ein Feld mit Plättchen, nimmt der Spieler es in der Regel auf und legt es vor sich ab. Waffen werden offen gesammelt, alle anderen Teile stapelt man verdeckt. Sobald ein Plättchen verdeckt abgelegt wurde, darf sich der Spieler dieses erst am Ende der Partie wieder anschauen.
Mammuts können nur erlegt werden, wenn der Spieler eine Waffe besitzt und abgibt. Eine Spielfigur kann ein Feld mit Mammut zwar durchschreiten, ohne eine Waffe dabei einzusetzen, aber wenn man die Bewegung einer Figur auf dem Tier beendet, muß das Tötungsinstrument eingesetzt und abgegeben werden.
Auf jedem Plättchen kann in der Regel nur eine Figur stehen. Ausnahmen bilden Lager und Höhlen. Höhleneingänge und Wege werden niemals aufgenommen.
Während die Wegfelder einfach nur lästige Hindernisse auf dem Weg zu den lukrativen Siegpunkten sind, verwendet man die Höhleneingänge, um schnell von einem Höhlenbereich zu einem anderen zu kommen.
Alternativ zur Bewegung kann ein Spieler auch eine Figur vom Spielplan nehmen. Sie bleibt dann jedoch bis zum Ende des Durchgangs weg.
Läuft man im Sommer auf ein Winterlager, darf der Spieler dort eine eigene Kiste abladen. In jedem Lager kann pro Spieler jedoch maximal ein Klötzchen abgestellt werden.
Wenn alle Spielfiguren den Plan verlassen haben, endet der Sommer. Die Höhlen und Wege bleiben an Ort und Stelle, während die verbliebenen anderen Sommer-Plättchen abgeräumt werden. Nun legt man die Winterplättchen aus. Jede Kiste im Winterlager wird durch eine eigene Figur ersetzt. Schließlich beginnt derjenige, der ein bestimmtes Mammut erlegt hat, mit dem zweiten Durchgang.
Wenn die Spieler ihre Figuren erneut vom Spielplan genommen haben, endet die Partie. Siegpunkte gibt es nun für die gesammelten Nahrungsmittel und Mammuts gemäß ihren Zahlenwerten. Bei den Gütern entscheidet die Anzahl gleichartiger Gegenstände über die Höhe der Punkte. Außerdem bringen Kisten, die ins Sommerlager gestellt wurden, einige Bonuspunkte ein.
Spielende: Wer am Ende der Auswertung die meisten Siegpunkte besitzt, gewinnt die Partie.
Kommentar: Die Spielmechanik lehnt sich stark an „Packeis am Pol“ an, bei dem es auch um Plättchen ging, die nach und nach vom Plan gingen und so die Bewegungen der Spieler einschränkten.
Dem Autoren ist es aber gelungen, durch eine andere Art der Bewegung und einem aufgebohrtem Wertungssystem einen eigenen Charme zu erzielen.
Die primäre Jagd gilt dabei den Gegenständen, weil sie im Verhältnis zum Aufwand schnell viele Siegpunkte einbringen. Erst danach lohnt sich die Hatz auf Mammuts, denn um sie erlegen zu können, benötigt man auch immer Waffen, deren Beschaffung ja auch eine Bewegungsaktion verbraucht.
Da alle Informationen schon von Beginn an offen ausliegen, gibt es keine Glücksanteile im eigentlichen Spiel. Trotzdem wirkt „Jäger & Sammler“ nicht zu verkopft und selten dauern Spielzüge länger als ein paar Sekunden. Etwas nervig ist allerdings das umständliche Mischen und Auslegen der Plättchen am Anfang der Durchgänge. Hier bewährt sich ein großer Stoffbeutel, den man unbedingt beilegen sollte.
Das Material ist von guter Qualität. Alles kann sicher im Inlet verstaut werden, ohne durcheinander zu fliegen. Die Spielanleitung ist vorbildlich und führt gut in das Spielgeschehen ein.
Spielen kann man „Jäger & Sammler“ sowohl zu zweit wie auch zu viert ohne nennenswerte Unterschiede. Die Punktzahlen beim 2-Personen-Spiel sind dabei natürlich bedeutend höher und es gibt etwas weniger Handlungszwänge.
Fazit: Eine schöne neue Variante eines Brettspiels mit sich verkleinerndem Spielplan.
Wertung: 5 Punkte gab es von unserer Seite für diese Knizia-Neuheit aus dem Hause Amigo.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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