Spieletest für das Spiel: KABALE UND HIEBE
Hersteller: Hans im Glück             
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Lutz Stepponat
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2007
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Kabale und Hiebe-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!

Ausstattung: 150 Einflußkarten, 36 Zielkarten
Aufmachung: Jeder Spieler verfügt über einen identischen Satz an Einflußkarten. Diese unterscheiden sich nur anhand der Kartenrückseite voneinander. Jede Karte besitzt dabei einen Namen, ggf. eine Sonderfähigkeit und einen Zahlenwert.
Mit Hilfe der Karten versuchen die Spieler ihren Einfluß auf die Zielkarten zu erhöhen. Auf den Zielkarten befindet sich immer eines von sechs Symbolen. Außerdem hat jede Zielkarte noch einen Zahlenwert, der zwischen 1 und 6 liegt.
Ziel: Die Spieler versuchen, möglichst viele wertvolle Zielkarten zu sammeln.
Jeder Spieler bekommt einen Satz Einflußkarten und mischt diesen Stapel gründlich durch. Danach zieht jeder Spieler von seinem Stapel drei Karten und nimmt diese auf die Hand. Ein Spieler mischt danach die Zielkarten und zählt pro Mitspieler sechs Karten ab. Dieser gemischte Stapel wird neben der Spielfläche bereitgelegt. Die nicht benötigten Zielkarten wandern unbesehen in die Schachtel zurück.
Es werden sechs Durchgänge gespielt. Am Anfang jedes Durchgangs werden so viele Zielkarten aufgedeckt und nebeneinander ausgelegt, wie Spieler beteiligt sind.
Der aktive Spieler muß dann eine seiner Handkarten verdeckt unter eine der Zielkarten legen. Falls sich dort bereits eine verdeckte Karte befindet, wird diese nun umgedreht. Sollte die Karte eine Spezialfähigkeit besitzen, muß diese anschließend ausgeführt werden.
Nach dem Spielen einer Karte zieht man sofort eine weitere Handkarte vom eigenen Nachziehstapel. Sollte dieser Stapel einmal aufgebraucht sein, wird der eigene Ablagestapel gemischt und zum neuen Nachziehstapel.
Sobald für alle ausliegenden Zielkarten die Bedingungen in der Auslage erfüllt sind, wird der Durchgang sofort beendet. Auf jeder Zielkarte befindet sich ein Zahlenwert, der angibt, wie viele Karten mindestens an diese Zielkarte angelegt werden müssen, damit die Karte als erfüllt gilt.
Bei der Auswertung werden nun noch alle verdeckt liegenden Karten in den Spalten aufgedeckt. Spezialaktionen, die sofort ausgeführt werden müßten, treten jedoch nicht mehr in Kraft. Für jede Reihe errechnet man nun den Einfluß der einzelnen Spieler. Wer die größte Summe in der Reihe besitzt, erhält die Zielkarte und legt sie verdeckt vor sich ab. Bei Gleichstand gewinnt derjenige, der von diesen Spielern als erstes eine Karte in die entsprechende Spalte gelegt hat.
Nach der Auswertung kommen alle ausliegenden Einflußkarten zu den Spielern zurück, die diese Karten auf einem eigenen Ablagestapel sammeln.
Der neue Durchgang beginnt mit dem Auslegen weiterer Zielkarten.
Spielende: Nach der sechsten Auswertung kommt es zur Endabrechnung. Jeder Spieler kann entweder die Zahlenwerte aller seiner Zielkarten addieren oder er macht eine Spezialabrechnung, wenn er in jeder der sechs Zielkarten-Typen eine Karte sammeln konnte. In letzterem Fall werden die Punkte dieser sechs Karten addiert und verdoppelt. Nicht verwendete Zielkarten bringen bei dieser Form der Abrechnung jeweils einen Minuspunkt.
Kommentar: „Kabale & Hiebe“ ist ein Ärgerspiel, wie man am Titel vielleicht schon vermuten kann. Ärgern werden sich die Spieler hier permanent. Zwar hat jeder Spieler die gleichen Karten und weiß daher, was auf ihn zukommt, aber das gekonnte Einsetzen der Karten an den richtigen Positionen ist oft reine Glückssache. Diebische Freude kommt auf, wenn es einem gelingt, bei der Auswertung eine gute Zielkarte zu sammeln, oft genug aber gepaart mit neidischen Blicken und kleinen Frotzeleien und Beschimpfungen, wie ungerecht die Welt doch sei.
Der Spielmechanismus ist durchaus pfiffig, da man früher oder später in den Reihen ungefähr eine Ahnung bekommt, wer der begünstigte Spieler sein könnte. Da aber immer die zuletzt gelegte Karte einer Reihe verdeckt ausliegt, kann schlußendlich doch noch alles umgeworfen werden.
Die Karten sind schön illustriert und sehr vielseitig. Auf drei Seiten der Regel werden ihre Sonderfunktionen näher erläutert. Diese stehen zwar auch auf den Karten in Kurzform, sollten aber dringend vor der ersten Partie noch einmal genau vorgelesen werden, damit es während des Spiels nicht zu Mißverständnissen kommt.
Einige Spieler neigen zu Planungen und taktischen Überlegungen. Diese machen jedoch nur sehr selten wirklich Sinn, weil sich einfach zu viel in diesem chaotischen Spiel ändert. Allenfalls derjenige, der eine Wertung auslöst, kann tiefergehende Überlegungen anstellen.
Spielfreude kam bei uns nur mit mindestens vier Personen auf. Bei weniger Spielern ist der Chaos-Faktor nicht ganz so hoch, wodurch das Spiel allerdings nicht an Reiz gewinnt.
Fazit: Für Fans von kaum planbaren Spielen ist „Kabale & Hiebe“ mit Sicherheit ein lustiger Zeitvertreib.
Wertung: Mit 4 Punkten kann man „Kabale & Hiebe“ mögen. Wer allerdings Strategie- und Taktikspiele bevorzugt, wird von dieser Hans im Glück-Neuheit enttäuscht sein.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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