Spieletest für das Spiel: KAI
PIRANJA
Hersteller: Abacus Preis: 14 Euro empf.Alter: 6- Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: 2004 noch erhältlich: Ja Autor: Oliver Igelhaut Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Abacus recht herzlich!
Ausstattung: 140
Spielkarten, 20 Finalkarten
Aufmachung: Die
Spielkarten zeigen vier Fischarten. In jeder Fischart gibt es einige hungrige
und viele satte Fische. Die satten Fische lassen sich ihrerseits immer
in zwei Größen einteilen.
Die Finalkarten zeigen ebenfalls diese Fischarten.
Hier gibt es aber nur einen gefräßigen Fisch pro Art. Die Finalkarten
haben eine andere Kartenrückseite als die Spielkarten.
Ziel: Jeder Spieler
versucht, so viele Fische wie möglich einzufangen.
Am Anfang werden alle Spielkarten und die Finalkarten
gut gemischt und dann verdeckt auf dem Tisch ausgebreitet. Dann einigt
man sich auf die Spielreihenfolge.
Der aktive Spieler muß in seinem Spielzug
eine Spielkarte aufdecken. Handelt es sich um einen satten Fisch, versucht
man diesen in die eigene Auslage zu legen. Die erste Karte einer Auslage
kann ein beliebiger satter Fisch sein. Hat man allerdings schon einen Fisch,
dann muß der neue mit dem Kopf an das Schwanzende des letzten Fisches
gelegt werden. Es entsteht dadurch im Laufe des Spiels eine lange Reihe
aus Fischen. Angelegt werden kann der Fisch jedoch nur, wenn er der gleichen
Art wie der vorhergehende Fisch angehört oder die gleiche Größe
hat. Paßt der Fisch nicht, muß er an den linken Nachbarn verschenkt
werden, der versucht, diesen bei sich unterzubringen. Der Fisch wird so
lange weitergegeben, bis er schließlich eine Heimat gefunden oder
niemand Verwendung für ihn hat. In letzterem Fall kommt er dann in
die Spielschachtel. Nach dem Aufdecken eines satten Fisches ist der Spieler
weiter an der Reihe und kann entweder eine neue Karte aufdecken, seine
Fische fangen oder einfach nur passen.
Deckt man einen gefräßigen Fisch auf,
wird dieser ebenfalls an das Ende der Fischreihe gelegt. Dabei spielen
die Anlegeregeln keine Rolle. Nun futtert sich dieser Raubfisch langsam
durch die ausliegende Reihe des Spielers, bis er auf einen Artgenossen
trifft. Dieser und alle vor diesem Fisch liegenden Unterwasserbewohner
werden vom Vielfraß verschont. Die gefressenen Fische wandern mit
dem Raubfisch als oberste Karte in die Tischmitte. Dort werden im Verlauf
der Partie vier Stapel für die verschiedenenfarbigen Raubfische gebildet.
Nach dem Futtern ist der Spielzug des aktiven Spielers beendet.
Hört der Spieler freiwillig auf, darf er
seinen bisherigen Fang an Fischen einholen, wenn er dies möchte. Dazu
entfernt er alle Fische aus seiner Auslage und legt sie verdeckt vor sich
ab. Diese Fische sind nun sicher. Holt man einen Fang ein, in dem sich
drei Fische der gleichen Rasse befinden, hat man einen besonders dicken
Fang gemacht. Zur Belohnung darf man sich aus der Mitte den Stapel mit
den gleichartigen Raubfischen nehmen und zusätzlich in den eigenen
Vorrat legen.
Sind alle Spielkarten aufgebraucht, beginnt die
Endphase der Partie. Nun befinden sich nur noch die Finalkarten in der
Mitte und es gibt pro Rasse nur noch einen gefräßigen Fisch.
Die Spieler machen normal weiter, bis ein Spieler einen hungrigen Artgenossen
entdeckt. Dann endet die Partie sofort.
Spielende: Jeder
zählt am Ende die gefangenen Fische. Die Auslage wird nicht mehr gewertet.
Es gewinnt der Spieler mit den meisten Karten. Bei einem Gleichstand entscheiden
die hungrigen Fische in den Stapeln.
Kommentar: Das Spielerlebnis
ist mit Höhen und Tiefen versehen. Man freut sich über jeden
Raubfisch am Schwarm des Gegenspielers und sieht genüßlich zu,
wie dessen Fische von diesem gefressen werden. Wenn einen das gleiche Schicksal
ereilt, ist man dagegen frustriert. Die Gier beim Aufdecken von Spielkarten
ist hoch, da man zu gerne drei gleichartige Karten haben möchte, um
auch die Raubfische aus der Mitte fangen zu können, doch oft kommt
es anders, als man denkt und das Verschenken von Fischen macht auch nur
die Mitspieler glücklich. So ist man während des Spiels immer
hin und her gerissen.
Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung in
etwa gleich gut. Spielt man mit wenigen Leuten, kann man einige Spielkarten
entfernen, damit das Spiel nicht so lange dauert. Unserer Erfahrung nach
braucht man das allerdings nicht, da die Spieldauer auch dann noch recht
kurz ist.
Die Grafiken von Christof Tisch sind schön,
auch wenn sich zwei Fische bei der Form recht ähnlich sehen. Man kann
sie allerdings anhand der Farben noch gut unterscheiden.
Fazit: Ein nettes
Pokerspiel mit hohem Schadenfreude-Potential.
Wertung: Mit sehr
guten 4 Punkten ist diese Neuheit von Abacus in jedem Fall gelungen. Einzig
die große Schachtel hätte nun wirklich nicht sein müssen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de