Spieletest für das Spiel: KAMPF
DER GLADIATOREN
Hersteller: Hans im Glück Preis: 20 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 2002 noch erhältlich: Ja Autor: Reiner Knizia Besonderheit: Kategorie: Würfelspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
60 Gladiatoren, 20 Kunststoff-Träger, 5 Spezialwürfel, 12 Treffer-Spielsteine,
12 Tiere, 1 Kampfscheibe
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt eine Arena mit großen Feldern. Bei den Gladiatoren
handelt es sich um Papp-Plättchen. Es gibt fünf verschiedene
Arten von Gladiatoren, die alle Besonderheiten aufweisen. Die Anzahl der
verschiedenen „Berufsgruppen" ist dabei nicht vollkommen gleichverteilt.
Die Kunststoff-Träger aus Plastik bieten
Platz für bis zu vier Gladiatoren. Es handelt sich im Wesentlichen
um eine Art Teller, auf dem die Figuren liegen können.
Die Spezialwürfel zeigen leere Seiten bzw.
ein oder zwei Sternsymbole. Sie werden während des Kampfes geworfen,
um Treffer zu ermitteln. Treffer werden mit den kleinen Treffer-Spielsteinen
in Sternform angezeigt.
Neben dem Kampf gegen Gladiatoren müssen
die Gladiatorengruppen auch gegen Tiere bestehen können. Jede Tierkarte
hat spezifische Werte, die auf den Kampf Einfluß nehmen. Die Kampfscheibe
schließlich dient zum Anzeigen, welche Gladiatorengruppe gegen wen
kämpfen will.
Das Material paßt gut in die Schachtel,
auch wenn man diese sicherlich ein wenig kleiner hätte machen können.
Die Grafiken sind gelungen und passen gut zum Thema.
Ziel: Es gilt mit
seinen Gladiatoren möglichst lange in der Arena zu bleiben und viele
Gegner und Tiere dabei aus dem Weg zu räumen.
Am Anfang werden die Kunststoff-Träger an
die Spieler verteilt. Je nach Spielerzahl erhält jeder vier oder drei
Träger. Die Gladiatoren werden nach Motiven getrennt neben dem Spielplan
plaziert. Ein Spieler mischt die Tierkarten und legt den gemischten Stapel
ebenfalls bereit.
Bevor das eigentliche Spiel beginnt, kommt es
zum sogenannten Einzug in die Arena. Der älteste Spieler beginnt und
wählt sich einen Gladiatoren aus, den er in seinen Kunststoff-Träger
legt. Dieser wird anschließend auf ein freies Feld seiner Wahl gestellt.
Ab der zweiten Runde haben die Spieler dann immer die Wahl, einen weiteren
Träger neu zu bestücken oder einen Gladiator in einen bereits
ausliegenden Träger zu legen, sofern dieser nicht bereits mit vier
Figuren voll besetzt ist. Wird ein neuer Träger auf das Spielbrett
gebracht, darf dieser nicht benachbart zu einem eigenen Träger liegen
(es sei denn, es geht nicht mehr anders).
Die Vorbereitungsphase endet, wenn alle Träger
mit jeweils vier Personen besetzt sind. Die noch verbliebenen freien Felder
werden mit jeweils einer Tierkarte aufgefüllt. Auch hier ziehen die
Spieler reihum immer ein Tier und plazieren es auf einem Feld ihrer Wahl.
Der aktive Spieler muß in seinem Zug entweder
ein benachbartes Gladiatorenteam oder ein Tier angreifen. Zur Kennzeichnung
legt er die Kampfscheibe so zwischen die beiden Kontrahentengruppen, daß
die Schwertspitze der Scheibe zum Verteidiger zeigt. Er darf seinen Träger
nur unter den Voraussetzungen bewegen, daß er keinen Nachbarn für
einen Kampf hat oder wenn sein Träger nur noch drei oder weniger Gladiatoren
besitzt. In beiden Fällen kann er sein Tableau dann über beliebig
viele freie Felder bewegen, um sich einen Gegner auszusuchen.
Beim Kampf kommen die Würfel zum Einsatz.
Zunächst treten dabei jedoch die Spezialeigenschaften der Gladiatoren
in den Vordergrund.
Beim Kampf gegen ein anderes Kämpfer-Team
schauen beide Spieler zunächst, wer die Mehrheit an Speerwerfern besitzt.
Dieser Spieler darf mit dem Kampf beginnen und wird Angreifer genannt.
Bei Gleichstand darf der aktive Spieler zuerst werfen.
Anschließend schaltet jeder Netzwerfer
einen Gladiatoren der Gegenseite aus. Hier beginnt der Angreifer. Ausgeschaltete
Gladiatoren werden aus dem Träger genommen und auf das Feld gelegt.
Sie sind nicht mehr am eigentlichen Kampf beteiligt und können sich
erst nach dem Kampf befreien. Sollte ein gegnerischer Netzwerfer ausgeschaltet
werden, kann dieser seine Funktion natürlich nicht mehr ausführen!
Dann beginnt der eigentliche Kampf. Man vergleicht
die Anzahl an Kämpfern auf beiden Seiten. Grundsätzlich hat jeder
Spieler einen Würfel zur Verfügung und für jeden verbliebenen
Kämpfer auf dem Tableau erhält man einen weiteren Würfel
dazu. Der Angreifer beginnt und würfelt einmal.
Wenn der Spieler mehr Dreizackträger-Gladiatoren
als sein Gegner besitzt, darf er bei einem schlechten Wurf erneut alle
Würfel ein zweites Mal werfen. Diesen zweiten Wurf muß er jedoch
akzeptieren.
Für jeden einfachen Stern gibt es einen
Treffer, ein Doppelstern bedeutet das Aus für einen der verbliebenen
gegnerischen Kämpfer. Schildträger unter den Gladiatoren können
jeweils einen einfachen Treffer verhindern, sind jedoch gegen Doppeltreffer
machtlos. Für jeden einfachen Treffer wird ein kleiner Holzstern auf
das Tableau des Verteidigers gelegt. Liegen dort zwei oder mehr Sterne,
muß der Spieler für jeweils zwei Treffersteine einen Gladiatoren
aus dem Tableau nehmen, der zum Mitspieler gelegt wird. Ein Doppelstern
zwingt den Verteidiger sofort dazu, einen seiner Gladiatoren aus dem Träger
zu nehmen und dem Sieger zu geben.
Danach ist der Gegner einmal am Zug und würfelt,
um dem Angreifer zu schaden. Nach einer kompletten Kampfrunde ist der Spielzug
vorbei und beide Kontrahenten können zuvor durch Netze ausgeschaltete
Gladiatoren wieder in die Träger legen. Sollte ein Team komplett ausgeschaltet
werden, kommen die Figuren, der Träger und die eventuell noch vorhandenen
Treffersteine wieder in den allgemeinen Vorrat.
Der Spieler, der die Kampfscheibe gelegt hatte,
gibt sie nun an seinen linken Nachbarn weiter.
Ein Kampf gegen ein Tier funktioniert nach einem
ähnlichen Prinzip. Allerdings kann man keine Netze gegen Tiere einsetzen,
die ihrerseits auch keine Netzsymbole auf ihrer Karte haben. Die Tiere
bekommen keinen Extra-Würfel, sondern es werden nur so viele Würfel
genommen, wie Kämpfersymbole auf der Karte zu sehen sind. Gegen ein
Tier zählt ein Doppeltreffer immer wie zwei Einzeltreffer. Die Ziffer
auf der Karte zeigt, wie viele Treffer das Tier aushalten kann, bevor es
besiegt ist. Besiegte Tiere kommen zu dem jeweiligen Spieler, besiegte
Gladiatoren in den allgemeinen Vorrat.
Wenn ein Spieler ausscheidet, weil alle Gladiatoren
besiegt wurden, darf er in seinem Spielzug ein beliebiges Tier steuern
und damit Gladiatorengruppen angreifen. Er kann alternativ auch eine der
verbliebenen Tierkarten nehmen und auf ein freies Feld legen, neben dem
ein Träger steht, um diesen sofort anzugreifen. Jeder besiegte Gladiator
wird dem Spieler (!) gegeben und zählt somit bei der Endabrechnung
für diesen.
Spielende: Sobald
nur noch ein Spieler Gladiatoren auf dem Spielbrett hat, ist die Partie
vorbei. Er nimmt sich seine verbliebenen Recken und legt sie vor sich ab.
Nun zählt jeder die gesammelten Figuren, wobei Tiere zwei Siegpunkte
und Gladiatoren einen Siegpunkt bringen. Der Spieler mit den meisten Punkten
gewinnt.
Kommentar: „Kampf
der Gladiatoren" ist ein recht einfach gehaltenes Würfelspiel ohne
besonderen Tiefgang. Die Entscheidungen bei Spielbeginn beeinflussen zwar
ein wenig das Spielgeschehen, entscheidend sind aber die einzelnen Würfe
und das Spiel gegen die anderen. Tiere sind besonders lukrativ und werden
daher bevorzugt angegriffen, bevor man sich gegen die schwächeren
Teams der anderen wagt. Zu zweit ist eine Partie recht langweilig und auch
bei einer Partie zu dritt kommt nicht die richtige Stimmung auf. Erst in
voller Besetzung kann „Kampf der Gladiatoren" ein Spaß werden, da
hier mehrere Spieler später auch als Tiere agieren können und
so gefahrlos gegen die anderen vorgehen können.
Fazit: Ein Spiel
für Leute, die wenig Anspruch suchen oder Spielgruppen, die einen
Absacker am Spieleabend benötigen.
Wertung: Mit guten
3 Punkten ist das Spiel etwas besser als mittelmäßig, konnte
aber nicht überzeugen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de