Spieletest für das Spiel: KANALOA
Hersteller: Tilsit Preis: 30 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2003 noch erhältlich: Ja Autor: Günter Cornett Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Tilsit recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
48 Karten, 80 Stäbe, 44 Markierungssteine, 16 Göttersteine, 4
Göttertafeln
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt eine Inselregion mit insgesamt 16 Inseln. Jede Insel hat
drei bis sieben Verbindungen zu den Nachbar-Inseln. Passend dazu gibt es
die Karten, auf denen immer ein Inselname steht. Jede Insel ist dreimal
im Kartenstapel vorhanden. Am Rand des Spielbretts ist außerdem eine
Punkteleiste.
Mit Hilfe der Stäbe werden die Verbindungen
zwischen zwei Inseln in Form einer Brücke gemacht. Sie gibt es in
den Spielerfarben. Hat ein Spieler die Mehrheit an Brückenverbindungen,
dann beherrscht er die Insel und setzt dort einen Markierungsstein. Bei
diesen Steinen handelt es sich um kleine Holzzylinder.
Für die Variante benötigt man die Göttersteine,
die zu Beginn auf die Inseln verteilt werden und verschiedene Spezialaktionen
ermöglichen. Die Chips aus Pappe werden zunächst auf den Göttertafeln
der Spieler gesammelt, auf denen in Bildform steht, welche Aktion ein Chip
auslösen kann.
Ziel: Es gilt, nach
Abschluß des zweiten Durchgangs möglichst viele Siegpunkte durch
die Kontrolle über Inseln zu erlangen.
Jeder erhält die Figuren und Stäbe
einer Farbe. Man mischt die Karten und gibt jedem Spieler vier Karten auf
die Hand. Dann wählt jeder eine seiner Handkarten aus und legt diese
verdeckt neben den Spielplan. Nachdem alle eine Karte ausgelegt haben,
kommen diese Karten offen neben den Nachziehstapel und werden ggf. noch
ergänzt, damit in der Auslage vier Karten liegen. Die Göttersteine
und Göttertafeln kommen nur in der Variante ins Spiel. Schließlich
einigt man sich noch auf einen Startspieler.
Jeder Spieler kann in seinem Zug beliebig viele
Handkarten ausspielen. Er legt dann, ausgehend von der genannten Insel,
einen Stab zu einer beliebigen Nachbarinsel. Bei mehreren ausgespielten
Karten kann er entsprechend viele Stäbe legen. Man kann auf Wunsch
auch auf das Auslegen einer Karte verzichten, darf allerdings nie mehr
als fünf Handkarten haben. Auf jeder gestrichelter Linie kann immer
nur ein Stab liegen.
Durch das Ausspielen von zwei Karten kann man
einen Stab des Mitspielers vom Spielplan nehmen. Auf den Karten müssen
allerdings die Inseln genannt werden, die der Stab verbunden hat.
Am Schluß zieht man eine Karte vom verdeckten
Stapel oder nimmt sich eine der angebotenen offenen Karten. Diese werden
anschließend wieder ergänzt.
Besitzt ein Spieler mehr als die Hälfte
der Verbindungen zu einer Insel, darf er einen eigenen Markierungsstein
dort ablegen. Liegen noch Stäbe der Mitspieler an, werden diese entfernt
und ihren Besitzern zurückgegeben. Sollte ein Spieler durch das Entfernen
von Stäben die absolute Mehrheit auf einer Insel verlieren, muß
der betreffende Markierungsstein zurückgenommen werden.
Wird die letzte Brücke an eine Insel gelegt
und es gibt keine absolute, sondern nur eine relative Mehrheit, dann darf
der Spieler genau eine Brücke von dieser Insel entfernen. Man gewinnt
allerdings nicht die Kontrolle über die Insel, da immer ein Stab von
einem Spieler genommen werden muß, der die wenigsten Verbindungen
dort hat.
Die erste Wertung wird ausgelöst, wenn der
Zugstapel und alle ausliegenden Karten aufgebraucht sind. Dazu erhält
ein Spieler Punkte, wenn er eine Insel kontrolliert. Die Anzahl der Punkte
richtet sich nach den freien Brückenverbindungen und den Brücken,
die Mitspieler an dieser Insel anliegen haben. Jeder freie oder fremde
Brückenplatz bringt einen Siegpunkt ein. Die Siegpunkte werden mit
Hilfe eines Markierungsstein auf der Zählleiste abgetragen. Danach
mischt man den Ablagestapel neu und das Spiel wird weitergeführt.
Wenn der Kartenstapel ein zweites Mal durchgespielt
ist, kommt jeder noch genau einmal an die Reihe. Ein Spieler darf passen,
wenn ein Mitspieler auf der Punkteleiste vor ihm liegt. Dadurch ist gewährleistet,
daß die hinten liegenden Spieler am Schluß spielen dürfen.
Die zweite Wertung ist mit der ersten identisch, allerdings gibt es pro
kontrollierter Insel einen Bonuspunkt.
Spielende: Wer nach
Abschluß der zweiten Wertung die meisten Siegpunkte besitzt, gewinnt
das Spiel.
Kommentar: In der
Variante bekommt jeder eine Göttertafel. Die entsprechenden Chips
werden gemischt und dann offen auf die Inseln verteilt. Besitzt ein Spieler
eine Insel, erhält er den passenden Chip. Handelt es sich dabei um
den Gott „Kane", gibt es ein bis drei Siegpunkte, die sofort auf der Punkteleiste
eingetragen werden. Die Punktzahl ist abhängig von der Größe
der eroberten Insel. Alle anderen Chips werden auf den entsprechenden Feldern
der eigenen Göttertafel gesammelt.
Nach der ersten Wertung kann man in seinem Zug
einen oder mehrere Chips abgeben und die Spezialfähigkeiten dieser
Götter einmalig nutzen. So gibt es einen Joker, der als beliebige
Inselkarte eingesetzt werden kann, man kann eine zusätzliche Karte
vom Stapel ziehen oder die Möglichkeit nutzen, um eine Handkarte eines
Gegenspielers zu stehlen. Der Gott „Pele" sorgt für Durcheinander,
denn hier wird von jedem Mitspieler eine Karte weggenommen und der aktive
Spieler nimmt diese zu seinen Handkarten. Anschließend gibt er jedem
Mitspieler eine neue Karte zurück, wodurch man Krisenherde der Kontrahenten
forcieren kann. Die Göttersteine dürfen nicht mehr in der Schlußrunde
eingesetzt werden.
In weiten Teilen erinnert das Spiel an „Kahuna",
welches von Kosmos produziert wird. Diese Version ist jedoch mit mehr Personen
spielbar und hat mit den Götterchips eine größere Spielbreite.
Nachdem diese Version im kleinen Eigenverlag des Autoren erschienen ist,
hat man bei Tilsit die Gelegenheit genutzt und die Lizenz übernommen.
Auch zu zweit funktioniert „Kanaloa" gut, kann
seine Stärken jedoch vor allem bei voller Besetzung ausspielen. Es
geht immer hin und her, da es unrentabel ist, sich auf einigen wenigen
Inseln einzumauern. Es gibt schließlich keine Siegpunkte, wenn man
alle Brücken zu einem Ort besitzt. Wenn man Karten sammelt, kann man
schnell mehrere Aktionen machen und so das Spielgeschehen stark verändern,
ist den Kontern der Gegner jedoch eine gewisse Zeit schutzlos ausgeliefert.
Fazit: Ein sehr
gutes Strategiespiel.
Wertung: Mit sehr
guten 5 Punkten ist „Kanaloa" mit Sicherheit neben „Maka Bana" der Top-Titel
des französischen Herstellers.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de