Spieletest für das Spiel : KARAMBOLAGE
Hersteller: Haba Preis: 20-25 DM empf.Alter: 6- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 1995 noch erhältlich: Ja Autor: Heinz Meister Besonderheit: Spiel des Jahres 1995 Sonderpreis Kinderspiel Kategorie: Aktionsspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Habermaaß recht herzlich !
Ausstattung: 1 Spielabgrenzung,
1 Schußschnur, 6 Scheiben, 2 Farbwürfel, 1 Holzklotz
Aufmachung: Das
Spiel wird in einer kleinen quadratischen und knallgelben Verpackung ausgeliefert.
Alles Spielmaterial ist, wie bei Haba üblich, aus gut bearbeitetem
Holz gefertigt und bruchsicher. Die Spielabgrenzung besteht aus vier großen
Holzzylindern, durch die ein Band gezogen ist. So kann man das Spielfeld
beliebig gestalten und durch umwickeln verkleinern. Die Holzscheiben sind
in 6 verschiedenen Farben vorhanden und sind etwas dicker, als man es sonst
von dieser Art Scheiben gewohnt ist. Die Farbwürfel zeigen auf jeder
Seite eine der Farben der Schußsteine. Die Schußschnur besteht
aus einem Stück Band, an dessen Enden jeweils eine Holzperle steckt,
die in die Schnur eingeknotet wurden.
Ziel: Heinz Meister
liefert in dieser Packung gleich 3 Spiele mit. Im ersten Spiel, dem Karambolage,
geht es darum, eine vorher vereinbarte Punktzahl zu bekommen. Dazu stellt
man die Spielabgrenzung auf einen Tisch oder eine andere glatte und ebene
Fläche, so daß sie in etwa ein Quadrat abteilt. Die 6 Scheiben,
sogenannte Schußsteine, werden dann beliebig in diesem Feld verteilt,
sie sollten allerdings einige Zentimeter auseinander sein.
Man einigt sich auf eine Punktzahl zum Gewinn
des Spieles und ein Spieler bekommt die Würfel und die Schnur in die
Hand. Er würfelt und im Normalfall zeigen die Würfel verschiedene
Farben an. Nun muß der Spieler versuchen, daß sich beide Farbscheiben
der passenden Farben mit einem Schuß berühren. Liegt in direkter
Linie ein fremder Stein im Weg, kann man den Holzklotz als bewegliche Bande
nutzen und so im Stil von Billard um störende Scheiben herumschießen.
Zum Schießen legt man das Band locker um
die halbe Scheibe und zieht dann beide Enden auseinander. Das Band strafft
sich und die Scheibe rutscht nach Vorne. Mit etwas Übung gelingen
so schnell viele Treffer.
Kein Spielstein darf beim Schuß die Abgrenzung
berühren oder gar hinausfliegen, ansonsten gilt der Spielzug als beendet.
Für einen Treffer bekommt man einen Punkt.
Danach kann man sich für einen weiteren Würfelwurf entscheiden
oder sich die Punkte gutschreiben lassen. Macht man weiter und verfehlt
oder macht eine unerlaubte Berührung, so verfallen alle in diesem
Zug erreichten Punkte.
Sollte man ein Pasch würfeln, d.h. beide
Würfel zeigen die gleiche Farbe an, bekommt man einen Punkt und muß
ein weiteres Mal würfeln. Würfelt man im Verlauf des Spieles
dann ein weiteres Pasch, verdoppeln sich die erreichten Punkte, aber man
muß jedesmal erneut würfeln und kann seinen Zug nicht beenden.
Fliegen einmal Scheiben aus dem Spielfeld, werden
sie irgendwo ins Spielfeld eingesetzt. Sind Steine zu dicht an der Bande
oder an anderen Steinen, werden sie davon um einige Zentimeter entfernt.
Spielende: Sobald
ein Spieler die erforderliche vereinbarte Punktzahl erreicht, endet das
Spiel sofort.
Ziel: Die Spielvariante
2 nennt sich "Karamba". Auch hier gibt es eine vorher vereinbarte Punktzahl,
die es zu erreichen gilt. Vor seinem Würfelwurf darf jeder Spieler
die 6 Scheiben beliebig auf dem Spielfeld verteilen. Danach würfelt
er (bei einem Pasch würfelt er erneut) bis unterschiedliche Farben
zu sehen sind. Die auf dem Würfel abgebildeten Farben zeigen die Pfosten
eines imaginären Tores, durch das ein beliebiger anderer Spielstein
hindurchgeschoßen werden muß.
Überquert der geschossene Stein die gedachte
Linie vollständig, erhält der Spieler einen Punkt. Er kann entscheiden,
ob er dann aufhören will oder weiter macht. Rutschen Scheiben aus
der Begrenzung, sind sie aus dem Spiel, der Spieler kann jedoch weiter
würfeln, bis eine Farbe erscheint, die bereits aus dem Spiel ist.
Dann endet der Spielzug, genauso wenn der Spieler es nicht schafft, eine
Scheibe durch das imaginäre Tor zu bringen. Während man im ersteren
Fall (Farbe ist nicht mehr auf dem Spielfeld) noch seine Punkte gutschreiben
lassen darf, sind sie bei einem Versagen verloren.
Spielende: Auch
hier endet das Spiel nach der vorher vereinbarten Punktzahl.
Ziel: Beim dritten
Spiel geht es um möglichst konstante Aufgabenbewältigung. Das
Spiel nennt sich "Karamboli" und das Spielfeld wird als Rechteck ausgelegt.
Die Spielsteine liegen auf der Längsseite mit jeweils ca. 5 cm Abstand
voneinander in einer Reihe, die Würfel und der Bandenstein werden
hier nicht benötigt.
Man vereinbart eine gewisse Anzahl von Durchgängen.
Dann beginnt ein Spieler und schießt den ersten Stein von der Reihe
weg ins Feld. Die Steine sollen nacheinander abgeschoßen werden,
d.h. Stein 2 muß Stein 1 treffen. Jeder Treffer bringt einen Punkt.
Gelingt es dem Spieler, mit einem Schuß
gar mehrere Scheiben zu treffen, bekommt er entsprechend mehr Punkte. Fliegt
jedoch eine Scheibe aus der Begrenzung, so wird dies in der Abrechnung
mit 2 Minuspunkten honoriert. Hat der Spieler alle 6 Scheiben einmal "verschossen",
so endet der Durchgang und die Punkte werden notiert.
Spielende: Nach
der vereinbarten Zahl von Durchgängen wird der Gesamtsieger ermittelt.
Kommentar: "Karambolage"
ist einfach spitze. Ich kann nichts feststellen, was irgendwie zu einer
Abwertung führen könnte, denn alle 3 Spiele sind sehr gut zu
spielen und bringen auch bei höheren Punktevorgaben keine Langeweile.
Das Material ist kindgerecht und funktional, dennoch schön gemacht
und das Spiel macht Erwachsenen wie Kindern gleichermaßen viel Spaß,
was in meinen Augen sehr wichtig ist.
Fazit: Ein schöneres
Kinderspiel ist mir nicht untergekommen. Das Spiel sollte in keinem Haushalt
fehlen.
Wertung: Meine Höchstnote,
das sind 6 Punkte, kann ich hier getrost vergeben. Eine wirkliche Empfehlung
!
Varianten: Während
des Spielens (jaja, ich gebs zu, ich bin dem Kindesalter schon entwachsen)
kamen mir zwei kleine Ideen, die das Spiel wieder anders machen. Spielen
ältere Kinder mit, kann man das Schußband ersetzen und mit den
Fingern schnippen, so wie bei Carrom oder Carabande. Dies gibt dem Spiel
eine andere Geschicklichkeitsform und genaueres Schießen der Steine
wird möglich, um so Fehlschüsse zu vermeiden und günstigere
Ausgangssituationen zu schaffen.
Die zweite Alternative, die meines Erachtens
auch sehr spielenswert ist, funktioniert mit Karamboli, der dritten Spielvariante.
Hier bekommt man pro Treffer einen Punkt, wobei man den ersten Spielstein
ohne Punkte ins Feld schießt. Der zweite Spielstein, beliebig aus
der Reihe gewählt, muß nun den ersten Spielstein treffen, der
dritte muß den zweiten treffen, der vierte den dritten etc etc. Berührt
ein Spielstein einen anderen, so gibt es 2 Strafpunkte und das Spiel geht
beim nächsten Spieler weiter, es sei denn, es sind die beiden der
Aufgabe entsprechenden Steine. Man darf nach jedem Schuß beenden
und sich die Punkte gutschreiben lassen. Schafft man alle 6 Spielsteine,
so gibt es einen Bonus von 1-3 Punkten, je nach Geschicklichkeit der Spieler.
Dies hat gewisse Ähnlichkeit mit einem Trickbillard-Stoß. Wenn
man nun noch eine Zeitbegrenzung (Eieruhr) laufen läßt, die
das Spiel nach einer Minute beendet, kommt noch Streß beim Spiel
hinzu und es werden leichter Fehler gemacht.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de