Spieletest für das Spiel: KELTIS
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 23 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Reiner Knizia
Besonderheit: Spiel des Jahres 2008
Veröffentlichung des Berichtes: November 2008
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Keltis-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 110 Karten, 20 Spielfiguren, 4 Anzeiger, 25 Wegekärtchen, 4 Wertungssteine
Aufmachung: Der Spielplan zeigt fünf Wege, die von einem Startfeld aus nach Außen führen. Jeder Weg besteht dabei aus der gleichen Anzahl an Feldern, neben denen eine positive oder negative Siegpunktzahl steht. Einige Felder sind dunkler markiert, da auf ihnen zu Beginn der Partie die Wegekärtchen verdeckt abgelegt werden. Jeder Weg ist außerdem einem farbigen Symbol zugeordnet. Außen um das Spielbrett verläuft eine Wertungsleiste, auf der man die Wertungssteine der Spieler vorrückt. Sie sind wie die Spielfiguren aus Holz.
Jeder Spieler verfügt über einen Satz an Spielfiguren. Eine dieser Figuren ist dabei größer geraten als die restlichen Spielsteine. Die Anzeiger aus dicker Pappe sollen während der Partie zeigen, wer mit welcher Farbe spielt.
Auf den Wegkärtchen sind entweder Steine, Kleeblätter oder Siegpunkte zu finden.
Die Karten zeigen die Symbole der fünf Wege mit Zahlenwerten von 0 bis 10.
Ziel: Alle Spieler versuchen, möglichst viele Siegpunkte mit ihren Figuren herauszuholen.
Jeder Spieler nimmt sich zu Beginn die Spielfiguren einer Farbe und stellt sie auf das große Startfeld. Den dazugehörigen Anzeiger legt man vor sich ab, der Wertungsstein kommt vor das erste Feld der Siegpunkt-Skala. Dann mischt ein Spieler die Karten und verteilt an jeden acht Stück. Die Wegekärtchen werden ebenfalls gemischt und dann verdeckt auf die markierten Felder der fünf Wege gelegt. Anschließend deckt man alle Plättchen auf und einigt sich, wer die Partie beginnen soll.
Der aktive Spieler muß in seinem Spielzug zunächst eine Karte ausspielen und danach eine neue Karte nachziehen.
Beim Ausspielen kann man sich entscheiden, ob man die Karte ungenutzt abwerfen will oder sie offen vor sich auslegen möchte. Für jede Farbe im Spiel gibt es einen eigenen Ablagestapel und eine abgeworfene Karte wird immer oben auf den jeweiligen Farbstapel gelegt.
Das Auslegen vor dem Spieler ist mit gewissen Regeln verbunden. Die erste Karte jeder Farbe kann beliebig ausgelegt werden. Für jede Kartenfarbe bildet man dabei eine eigene Reihe. Sobald ein Spieler eine zweite Karte der gleichen Farbe auslegt, definiert er damit die Art der Reihe (aufsteigend oder absteigend). Von nun an müssen alle weiteren Karten in dieser Farbe einen entsprechenden Zahlenwert haben, der dafür sorgt, daß die Reihe regelgerecht fortgeführt werden kann.
Nach dem Ausspielen einer Karte darf der Spieler eine seiner Figuren auf dem passenden Pfad um eine Position weiterbewegen. Erreicht die Figur dabei eines der Wegplättchen, tritt die Aktion sofort in Kraft.
Ein Siegpunktplättchen bringt sofortige Siegpunkte, die man mit seinem Wertungsstein auf der Punkteskala anzeigt. Bei einem Kleeblatt darf man sofort eine beliebige Spielfigur um ein Feld nach vorne versetzen und gegebenenfalls die Aktion eines Plättchens nutzen. Einen Stein nimmt man dagegen auf und hortet diesen bis zum Ende der Partie, um Bonuspunkte zu ergattern.
Zum Abschluß des Spielzugs nimmt sich der aktive Spieler eine neue Karte. Dies kann entweder eine Karte vom verdeckten Stapel sein oder die oberste Karte eines der Ablagestapel.
Spielende: Die Partie ist vorbei, wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist oder wenn fünf Spielfiguren im Endbereich der Laufstrecken stehen. Man berechnet nun die Siegpunkte anhand der Positionen aller Spielfiguren und verdoppelt dabei die Punktzahl der größeren Figur, bevor man den Bonus anhand der gesammelten Stein-Plättchen dazurechnet.
Kommentar: „Keltis“ ist eine Variante des bereits früher bei Kosmos erschienenen Kartenspiels „Lost Cities“. In diesem Spiel können jedoch mehr als zwei Personen gleichzeitig um Siegpunkte kämpfen.
Das Planen der Kartenreihen ist ein wichtiger Faktor, denn wenn man gezwungen ist, große Lücken zwischen zwei Werten einer Farbe zu legen, wird es schwierig, diese Figur im Verlauf des Spiels noch weit nach vorne zu bringen. Hier helfen dann vor allem die Kleeblätter-Plättchen, um die entsprechenden Spielsteine schnell von den negativen Feldern wegzubekommen.
Der Glücksfaktor beim Nachziehen der Karten ist natürlich recht hoch, wird aber durch die recht große Kartenhand und die Möglichkeit, sich aus den Ablagestapeln zu bedienen, ein wenig relativiert. Das Auslegen zu Beginn wird im Gegensatz zu „Lost Cities“ vereinfacht, denn man kann auch von großen Zahlenwerten ausgehend beginnen und dann immer kleiner werdende Werte dazulegen.
Taktisch gesehen gilt es, seinen großen Spielstein möglichst bis zum Schlußfeld zu bringen, da er dort am meisten Punkte einbringt. Gut ist es meistens auch, eine Spielfarbe komplett zu ignorieren und die Spielfigur auf dem Startfeld zu belassen. Dies bringt zwar überhaupt keine Siegpunkte, ist aber immer noch besser, als auf Krampf zu versuchen, die Figur aus dem Minusbereich der ersten Felder zu ziehen.
Im Spiel zu zweit werden zu Beginn 30 Karten unbesehen in die Schachtel gelegt. Dadurch wird das Spiel deutlich beliebiger und noch wenig planbarer. Da ist der Griff zum Ursprungs-Spiel in jedem Fall spannender.
Fazit: Ein nettes Familienspiel, welches vor allem zu dritt oder viert Spaß machen kann.
Wertung: Mit guten 4 Punkten ist „Keltis“ für Taktik-Fans und Strategen sicherlich nicht die erste Wahl, kann aber aufgrund der eingängigen Regeln für Familien empfohlen werden.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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