Spieletest für das Spiel: KEY WEST
Hersteller: Spiele Idee               
Preis: 35 Euro
empf.Alter:                  
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Martin Schlegel
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2011
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Key West-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 40 Tauchplättchen, 42 Key West-Karten, 27 Erntemarker, 70 Geldscheine, 3 Würfel, 55 Markierungsscheiben, 30 Aktionsklötzchen, 5 Siegpunkt-Marker, 5 Zigarren-Plättchen, 1 Startspieler-Figur, 6 Abdeckplättchen
Aufmachung: Der Spielplan zeigt drei Inseln, die mit Florida und miteinander über Brücken verbunden sind. Die Felder auf den Inseln zeigen Plantagen, Hotels oder Zigarrenfabriken. Es gibt zudem Ablagefelder für Würfel und die Tauchplättchen in der näheren Umgebung der Insel.
Um den Spielplan verläuft die Leiste für die Siegpunkte. Außerdem gibt es eine Leiste für produzierte Zigarren, einen Schiffsfriedhof und eine Aktionsleiste.
Die Tauchplättchen zeigen Schiffwracks, unterschiedliche Mengen an Schwämmen oder Schätze.
Auf den Erntemarkern sind die drei Früchte zu sehen, die auf den Inselplantagen angebaut werden. Wie die Geldscheine sind sie aus stabiler Pappe gefertigt.
Die Key-West-Karten sind zeigen vielfältige Symbole und bringen zusätzliche Aktionen, die ein Spieler beim Erwerb ausführen darf.
Bei den Würfeln handelt es sich um normale Sechsseiter. Jeder Spieler besitzt eine Reihe von Markierungsscheiben, mit denen er seinen Besitz auf dem Spielbrett anzeigt und einige Aktionsklötzchen, die auf die Aktionsfelder des Spielplans kommen. Außerdem hat jeder einen Siegpunktmarker und ein Zigarrenplättchen für die entsprechenden Leisten.
Die Startspielerfigur ist aus Karton und steckt in einem Kunststoff-Fuß. Die Abdeckplättchen werden gebraucht, wenn weniger als fünf Personen mitspielen, um bestimmte Orte auf den Inseln abzudecken. Sie zeigen schön illustrierte Leuchttürme.
Ziel: Die Spieler ringen in den Keys um die wirtschaftliche Vorherrschaft.
Zu Beginn der Partie legt man die gemischten Tauchplättchen verdeckt auf die vorgesehenen Felder neben die Inseln. Man nimmt einige Geldscheine, mischt diese und legt sie dann unbesehen auf die Brücken, die die Inseln miteinander verbinden. Jeder Spieler wählt eine Farbe und erhält entsprechendes Material ausgehändigt. Dann werden die Erntemarker gemischt und verdeckt neben der Spielfläche aufbewahrt.
Als nächstes kümmert sich ein Spieler um die Key West-Plättchen. Sie werden gemischt und dann in sieben gleichmäßigen Stapeln bereitgestellt. Gegebenenfalls werden nun noch einige Spielplanfelder abgedeckt. Sobald jeder sein Startkapital erhalten hat, beginnt die Partie mit einem beliebigen Spieler.
Eine Spielrunde gliedert sich immer in zwei große Phasen. In der ersten Phase werden dabei einige Key West-Karten versteigert.
Der Startspieler sucht sich einen der verdeckten Stapel aus und legt die Key West-Karten dann offen neben den Spielplan. Alle Spieler bieten nun verdeckt Geld. Der Spieler mit dem niedrigsten Gebot wird automatisch neuer Startspieler. Der Spieler, der das meiste Geld geboten hat, bezahlt dem neuen Startspieler so viel, wie dieser ursprünglich ausgeben wollte. Den Restbetrag darf der Gewinner behalten. Gleiches gilt für die anderen Bieter. Danach wählen der aktuelle Sieger und die nachfolgenden Personen jeweils ein oder zwei Key West-Karten aus. Diese werden auch sofort abgehandelt. Nur der neue Startspieler geht in jedem Fall leer aus.
Mit Hilfe der Key West-Karten kann ein Spieler Plantagen erhalten, Brückenabschnitte bauen, Ernteplättchen in Florida aufdecken oder seine Kapazität beim Tauchen bzw. die Anzahl der Tauchgänge permanent erhöhen.
Danach folgt die eigentliche Aktionsphase, in der jeder Spieler zwei seiner Aktionssteine auf die Aktionsfelder setzen kann und die dort beschriebenen Aktionen ausführt. Ein Spieler darf keinen Aktionsstein auf ein Feld setzen, in dem schon ein eigener Stein liegt.
Beim Tauchen kann man sich bis zu drei Tauchplättchen nacheinander anschauen und darf eines davon aufnehmen. Nach jedem Anschauen muss man sich entscheiden, ob man das Plättchen weglegt oder mit ihm die Oberfläche ansteuert. Durch bestimmte Key West-Plättchen können zusätzliche Plättchen angeschaut oder hochgeholt werden. Schwämme bringen Geld, Wracks bringen direkt Punkte. Die Schätze dagegen werden bis zum Spielende verdeckt vor dem Spieler abgelegt.
Entscheidet man sich für den Hotelkauf, darf man ein beliebiges freies Hotel erwerben. Dies kostet einen gewissen Geldbetrag. Sind keine freien Hotels mehr auf dem Markt, kauft man von einem Mitspieler ein Gebäude.
Beim Bewirtschaften der Hotels bringen alle Unterkünfte, die über fertige Brücken mit dem Festland verbunden sind, einige Einnahmen. Für jede Insel, auf der eigene Hotels stehen, darf man einen Würfel nehmen. Diese werden gleichzeitig geworfen und nur der höchste Einzelwert zählt. Dieser Wert wird mit der Anzahl der zu wertenden Hotels multipliziert und ergibt einen Hotelwert. Für jeweils fünf Punkte darf man sich einen Siegpunkt gutschreiben. Nicht verrechnete „Hotelpunkte“ werden in Geldscheinen ausgezahlt.
Der Zigarrenfabrik-Kauf funktioniert wie der Kauf eines Hotels. Auch hier belegt der Spieler das Objekt mit einer seiner Scheiben.
Zigarren drehen ist eine weitere Aktion. Hier produzieren alle eigenen Fabriken edle Rauchwaren. Wieder wird über die Würfel ermittelt, wie hoch die Produktion jeder Fabrik ist. Die Summe wird schließlich auf der entsprechenden Leiste eingetragen.
Das Vermarkten von Zigarren ist eine eigene Aktion. Hierbei verkauft der Spieler jeweils fünf Zigarren für einen Siegpunkt.
In der Bank erhält man neues Kapital.
Die nächste Aktion ist das Werten von Brücken. Dabei werden nur fertige Brücken betrachtet. Bis zu zwei Brücken dürfen in die Wertung unter bestimmten Bedingungen einbezogen werden und jeder Anteil, den ein Spieler am Brückenbau hat, bringt ihm Siegpunkte.
Um Plantagen zu ernten, müssen entsprechende Plantagenplättchen offen ausliegen. Man wählt zwei Plantagen-Sorten aus und alle Plantagen dieser Typen werden abgeerntet. Man bekommt ein entsprechend offen ausliegendes Plättchen aus dem allgemeinen Vorrat pro eigenem Feld.
Für zwei Aktionssteine darf man eine der bereits genutzten Aktionen erneut durchführen.
Sobald jeder seine beiden Aktionssteine verwendet hat, ermittelt man die Inselbosse. Diese besitzen die meisten Grundstücke auf den jeweiligen Inseln und erhalten einige Siegpunkte als Prämie. Danach werden sechs weitere Key West-Karten aufgedeckt und die nächste Spielrunde beginnt. Nach der dritten und der sechsten Runde erhalten die Spieler außerdem alle eingesetzten Aktionssteine zurück.
Nach acht Runden kommt es zur Schlusswertung. Dabei gibt es je nach Anzahl gleichartiger Ernteplättchen und Schätze entsprechend einer Tabelle weitere Siegpunkte. Auch die Hotels und das Restgeld bringen noch etwas ein.
Spielende: Der Spieler mit dem besten Gesamtergebnis wird Gewinner der Partie.
Kommentar: „Key West“ ist ein schön gestaltetes und gut verzahntes Spiel, bei dem man sich genau überlegen sollte, in welchen Bereichen man tätig sein will und wo es die Einnahmen zu optimieren gilt. Grundsätzlich gibt es viele Möglichkeiten, um an die begehrten Siegpunkte zu kommen. Dabei sollte man auf keinen Fall die Inselwertungen am Ende jeder Runde vernachlässigen und sich auch auf die Tauchgänge konzentrieren, denn hier stecken enorm viele Siegpunkte über Wracks oder die Schätze.
Besonders gelungen ist das Bietsystem, bei dem der Höchstbietende dem Spieler mit dem kleinsten Gebot entsprechend viel Geld zahlt. Das kann zu lustigen Konstellationen führen und oft freuen sich die Zweit- und Drittplazierten diebisch über die Ersparnis an Geld. Schließlich ist Geld nicht unbedingt im Überfluss vorhanden.
Die Spieldauer ist angenehm und man fühlt sich eigentlich permanent im Geschehen. Oft muss man neu überlegen, wenn einem die Mitspieler begehrte Optionen vorwegnehmen. Im Spielverlauf gleicht sich dies jedoch meistens aus.
Die Grafiken sind gelungen und stimmungsvoll, ohne daß das Spielbrett dabei überfrachtet wirkt. Man behält eigentlich immer die Übersicht. Auch die Spielregel ist mit vielen Erklärungen nicht besonders schwer zu verstehen.
Da der Verlagsinhaber vor kurzem gestorben ist, wird das Spiel mittlerweile von DLP Games vertrieben.
Fazit: Ein gutes Spiel von Martin Schlegel.
Wertung: Mit 5 Punkten weiß „Key West“ durchweg zu überzeugen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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